Klappentext:
Quelle: Carlsen Verlag
Rezension:
Da mir der erste Band von „Leo und Lucy“ so gut gefallen hat, habe ich mich auf die Fortsetzung tierisch gefreut. Ich war so gespannt, wie es mit dem L-Team wohl weitergehen wird!
Das L-Team ist zurück und hat mal wieder eine Menge um die Ohren. Leo möchte unbedingt an dem Skater-Turnier des Chorweiler Sommerfestes teilnehmen, allerdings hat er Lucy versprochen, bei dem zeitgleich stattfindenden Theaterstück im Jugendzentrum mitzuspielen. Auch Luis hat Lucy sein Versprechen gegeben, bei der Aufführung mitzumachen, muss gleichzeitig aber auch bei dem Stadtteilmarathon mitlaufen, da seine Familie findet, dass er zu dick ist. Wenn er nicht schnellstens ein paar Kilo abspeckt, wird ihn seine Tante Gisela auf eine Abnehminsel mitnehmen und darauf hat Luis so gar keine Lust. Und als wäre das Chaos nicht schon groß genug, wäre da dann doch die Sache mit Leos Astronauten-Vater. Dieser möchte seinen Sohn gerne kennenlernen und hat bereits Flugtickets geschickt, damit Leo ihn in Amerika besuchen kann – und zwar in dem Zeitraum, in dem alle anderen Veranstaltungen stattfinden werden. Hilfe, wie soll Leo das nur alles schaffen? Ohne ein Wurmloch? Die drei Freunde wären aber nicht das L-Team, wenn sie nicht auch für diese knifflige Situation eine geniale Lösung finden würden.
Bevor ich euch berichte, wie mir das Buch gefallen hat, kurze Info an alle Neueinsteiger: Ich rate sehr, mit dem ersten Band zu beginnen. Zwingend erforderlich ist es meinem Empfinden nach zwar nicht, aber da die Bände aufeinander aufbauen, ist es zweifellos sinnvoller, wenn man sie in der chronologischen Reihenfolge liest. Die Lesefreude ist dann einfach um einiges höher.
Was mein Lesevergnügen angeht, kann ich nur sagen, dass ich mich eindeutig zurecht so sehr auf meine Rückkehr nach Köln-Chorweiler gefreut habe: Mir hat das neue Abenteuer des L-Teams genauso gut gefallen wie ihr erstes. Auch der zweite Band erzählt eine herzerwärmende, unterhaltsame und turbulente Geschichte über viele wichtige Themen und lädt von Anfang bis Ende zum Mitfiebern ein. Ich habe zauberhafte Lesestunden mit dem Buch verbracht und es leider viel zu schnell beendet.
Geschildert wird wieder alles aus der Sicht von Leo in der Ich-Perspektive. Leo mochte ich bereits im ersten Teil wahnsinnig gerne und auch dieses Mal habe ich ihn sofort in mein Herz geschlossen. Ganz begeistert war ich auch wieder von der Art und Weise, wie er uns von den Geschehnissen berichtet. Rebecca Elbs ist es meiner Ansicht nach erneut ausgezeichnet gelungen, aus dem Blickwinkel eines 12-jährigen Jungen zu schreiben. Auf mich jedenfalls hat der Erzählstil wieder vollkommen authentisch gewirkt. Die Zielgruppe wird sich daher garantiert hervorragend mit Leo identifizieren, aber auch ich, als Erwachsene, habe mich abermals jederzeit mühelos in ihn hineinversetzen können.
Aber nochmal zurück zu den Figuren. Zu meiner großen Freude sind viele bekannte und liebgewonnene Gesichter aus dem Vorgänger erneut mit von der Partie wie Leos Mutter, der bereits genannte Mo (der neue Freund von Leos Mama) und Hund Blumenkohl. Besonders gut gefallen haben mir wieder unsere drei Freunde. Die drei sind so schön verschieden, haben aber eine große Gemeinsamkeit: Jeder von ihnen hat mit Herausforderungen zu kämpfen. Leo muss sich nicht nur an die neue Familiensituation gewöhnen, er hat aufgrund seiner Legasthenie auch nach wie vor Schwierigkeiten beim Lesen und wird deswegen von einigen Mitschülern gehänselt. Lucy sitzt im Rollstuhl und wird von ihren Eltern daher manchmal etwas zu sehr umsorgt und Luis leidet darunter, wie seine Familie mit seinem Übergewicht umgeht und schämt sich für seinen Körper.
Wie oben schon erwähnt, setzt sich die Geschichte mit zahlreichen aktuellen Themen auseinander wie Mobbing, Bodyshaming, Behinderung, Freundschaft, Mut, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft, und enthält zudem so einige großartige Messages. So zeigt sie unter anderem auf wie wichtig es ist, sich selbst zu akzeptieren und so zu lieben wie man ist und führt sie uns vor Augen, was wahre Freundschaft wirklich bedeutet und dass man gemeinsam ganz viel schaffen und erreichen kann.
Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Mich hat die Handlung von der ersten Seite an mitreißen können und immerzu schmunzeln und kichern lassen. Einige Einfälle von unserem Trio sind einfach so herrlich originell und witzig. Mein Highlight war die Idee mit dem Dinner im Aufzug, mit der die Freunde versuchen wollen, eine Beziehung zu retten. Die Szene fand ich echt spitze, mich hat sie bestens unterhalten.
Neben der Story haben mich auch vielen schwarz-weiß Illustrationen von Julia Christians hellauf begeistern können. Ihre liebevollen Bilder harmonieren erneut perfekt zum Geschehen im Text und machen das Leseerlebnis nur noch wundervoller.
Die Erzählung endet abgeschlossen, aber Potenzial für eine weitere Fortsetzung ist auf jeden Fall vorhanden. Also ich hoffe sehr, dass es auch noch einen dritten Band geben wird. Ich mag mich einfach noch nicht von dem liebenswerten Haufen aus Köln-Chorweiler verabschieden.
Fazit: Leo, Lucy und Co. sind zurück und mit ihnen ein neues tolles Abenteuer!
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