Softcover
Ab
14 Jahren
448
Seiten
ISBN:
978-3-423-71815-8
Erschienen:
21.06.2019
Klappentext:
Alles,
was Amber will, ist ein bisschen Liebe von ihrer Mutter. Über die
Sommerferien reist Amber zu ihr nach Kalifornien. Sie hofft, dort all
die Fragen stellen zu können, die ihr schon lange auf der Seele
brennen. Und dann verliebt sie sich auch noch. Ausgerechnet in Kyle,
das wandelnde amerikanische Surfer-Klischee, hinter dem alle Mädchen
her sind. Zum Glück hat sie ihre besten Freundinnen, Evie und
Lottie, mit denen sie den Sommer über via Smartphone und Skype in
Verbindung bleibt und die ihr mit Rat und Tat und jeder Menge
Mädelspower zur Seite stehen.
Quelle:
dtv
Rezension:
Da
mich die ersten beiden Bände der Spinster Girls-Trilogie hellauf
begeistern konnten, habe ich mich schon sehr auf den dritten Band
gefreut. Nach Evie und Lottie ist es nun also an Amber, uns ihre
Geschichte zu erzählen. Im zweiten Band (der im Englischen der
dritte ist) durften wir ja bereits erfahren, dass Amber für einige
Wochen in Kalifornien bei ihrer Mutter war. In „Was ist schon
Liebe?“ wird nun erzählt, was Amber alles in dieser Zeit auf der
anderen Ozeanseite erlebt hat.
Ich
persönlich liebe ja das Setting USA, allen voran die Westküste. Mit
dem Schauplatz konnte mich Holly Bourne also schon mal komplett
begeistern. Total cool fand ich auch, dass Amber ihre Zeit in Amerika
in einem Camp verbringen wird. Ihre Mum leitet es zusammen mit ihrem
neuen Freund Kevin und Amber wird den Sommer über als Angestellte
dort aushelfen. USA, Kalifornien, ein Feriencamp in den Bergen –
hach, einfach klasse! Kulissenmäßig bin ich hier
wirklich ganz auf meine Kosten gekommen; die Orte werden allesamt
toll beschrieben.
Mir
hat das Buch insgesamt auch richtig gut gefallen! Ich habe es, wie
schon seine zwei Vorgänger, quasi inhaliert. Holly Bourne hat einen
großartigen Schreibstil, er ist lebendig, jugendlich und herrlich
humorvoll - man fliegt hier wirklich nur so durch Seiten. Super fand
ich auch, dass die Kapitel so angenehm kurz sind. Es kommt dadurch
ein wunderbarer Lesefluss zustande.
Ich
muss nur gestehen, dass ich nach wie nicht so ganz verstanden habe,
warum im Deutschen die Reihenfolge der Bände geändert wurde. Man
kann die Bücher zwar gut unabhängig voneinander lesen, aber
meiner Meinung nach ist der Lesespaß schon etwas höher, wenn man
sich an die englische Reihenfolge hält. Mein Tipp daher an alle, die
die Spinster Girls-Reihe noch lesen möchten: Lest besser zuerst
Ambers und dann erst Lotties Geschichte. Aber egal, wie ihr es
letztendlich macht, die Hauptsache ist, dass ihr zu den Büchern
greift. Das solltet ihr wirklich unbedingt tun, ich kann euch die
Spinster Girls-Trilogie so ans Herz legen!
Was
ich in Ambers Band nur ein bisschen schade fand, ist, dass unsere drei
Spinster Girls nicht vereint sind. Lottie und Evie bleiben den Sommer
über in England, von ihnen hören wir daher nur, wenn sich die
Mädchen schreiben oder sie miteinander skypen. Dies ist aber
wirklich nur ein kleiner Meckerpunkt meinerseits. Durch die lustigen Mails und sehr witzigen Skype-Gespräche wurde ich
eigentlich sehr gut darüber hinweggetröstet, dass unsere drei
Mädels in diesem Band nicht zusammen sind und gemeinsam für den
Feminismus kämpfen.
Mit
dem Stichpunkt Feminismus komme ich auch gleich zum nächsten Punkt.
Wie bereits im ersten Band so stehen auch hier die feministischen
Themen nicht im Vordergrund der Handlung. Auch hier hat es mich aber,
wie schon in „Was ist schon normal?“ nicht gestört. Wer
allerdings denkt, dass es im dritten Teil so feministisch weitergeht
wie im zweiten, der wird vielleicht ein bisschen enttäuscht werden.
Das
Augenmerk hier liegt eindeutig auf Amber und ihrer Geschichte. Das
Buch spricht viele ernsthafte Themen an wie Streit und Probleme in
der Familie, Scheidung, Alkoholismus, Enttäuschung und Wut. Amber
leidet sehr darunter, dass ihre Mum sie verlassen hat und in die USA
gezogen ist. Durch Rückblenden erfahren wir, dass das Mutter-Tochter
Verhältnis früher wunderschön und sehr innig gewesen war. Durch
einen schweren Schicksalsschlag aber hat sich Ambers Mum und so auch
die Beziehung der beiden sehr verändert. Mir tat Amber so leid, dass
sie sich so unwohl in ihrer Familie fühlt. Ihre neue Stiefmutter und
deren Sohn kann sie nicht ausstehen und den neuen Freund ihrer Mutter
kann Amber ebenfalls überhaupt nicht leiden (ich übrigens auch
nicht). Am schwersten wiegt aber natürlich, dass sich ihre Mum so
verändert hat und nicht mehr die Mum von früher ist. Mir war Ambers
Mum sehr unsympathisch. Wie sie sich gegenüber ihrer Tochter
verhält, fand ich überhaupt nicht okay; ich habe da richtig mit
Amber mitgelitten.
Zum
Glück ist Amber aber so jemand, der sich nicht unterkriegen lässt.
Sie ist nicht auf den Mund gefallen und besitzt eine große Stärke
in sich. Ich mochte Amber vom ersten Moment an wahnsinnig gerne.
Bereits in den beiden Vorgängerbänden habe ich sie richtig
liebgewonnen und nun, nachdem ich ihre Geschichte gelesen habe, habe
sie nur noch fester in mein Herz geschlossen.
Wofür
ich Amber richtig gefeiert habe, ist ihre sarkastische und humorvolle
Art. Obwohl das Buch viele ernste Themen behandelt, ist es dennoch
total witzig und hat mich bestens unterhalten. Der Humor kommt hier
definitiv nicht zu kurz, ich habe mich beim Lesen stellenweise
köstlich amüsiert.
Total
genial fand ich ja die vielen Harry Potter Anspielungen. Ich bin ein
absoluter Harry Potter-Fan (Amber übrigens auch, yay!), Harry Potter
Anspielungen gehen für mich daher einfach immer. :D
Mir hat es unheimlich gut gefallen, dass es Holly
Bourne auch im dritten Spinster Girls-Band erstklassig
gelungen ist, ernste und tiefsinnige Themen auf eine locker-leichte und
humorvolle Weise zu verpacken, sodass man sowohl zum Nachdenken
angeregt wird als auch durchweg am Schmunzeln und am Grinsen ist.
Ein
Thema, welches hier ebenfalls eine große Rolle spielt, ist die erste
große Liebe. Amber hatte tatsächlich noch nie einen festen Freund
gehabt. Im Sommercamp lernt sie nun den charmanten Kyle kennen, der
für sie das wandelnde amerikanische Surfertyp-Klischee ist. Kyle ist
extrem gutaussehend, er ist supergebräunt und sportlich, alle Mädchen stehen auf ihn, er
war Prom-König…
Amber
verliebt sich in ihn (wie gesagt, alle Mädchen stehen auf Kyle,
grins), allerdings malt sie sich keine großen Chancen bei ihm aus. Kyle ist
ein absoluter Traumprinz, warum sollte er ausgerechnet von ihr,
Amber, der 1,80m großen und rothaarigen Engländerin etwas wollen?
Nun, Amber wird noch merken, dass Kyle nicht das Klischee ist, wofür
sie ihn anfangs gehalten hat. Kyle ist intelligent (er liest
Biografien von berühmten Leuten. Freiwillig!), er ist witzig,
liebenswert und hach, einfach nur süß. Ich mochte Kyle richtig
gerne, er ist ein prima Kerl und so sympathisch.
Amber
und Kyle werden sich während der Campzeit näherkommen und wie das
beschrieben wird, ist so schön! Das Thema erste große Liebe wird
hier wirklich wundervoll behandelt. Ein bisschen kitschig mag es
vielleicht sein, aber so ein bisschen Kitsch gehört für mich zu
einem romantischen Teenieroman auch einfach dazu. :)
Fazit:
Auch mit „Was ist schon Liebe?“ ist Holly Bourne ein
wunderschöner Jugendroman gelungen. Die Story ist mitreißend,
tiefgründig, romantisch und so witzig! Besonders gut gefallen hat
mir, dass auch dieser Band wichtige und ernsthafte Themen auf eine
humorvolle, locker-leichte Weise behandelt. Das Buch regt zum
Nachdenken an, entlockt einen zugleich aber auch ständig breite
Schmunzler und laute Lacher. Ich finde die Spinster Girls-Trilogie
einfach nur klasse! Wer noch nicht die Bekanntschaft mit den drei
Mädels Evie, Amber und Lottie gemacht hat, sollte das in meinen
Augen unbedingt noch ändern. „Was ist schon Liebe?“ erhält von
mir 4,5 – hier gerundet auf 5 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den dtv Verlag, der mir dieses schöne Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
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