Montag, 23. Mai 2022

[Rezension] Sommerdiebe von Annette Moser

Hardcover
 
Ab 10 Jahren
272 Seiten
ISBN: 978-3-551-55782-7
Erschienen: 28.04.2022

Klappentext:

Als Mo in den Hügeln vor der Stadt nach einer entlaufenen Stute sucht, entdeckt er ein verlassenes Anwesen. Dort stößt er auf Prinz und Fee, die in dem verwunschenen Gemäuer Unterschlupf gesucht haben, und beschließt, den beiden Ausreißern zu helfen. Mo beginnt, ihnen Essen zu bringen, und bald verbringen sie ganze Tage zusammen. Dann stößt auch noch Nell dazu, die den Sommer in der Stadt verbringt – und auch die weiße Stute und zwei Eichhörnchen leisten den Kindern in diesem langen, heißen Sommer Gesellschaft. Doch irgendwann brauchen Prinz und Fee ein richtiges Zuhause …

Quelle: Carlsen Verlag

Rezension:

Als ich das erste Mal von dem Buch „Sommerdiebe“ hörte, wusste ich sofort, dass ich es lesen muss. Es klang einfach so gut und von dem wunderhübschen Cover war ich auf den ersten Blick ganz hingerissen. Da mir meine bisherigen von Annette Moser zudem sehr gut gefallen haben, ließ ich ihren neuen Kinderroman aus dem Carlsen Verlag wirklich nur zu gerne bei mir einziehen.

Die Ferien haben begonnen und Mo freut sich riesig auf sechs lange Wochen voller Sommer, Sonne und Freiheit, in denen er viele heimliche Streifzüge durch die Umgebung unternehmen und jede Menge neue Mystery-Geschichten mit seinem selbst erfundenen Undercover-Agenten Micky Smart schreiben kann. Doch dann verschwindet ihre Stute Luna spurlos und als sich Mo auf die Suche nach ihr begibt, stößt er in den Hügeln auf ein verlassenes Anwesen. An diesem verwunschenen Ort findet er nicht nur Luna – er trifft auch auf die Geschwister Fee und Prinz, die von zu Hause ausgerissen sind und sich in der alten Villa verstecken. Mo fasst sofort den Entschluss, den beiden Ausreißern zu helfen. Er kommt fortan jeden Tag, versorgt die zwei mit Essen und verbringt immer mehr Zeit mit ihnen. Auch Nell, die über den Sommer bei ihrer Patentante zu Besuch ist, stößt irgendwann dazu. Die Kinder freunden sich sehr schnell und erleben gemeinsam einen unvergesslichen Tag nach dem nächsten. Alles könnte so schön sein, wäre da nicht die große Frage, was aus Fee und Prinz werden soll. Die beiden brauchen schließlich ein richtiges Zuhause...

Es gibt solche Bücher, bei denen man schon vor dem Lesen weiß, dass man sie lieben wird. „Sommerdiebe“ war so ein Buch für mich. Mir hat das neue Werk aus der Feder von Annette Moser einfach genau das beschert, was ich mir erhofft habe: Eine mitreißende Feriengeschichte mit Tiefgang, die unterhaltsam und bewegend zugleich ist und voller starker Freundschaftsmomente und heißer Sommertage steckt. Solche Erzählungen sind einfach genau mein Ding und wenn es euch auch so gehen sollte, kann ich euch nur nahelegen, es mir gleichzutun und in „Sommerdiebe“ von Annette Moser abzutauchen.

Ich hatte einen mühelosen Einstieg in die Geschichte. Der flüssige Schreibstil und die Geschehnisse haben mich sofort packen und begeistern können und auch mit der Erzählweise hat das Buch bei mir punkten können. Die Handlung wird abwechselnd von Mo, Fee, Prinz und Nell geschildert, stets in der dritten Person, und in meinen Augen ist diese Erzählform einfach nur die perfekte Wahl. Da unsere vier Hauptprotagonisten ziemlich unterschiedlich sind, machen die ständigen Sichtwechsel das Leseerlebnis zu einem äußerst spannenden und abwechslungsreichen. Zudem erhalten wir sehr anschauliche Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelten der Kinder, sodass wir sie ganz genau kennenlernen dürfen und uns ihnen beim Lesen richtig nahe fühlen.

Mit Mo, Fee, Prinz und Nell hat die Autorin vier wunderbare und grundverschiedene Hauptfiguren erschaffen. Sie sind liebenswert und einzigartig und wirken jederzeit vollkommen echt und authentisch. Da hätten wir zum einen Mo, der mir ganz besonders gut gefallen hat. Ich mochte seine fantasievolle und hilfsbereite Art und da er meine Liebe für das Geschichtenschreiben mit mir teilt, habe ich mich in ihn am besten hineinversetzen können.

Auch den fünfjährigen Prinz habe ich wahnsinnig liebgewonnen. Seine kindliche Begeisterung, Naivität und Ehrlichkeit hat mir immerzu ein breites Lächeln aufs Gesicht gezaubert; so einen süßen kleinen Bruder habe ich mir schon immer gewünscht.
Prinz‘ große Schwester Fee ist um einiges weniger herzlich und fröhlich drauf, was sie im ersten Moment nicht zu der größten Sympathieträgerin macht. Gernhaben muss man sie aber dennoch. Als Leser*in weiß man schließlich, dass die Geschwister kein leichtes Leben haben und von zu Hause ausgerissen sind und da Fee überdies die Verantwortung für ihren kleinen Bruder trägt, kann man ihr misstrauisches und recht kratzbürstiges Verhalten nur zu gut nachvollziehen. Ich habe Fee für ihre Stärke und Entschlossenheit zutiefst bewundert und fand es rührend zu sehen, wie toll sie sich um Prinz kümmert und ihn beschützt.
Dann wäre da noch Nell, die ihre Ferien bei ihrer Patentante verbringt und bei der ebenfalls schnell klar wird, dass sie eine schwere Zeit hinter sich hat. Nell war mir ebenfalls auf Anhieb sympathisch, ich mochte ihre große Neugierde und Abenteuerlust total gerne.

Zusammen mit den vier Kindern und der Andalusierstute Luna erlebt man als Leser*in einen unvergesslichen Sommer an einem ganz besonderen, magisch anmutenden Ort. Ich fand es herzerwärmend mitzuerleben, wie die Vier immer mehr Vertrauen zueinander fassen und sich mit der Zeit eine außergewöhnliche und innige Freundschaft zwischen ihnen entwickelt. Die gemeinsamen Momente der Kinder, ihre Verbundenheit und gegenseitige Hilfsbereitschaft und ihr Zusammenhalt – all das wird wunderschön dargestellt.

Auch das Setting fand ich großartig. Die Geschichte nimmt uns an mehrere Orte mit wie Mos Zuhause (eine große, stattliche Villa) oder das Haus von Nells Patentante, aber Hauptschauplatz ist das alte, verfallene Anwesen, wo sich Fee, Prinz und die Stute Luna verstecken und sich die Freunde jeden Tag treffen. Mit diesem Ort hat die Autorin absolut meinen Geschmack getroffen, ich habe ihn sofort geliebt. Das verlassene Gemäuer wird einfach klasse beschrieben, herrlich verwunschen und abenteuerlich, sodass eine tolle, geheimnisvolle Atmosphäre geschaffen wird.

Was die Handlung angeht, kann ich mich ebenfalls nur positiv äußern. Sie enthält einen gelungenen Mix aus aufregendem Ferienabenteuer, emotionalen Augenblicken und ein bisschen Pferdegeschichte und auch viele wichtige Themen wie Freundschaft, Zusammenhalt, Schuldgefühle und Vertrauen sind ein großer Bestandteil der Erzählung. Also mir hat diese Mischung echt gut gefallen, vor allem von der einfühlsamen und kindgerechten Art und Weise wie die ernsten Dinge verpackt wurden, bin ich begeistert.

Enden tut die Geschichte in sich abgeschlossen – ich gehe daher sehr davon aus, dass es sich bei „Sommerdiebe“ um einen Einzelband handelt. Mich hat der Schluss vollkommen überzeugen können, alles wird zufriedenstellend geklärt, sodass man das Buch glücklich wieder zuklappen kann.

Fazit: Spannend, warmherzig, atmosphärisch. Eine wundervolle Sommergeschichte voller Geheimnisse und Abenteuer!

Annette Moser ist mit „Sommerdiebe“ ein ganz besonderer und zauberhafter Kinderroman ab 10 Jahren gelungen, den ich jedem, der gerne berührende, tiefgründige und sommerliche Bücher liest, nur ans Herz legen kann. Mir hat es unheimlich viel Freude bereitet in dieses Buch eintauchen und gemeinsam mit den vier Kindern Mo, Fee, Prinz und Nell den Sommer ihres Lebens zu erleben. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!
 
 
 





 
Vielen lieben Dank an den Carlsen Verlag für das Rezensionsexemplar!

 

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