Klappenbroschur
432
Seiten
ISBN:
978-3-492-70508-0
Erschienen:
01.03.2019
Klappentext:
Ella
und Sam kennen sich schon ewig, als sie sich endlich eingesteht, dass
er ihr mehr bedeutet als alles andere. Zu dumm nur, dass Sam der
beste Freund ihres großen Bruders ist. Und dass er ausgerechnet
jetzt eine Stelle als Referendar fürs Lehramt antritt – an ihrer
Schule. Und dann ist da noch diese Sache mit Milo … Völlig
überfordert von ihren Gefühlen setzt Ella ihre eigene Gesundheit
gefährlich aufs Spiel und verletzt damit nicht nur sich selbst.
Songbird ist so romantisch, chaotisch, witzig und tieftraurig wie die
echte, ganz große Liebe.
Quelle:
Piper Verlag
Rezension:
Ist
das Cover nicht wunderschön? Also bei mir war es große Coverliebe
auf den ersten Blick. Auch der Klappentext sprach mich direkt an. Da
mich zudem eine andere Bloggerin extrem neugierig auf das Buch
gemacht hatte, stand für mich sehr schnell fest: Songbird möchte
ich unbedingt lesen!
Ella
und Sam kennen sich schon gefühlte Ewigkeiten und sind schon fast so
etwas wie Geschwister füreinander. Ella aber empfindet schon seit
langem mehr für Sam. Das Blöde ist nur: Sam ist der beste Freund
ihres großen Bruders. Und als wäre das nicht schon kompliziert
genug, wird Sam ausgerechnet an Ellas Schule eine Stelle als
Referendar antreten und den Sportkurs übernehmen, den Ella belegt
hat. Das alleine stürzt Ella schon in ein Gefühlschaos, aber dann
ist da ja auch noch die Sache mit Milo...Ella ist vollkommen
überfordert und beginnt damit, ihre eigene Gesundheit aufs Spiel zu
setzen. Niemand scheint zu bemerken, dass sie immer weniger wird, bis
auf Sam. Er und Ella sind füreinander bestimmt, das spüren beide.
Ob sie wohl, trotz der vielen Hindernisse, die es zu überwinden
gilt, zueinander finden werden?
In
meinen Augen ist Anna Rosina Fischer mit Songbird ein wundervolles
Debüt gelungen. Ich war hier beim Lesen richtig am Staunen, dass das
Buch tatsächlich das erste Werk der Autorin ist. Der Schreibstil ist
einfach nur klasse, ich liebe ihn. Er liest sich so schön und super
angenehm. Bei mir flogen die Seiten wirklich nur so dahin und
stellenweise konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen,
da ich von der Handlung so gefesselt war.
Es
gab eigentlich nur einen Punkt, der mir gar nicht gefallen hat,
deswegen werde ich hier leider keine 5 Sterne vergeben können.
Ich
komme einfach mal zuerst zu meinem negativen Kritikpunkt. Da dieses
Thema im Klappentext nicht genauer benannt wird und ich niemanden
spoilern möchte, werde ich den folgenden Absatz jetzt als Spoiler
kennzeichnen.
>SPOILER<
Die
Protagonistin Ella, aus deren Sicht wir alles in der Ich-Perspektive
erfahren, leidet an einer Essstörung, genauer gesagt an Magersucht.
Beim Namen wird die Krankheit zwar nie genannt, aber es ist
offensichtlich, dass Ella ein massives Essproblem hat und immer
weniger wird. Die Krankheit steht hier nicht im Vordergrund der
Handlung, der Fokus liegt auf der Liebesgeschichte von Ella und Sam.
Ich fand es daher okay, dass auf die Krankheit nicht allzu sehr
eingegangen wird, wobei ich mir da schon ein paar Details gewünscht
hätte. Obwohl wir alles aus Ellas Sicht erfahren, bekommen wir
dennoch keine wirklich genauen Gründe geliefert, warum genau Ella
sich so zu Tode hungert. Denn das tut sie und da kommt jetzt mein
großer Kritikpunkt: Ich fand es einfach nur schlimm, dass niemand in
Ellas Umfeld zu merken scheint, wie schlecht es Ella geht. Außer
Sam. Er ist der Einzige, der Ella darum bittet, doch bitte endlich
mehr zu essen. Aber sonst? Das habe ich einfach nicht verstanden.
Wieso merken Ellas beste Freunde und vor allem ihre Eltern nichts?
Sie meinen zwar öfters, dass Ella ja so dünn geworden sei, aber
etwas dagegen unternehmen tun sie nicht. Okay, Ella ist 18 und kann
selbst über ihr Leben bestimmen, aber trotzdem. Mir hat das wirklich
gar nicht gefallen, dass Ellas Eltern ihrer Tochter einfach so dabei
zusehen, wie sie hungert und immer schwächer und weniger wird. Ich
finde, diesen Punkt hätte die Autorin anders angehen sollen, vor
allem auch deswegen, da es sich hier um ein Jugendbuch handelt.
>SPOILER
ENDE<
So,
das war aber auch mein einziger Grund zum meckern. Ansonsten kann ich
nur sagen: Richtig, richtig gut! Den tollen Schreibstil habe ich ja
bereits erwähnt, von diesem bin ich wirklich begeistert. Was mir
auch sehr gut gefallen hat, sind die vielen liebenswerte Charaktere.
Mit Ella, muss ich gestehen, bin ich nicht hundertprozentig warm
geworden, aber sympathisch war sie mir dennoch. Was genau mich an
Ella gestört hat, kann ich noch nicht mal so wirklich sagen. Mir hat
manchmal einfach etwas der Zugang zu ihr gefehlt.
Was
mir in Songbird tatsächlich besser gefallen hat, waren die
Nebencharaktere und nicht die Protagonistin. Auch wenn mich die
Eltern bezüglich des Nichtbeachtens der Probleme ihrer Tochter echt
aufgeregt haben, mochte ich sie dennoch sehr gerne. Ellas Eltern sind
so witzig! Irgendwie sind sie noch so richtige Kinder, ich habe mich
stellenweise köstlich über sie amüsiert. Die zwei sind einfach
total süß zusammen. :D
Wen
ich sofort in mein Herz geschlossen habe, ist Ellas großer Bruder
Kurt. Er ist so ein Bruder, den ich mir schon immer gewünscht habe.
Ellas
Freunde Milo und Emma mochte ich ebenfalls unheimlich gerne. Emma ist
so herrlich quirlig und Milo fand ich einfach nur Zucker.
Auch
Sam hat mein Herz im Sturm erobert. Da hätte ich es eigentlich ganz
schön gefunden, wenn wir auch aus seiner Sicht ein paar Kapitel zu
lesen bekommen hätten. Vermutlich hätte ich ihn dann sogar noch
lieber gewonnen.
Was
zu meinen Highlights zählte, war der Humor. Der war absolut meiner,
ich hatte hier eine Menge Gründe zum Schmunzeln. Die Dialoge waren
teilweise so schön schlagfertig, so etwas liebe ich! Allerdings ist
das Buch natürlich nicht nur lustig. Nein, ganz und gar nicht. Es
ist auch ziemlich ernst und spricht eine Menge schwerer Themen an.
Auf Ellas Probleme bin ich ja bereits in meinem Spoiler-Absatz
eingegangen, es kommen allerdings auch noch andere Themen zur
Sprache, die der Handlung sehr viel Tiefe und Ernsthaftigkeit
verleihen werden. So hat zum Beispiel Sam eine dunkle Vergangenheit.
Und die verbotene Liebe zwischen Sam und Ella wird natürlich auch
für eine Menge Probleme sorgen.
Die
Liebesgeschichte von Sam und Ella hat mir persönlich sehr gut
gefallen. Es ist ein ziemliches Hin und Her, was einige Leser
vermutlich nervig finden werden, was ich aber gerade besonders gut
fand. Ich habe es als sehr authentisch empfunden, dass in den beiden
eine große Unsicherheit und das totale Gefühlschaos herrscht. Ich
habe wie gebannt mitverfolgt, wie sich ihre Beziehung entwickeln
wird. Romantisch, chaotisch, witzig und tieftraurig, oh ja, da
verspricht der Klappentext eindeutig nicht zu viel, genau das ist die
Liebesgeschichte von Ella und Sam. Sie ist emotional, gänsehautmäßig
schön und dramatisch. Und ja, Klischees sind natürlich auch
vorhanden. Nicht nur bezüglich der Liebesgeschichte, auch sonst hat
sich die Autorin an einigen Klischees bedient. Hat mich aber
überhaupt gestört, für mich haben sie hier perfekt reingepasst.
Fazit:
Ein wundervolles Debüt, welches mich, bis auf einen Punkt, hellauf
begeistern konnte! Romantik, Humor, Drama, Tiefgründigkeit,
Freundschaft, Familie, Musik, Gefühlschaos...Das und noch so manches
mehr erwartet euch in Songbird. Mir haben das wunderhübsche Cover
und der Klappentext nicht zu viel versprochen, ich habe das Buch
richtig weggesuchtet und hatte jede Menge Spaß dabei. Ich kann
Songbird wärmstens empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen!
Vielen
lieben Dank an den Piper Verlag, der mir dieses schöne Buch als
Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
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