Klappentext:
Quelle: cbj Verlag
Rezension:
Da ich die Jugendkrimis von der Monika Feth über alles liebe, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich von ihrem neuen Roman aus dem cbj Verlag hörte. Das Cover, muss ich gestehen, ist nicht so wirklich mein Fall, der Klappentext sprach mich dafür aber umso mehr an. Ich ließ „Randvoll mit Glück“ daher sehr gerne bei mir einziehen.
Die 12-jährige Suri und ihr beiden Brüder Bjarne und Erik können es nicht fassen: Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass ihre Eltern getrennt voneinander leben und ihr Papa mit seiner Freundin ein Kind erwartet, eröffnet ihre Mutter ihnen nun auch noch, dass sie umziehen werden. Zu ihrem neuen Freund, der Schlossverwalter ist, und dessen Tochter Amy. Dass die beiden in einem echten Schloss leben, ist für die drei Geschwister nur ein schwacher Trost. Sie möchten nicht weg von ihrem Zuhause und ihren Freunden und in einem irgendeinem blöden Schloss wohnen, das mitten auf dem platten Land steht. Und dass Amy ziemlich speziell ist, macht das Ganze definitiv nicht einfacher. Amy aber ist überglücklich. Sie wünscht nichts mehr als Teil einer großen Familie zu sein und endlich eine echte Freundin zu finden. Leider scheint es zunächst aber nicht danach auszusehen, dass sich ihr Wunsch erfüllen wird…
Wie oben bereits erwähnt, bin ich ein großer Fan von den Jugendthrillern von Monika Feth. Bis auf diese war mir nur noch ein anderes Werk aus ihrer Feder bekannt – ihr Weihnachtsbuch „Weihnachten steht vor der Tür“. Ich war daher nun äußerst gespannt, wie mir wohl ihr neuer Titel gefallen wird, welcher aus einem ganz anderen Genre stammt. Erwartungsvoll begann ich mit dem Lesen – und verliebte mich bereits nach wenigen Seiten in die Geschichte.
Mit „Randvoll mit Glück“ hat Monika einen ganz zauberhaften Roman für Leser*innen ab 10 Jahren geschrieben, in welchem sie uns auf eine warmherzige und genau richtig humorvolle Art und Weise viele wichtige und tiefgründige Themen näherbringt wie das Anderssein, Freundschaft, (Patchwork-) Familie, Scheidung, Eifersucht, Zusammenhalt und das Hinauswachsen über sich selbst.
Ich habe viel aus der Geschichte mitnehmen können und eine Menge Neues dazugelernt, insbesondere über das Downsyndrom. Da ich mich bisher noch nicht allzu groß mit diesem Thema beschäftigt habe und auch noch nie Kontakt zu jemanden hatte, der an Trisomie 21 leidet, hat mir dieses Buch wirklich viel mitgeben können. Wobei ich nun natürlich nicht sicher sagen kann, ob alles realistisch beschrieben wird. Ich gehe aber fest davon aus, dass dem so ist und die Autorin alles mit viel Authentizität behandelt. Auf mich jedenfalls hat die Darstellungsweise von Amys Charakter völlig glaubhaft gewirkt. Ich habe mich dank der feinfühligen Veranschaulichung von Amys Empfindungen, Gedanken und Problemen jederzeit in sie hineinversetzen können und fand es unheimlich interessant und spannend die Welt aus ihren Augen zu erleben.
Mich hat Amys Schicksal tief bewegt und teilweise auch ziemlich traurig gemacht. Aufgrund ihrer genetischen Besonderheit hat es Amy oft nicht leicht im Leben und wird in ihrem Alltag ständig mit Erschwernissen und unschönen Situationen konfrontiert. Ein Beispiel wären die verletzenden Bemerkungen von denjenigen, die keine Ahnung vom Downsyndrom haben und viel zu wenig Verständnis dafür aufbringen. Amy aber ist ein starkes Mädchen und lässt sich nicht unterkriegen. Ich habe sie sehr für ihre Stärke bewundert und ganz fest in mein Herz geschlossen, mit all ihren liebenswerten Einzigartigkeiten. Mit ihr hat die Autorin eine echte Figur zum Gernhaben erschaffen. Amy ist der reinste Sonnenschein, ich fand sie einfach nur bezaubernd.
Auch Suri, unsere zweite Hauptprotagonistin, mochte ich auf Anhieb und auch in sie habe ich mich mühelos hineindenken können. Die Geschichte wird abwechselnd von Amy und Suri erzählt, jeweils in der dritten Person, was mir total gut gefallen hat. Dank der Perspektivwechsel dürfen wir beide Mädchen sehr genau kennenlernen und da die zwei grundverschieden sind, ist das Leseerlebnis ein überaus abwechslungsreiches und unterhaltsames.
Auch Suris Kapitel haben mich stellenweise richtig mitfühlen lassen. Sie leidet sehr darunter, dass ihre Eltern getrennt voneinander leben und ihr Papa eine Freundin hat, die ein Kind von ihm erwartet. Als es dann auch noch heißt, dass sie umziehen werden, zu dem neuen Freund der Mutter, sinkt Suris Stimmung nur noch weiter. Mir tat Suri echt leid, genauso wie ihre beiden Brüder, denen es genauso ergeht wie ihrer Schwester.
Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Mich hat die Handlung von Anfang bis Ende in ihren Bann ziehen können, sodass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Monika Feth versteht sich einfach bestens darin, uns Leser*innen mit ihrem packenden Schreibstil durchweg an die Seiten zu fesseln. Und da sie auch ein großes Talent dafür besitzt, Orte anschaulich und stimmungsvoll zu beschreiben, bescheren einem ihre Bücher stets ein wahres Kopfkino. So auch hier. Vor allem von dem Schloss, in welchem Amy und ihr Vater leben, hat man beim Lesen tolle Bilder im Kopf.
Fazit: Spannend, lustig, einfühlsam und authentisch. Eine herzerwärmende und wertvolle Geschichte, die mitreißt, berührt, sensibilisiert und glücklich macht.
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