Mittwoch, 15. März 2023

[Rezension] Skaterherz von Brenda Heijnis

Hardcover
Übersetzt von Birgit Erdmann
Ab 12 Jahren
144 Seiten
ISBN: 978-3-95854-198-6
Erschienen: 08.03.2023

Klappentext:

Der dreizehnjährige Elias hat sein halbes Leben lang auf ein Spenderherz gewartet. In seinem Krankenhausbett zählt er die Minuten und Stunden, bis es endlich so weit ist. Als er nach der Operation aufwacht, steht ein unbekannter Junge neben seinem Bett. Elias ist der einzige, der ihn sehen kann. »Du hast mein Herz«, sagt der Junge.
Ein berührender Jugendroman über Tod und Leben und über Leben durch Tod. Die besondere schicksalhafte Verbundenheit der beiden Freunde wird eindringlich und ohne Kitsch erzählt.

Quelle: Mixtvision Verlag

Rezension: 

Als ich zum ersten Mal von „Skaterherz“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Titel, Cover und Klappentext sprachen mich direkt an, vor allem letzteres hat mich extrem neugierig auf das Buch gemacht. Für mich stand daher sehr schnell fest, dass ich es lesen möchte.

Der 13-jährige Elias liegt schon ein halbes Jahr lang im Krankenhaus und wartet sehnsüchtig auf ein Spenderherz. Während er sich ein neues Leben wünscht, verschenkt Boyd seines leichtfertig. Boyd liebte das Skateboardfahren und riskierte stets viel für perfekte Stunts. Dies soll ihm schließlich eines Tages zum Verhängnis werden und nun schlägt sein Herz in der Brust eines anderen Jungen. In Elias’ Brust. Und Boyd ist an ihn gebunden. Er taucht als Geist in Elias Krankenhauszimmer auf und nur dieser kann ihn sehen und mit ihm reden. Obwohl die beiden Jugendlichen grundverschieden sind, freunden sie sich an und beginnen damit, einander bei ihren Problemen zu helfen.

Nur 144 Seiten ist die Geschichte in „Skaterherz“ lang und der Titel wirkt auf den ersten Blick ziemlich harmlos. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass es oft gerade diese dünnen und unscheinbar anmutenden Bücher sind, die es in sich haben. Mir ist dann auch bereits nach den ersten paar Seiten klar geworden, dass „Skaterherz“ genau so ein Buch ist. Die Story mag kurz sein, sie geht aber unter die Haut und direkt ins Herz und klingt noch lange in einem nach.

Geschildert wird die Handlung im Wechsel aus den Perspektiven von zwei Jungen, die unterschiedlicher wohl nicht sein könnten. Während Elias aufgrund seiner Herzerkrankung nur zu gut weiß, wie kostbar ein Menschenleben ist und sehr überängstlich und vorsichtig ist, ist Boyd ein ziemlicher Draufgänger und leichtsinniger Typ und liebt das Abenteuer. Die beiden sind wirklich die reinsten Gegensätze, was durch die abwechselnden kurzen Kapitel auch nur zu deutlich wird. Und obwohl wir sie nur so kurz begleiten, erhalten wir tiefe Einblicke in ihr Inneres und lernen sie und ihre Schicksale sehr genau kennen.

Mir waren unsere beiden Ich-Erzähler auf Anhieb sympathisch. Ich habe die Zwei fest in mein Herz geschlossen und fand es großartig zu sehen, wie sie sich ergänzen und gegenseitig unterstützen, wie sie voneinander lernen und einander brauchen. Boyd wird dafür sorgen, dass Elias mutiger und selbstbewusster wird und endlich damit beginnt, sein neues Leben richtig zu leben. Elias wiederum wird sich um eine Sache kümmern, die Boyd sehr belastet und dem Geist so dazu verhelfen, mit seiner Vergangenheit abzuschließen. Zwischen den beiden Jungen entsteht eine besondere Verbundenheit, sie werden zu Freunden und passen ungeachtet ihrer Unterschiede perfekt zusammen.

Der Fokus der Handlung liegt eindeutig auf unseren Hauptprotagonisten; die Nebencharaktere bleiben recht blass. Dennoch hat für mich hier alles gestimmt, ich hatte nie das Gefühl, dass etwas fehlt. Also ich finde es wirklich bemerkenswert wie es Brenda Heijnis geschafft hat, auf nur so wenigen Seiten eine so herzergreifende und tiefgründige Story zu erzählen, die trotz der schweren und emotionalen Themen Tod und Organspende so schwungvoll, leicht und positiv daherkommt. Und ganz ohne Kitsch. Mal abgesehen von der Tatsache, dass Boyd ein Geist ist, wirkt hier einfach alles wie aus dem Leben gegriffen.

Für den Schulunterricht kann ich mir dieses Buch nur zu gut vorstellen. Es sensibilisiert und liefert wichtige Denkanstöße und ist mit seinen authentischen Figuren, der modernen Sprache und der gekonnt verpackten ernsten Thematik in meinen Augen wirklich ideal als Schullektüre geeignet.

Fazit: „Skaterherz“ ist ein herzbewegendes, intensives und ehrliches und gleichermaßen sehr mut- und hoffnungmachendes Buch über ein gewonnenes und ein verlorenes Leben. Über eine ganz besondere Freundschaft und den Mut, seine Komfortzone zu verlassen. „Skaterherz“ ist eine außergewöhnliche und tolle Geschichte, die einen mitten ins Herz trifft und die nicht nur für Jugendliche ab 12 Jahren lesenswert ist, sondern auch für Erwachsene. Ich kann das Jugendbuchdebüt von der niederländischen Autorin Brenda Heijnis nur empfehlen. Mich hat es tief berührt und von Anfang bis Ende gefesselt und begeistert. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

 

 




 

Vielen lieben Dank an den Mixtvision Verlag für das Rezensionsexemplar!

 

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