288 Seiten
ISBN: 978-3-446-26432-8
Erschienen: 22.07.2019
Klappentext:
Achtung, Suchtpotential! Diesem Buch verfällt der glückliche Leser mit ganzem Herzen ab der ersten Seite. „Du kennst mich nicht, aber ich schreibe dir trotzdem.“ So beginnt die Geschichte von Bett und Avery, deren alleinerziehende Väter die verrückte, romantische Idee haben, dass sie eine Familie werden könnten. Nicht mit Bett und Avery! Obwohl sich die beiden Mädchen auf gar keinen Fall kennenlernen wollen, beginnen sie vor lauter Neugierde, in ihren E-Mails Fragen zu stellen, mehr von ihren Leben zu erzählen und Dinge auszutauschen. Nach und nach vertrauen sich Nachteule und Sternhai – wie sie sich mittlerweile nennen – ihre persönlichsten Gedanken und Geheimnisse an und können sich ein Leben ohneeinander nicht mehr vorstellen.
Quelle: Hanser Verlag
Rezension:
Als ich das erste Mal über „An Nachteule von Sterneule“ gestolpert bin, konnten der originelle Titel und das wunderhübsche Cover meine Neugierde sofort wecken. Der Klappentext überzeugte mich ebenfalls Anhieb. Für mich stand daher sehr schnell fest: Dieses Buch muss ich einfach bei mir einziehen lassen.
Die
beiden 12-jährigen Mädchen Bett und Avery sind alles andere als
begeistert, als sie herausfinden, dass sich ihre alleinerziehenden
Väter ineinander verliebt haben und ein Paar sind. Müssen Bett und
Avery jetzt etwa Freundinnen werden? Bitte nicht! Und eine Familie
wollen sie ja schon mal gar nicht werden. Wie soll das denn auch
überhaupt funktionieren? Bett lebt schließlich in Kalifornien und
Avery auf der anderen Seite des Landes, in New York. Obwohl sich die
beiden nicht kennenlernen wollen (wirklich nicht!), beginnen sie sich
E-Mails zu schreiben, in denen sie sich austauschen. Einer Frage
fragt folgt der nächsten, immer mehr erzählen sie sich über ihre
Leben, immer vertrauter werden sie miteinander. Niemals hätten
Nachteule und Sternhai (so nennen sich die beiden mittlerweile)
gedacht, wie gut sie sich verstehen würden. Über die persönlichsten
Dinge und die geheimsten Geheimnisse schreiben sie sich und lernen
sich immer besser kennen. Ehe es sich Bett und Avery versehen, sind
sie die allerbesten Freundinnen und können sich ein Leben
ohneeinander gar nicht mehr vorstellen.
Mir war das hier irgendwie vorher gar nicht so bewusst gewesen, dass die Geschichte nur aus E-Mails und Briefen besteht. Da ich solche Art von Büchern über alles liebe, war es für mich also eine freudige Überraschung, als ich das Buch aufschlug und entdeckte, dass ich hier einen E-Mail-Roman in Händen halte. Erwartungsvoll habe ich mit dem Lesen begonnen und wollte am liebsten gar nicht mehr damit aufhören. Das Ergebnis: Ich habe das Buch quasi in einem Rutsch gelesen. Die Warnung im Klappentext, dass das Buch süchtig macht, sollte man also besser ernst nehmen. Zumindest mich konnte die Story von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen und bis zum Schluss fesseln. Mir hat „An Nachteule von Sternhai“ herrliche Lesestunden beschert. Das Buch ist super süß, herzerwärmend schön und macht einfach total gute Laune.
Wie
oben bereits erwähnt, besteht die Geschichte nur aus E-Mails und
Briefen. Anfangs schreiben sich nur Bett und Avery, im Verlaufe des
Buches kommen aber noch weitere Charaktere hinzu wie zum Beispiel die
Väter der Mädchen, Betts Oma Betty (auch Gaga genannt) oder Averys
Mutter. Man muss so einen Erzähstil einfach mögen, jedermanns
Geschmack wird er wohl nicht sein. Mir persönlich hat er total gut
gefallen. Die Mails von Bett und Avery sind so witzig und
herzallerliebst! Allein schon die Betreffzeilen haben mir immerzu ein
Lächeln aufs Gesicht gezaubert und die Mails haben meine
Gesichtsmuskeln nur noch weiter auseinander gezogen.
Bett
und Avery sind wirklich komplett verschieden. Bett ist mutig, wild
und draufgängerisch, Avery ist eher ängstlich, schüchtern und
zurückhaltend. Die beiden haben nicht viel gemeinsam, aber
vermutlich passen sie gerade deswegen so gut zusammen.
Wie
man ja schon dem Klappentext entnehmen kann, ist die große
gegenseitige Abneigung der beiden nicht von langer Dauer. Die beiden
werden von ihren Vätern in dasselbe Sommercamp verfrachtet und
eigentlich hatten Bett und Avery sich fest vorgenommen, dort kein
Wort miteinander zu wechseln. Irgendwie wird nur nichts aus diesem
Vorhaben und die beiden freunden sich schließlich doch noch an. Die
langsame Annäherung der Mädchen und deren Freundschaft wird so
lustig, warmherzig, turbulent, lebensecht und wunderschön
beschrieben. Ich hatte hier beim Lesen ständig ein wohlig warmes
Gefühl im Buch und musste immerzu breit schmunzeln.
Obwohl
wir als Leser die ganze Zeit nie live dabei sind und alles nur aus
dem E-Mail- und Briefaustausch erfahren, ist die Geschichte dennoch
sehr emotional und lässt einen durchweg mitfiebern. Ich stelle es
mir echt nicht leicht vor, ein Buch, in welchem die Figuren nur in
geschriebener Form zu Wort kommen, mit so viel Gefühl und einer so
mitreißenden Handlung zu versehen. Holly Goldberg Sloan und Meg
Wolitzer ist dies aber perfekt gelungen. In meinen Augen haben die
beiden amerikanischen Autorinnen hier eine großartige Teamarbeit
geleistet!
Womit
mich die beiden ganz besonders begeistern konnten, neben dem
wundervollen Schreibstil, sind die liebevoll ausgearbeiteten
Charaktere. Bett und Avery habe ich sofort in mein Herz geschlossen.
Ich könnte da auch gar nicht sagen, welches der beiden Mädchen ich
lieber mochte. Sie sind einfach beide auf ihre Art und Weise
einzigartig.
Auch
die Nebencharaktere sind außergewöhnlich und haben mir allesamt
unheimlich gut gefallen.
Ebenfalls
ganz begeistert bin ich von den Themen und Werten, die das Buch
enthält. Die Geschichte handelt von Freundschaft, Familie, Liebe und
Vertrauen und auch das Thema Homosexualität steht hier sehr im
Vordergrund der Handlung. Die Väter von Bett und Avery fand ich
total niedlich.
Mein
Lesespaß war hier einfach rundum perfekt. Ich kann das Buch jedem,
der auf der Suche nach etwas Besonderem ist, wirklich nur ans Herz
legen.
Fazit:
Mitreißend, hurmovoll, warmherzig, zuckersüß und einfach nur
schön! „An Nachteule von Sternhai“ erzählt eine wundervolle
Freundschafts- und Familiengeschichte, welche einen durchweg
mitfiebern lässt, stellenweise sehr zum Nachdenken anregt und
einfach rundum glücklich macht. Das hübsche Cover, dass sich so
toll anfühlt, die coole Aufmachung mit diesem witzigen E-Mail-Look,
die besondere Erzählweise, die einzigartigen Charaktere, die
bezaubernde Story – mich konnte hier einfach alles begeistern. Ich
kann das Buch absolut empfehlen, sowohl Kindern ab 10 Jahren, als
auch Jugendlichen und Erwachsenen. Von mir gibt es volle 5 von 5
Sternen!
Vielen lieben Dank an den Hanser Verlag, der mir dieses schöne Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
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