Hardcover
Ab
14 Jahren
512
Seiten
ISBN:
978-3-570-16548-5
Erschienen:
04.03.2019
Klappentext:
Die
16-jährige Bri wünscht sich nichts sehnlicher, als eine berühmte
Rapperin zu werden. Als Tochter einer Rap-Legende ist das nicht
leicht: Ihr Vater starb, kurz bevor er den großen Durchbruch
schaffte, und Bri tritt in riesengroße Fußstapfen. Dann verliert
ihre Mutter ihren Job. Plötzlich gehören Essensausgaben,
Zahlungsaufforderungen und Kündigungen ebenso zu Bris Alltag wie
Reime und Beats. Als sich die unbezahlten Rechnungen stapeln und ihre
Familie kurz davor ist, ihre Bleibe zu verlieren, wird klar: Eine
berühmte Rapperin zu werden, ist für Bri nicht länger nur ein
Wunsch, sondern ein Muss …
Quelle:
cbj Verlag
Rezension:
Da
mir Angies Thomas‘ Debüt „The Hate U Give“ richtig gut
gefallen hat, stand für mich sofort fest, dass ich ihren zweiten
Jugendroman unbedingt lesen möchte. Da wanderte das Buch sogar schon
auf meine Wunschliste, ehe ich mir überhaupt den Klappentext
durchgelesen hatte.
Bris
größter Wunsch ist es, eine berühmte Rapperin zu werden. Sie lebt
für die Musik und möchte das schaffen, was ihrem verstorbenen Vater
gelungen ist: Eine Rap-Legende werden.
Als
Bris Mutter ihren Job verliert und das Geld immer knapper wird, ist
der Traum einer Rapperin nicht länger mehr einfach nur ein Traum. Er
wird zu einem absoluten Muss! Zahlungsmahnungen, einer leerer
Kühlschrank, kein Strom – Bri will ihrer Familie mit ihrer Musik
unbedingt helfen! Ob ihr das wohl gelingen wird?
Mir
hat „On The Come Up“ richtig, richtig gut gefallen, sogar noch
besser als „The Hate U Give“! Bei „The Hate U Give“, muss ich
gestehen, konnte ich den großen Hype nicht so ganz nachvollziehen.
Versteht mich bitte nicht falsch, ich finde Angie Thomas‘ Debüt
unheimlich wichtig und wirklich klasse, allerdings war ich aufgrund
dieses großen Hypes einfach mit zu hohen Erwartungen an das Buch
herangegangen und wurde letztendlich doch ein klein bisschen
enttäuscht.
An
„On The Come Up“ bin ich nun irgendwie anders herangegangen. Ich
hatte mir natürlich schon viel versprochen, war aber mit meinen
Erwartungen etwas vorsichtiger. Ich weiß nicht, ob es wirklich daran
gelegen hat, aber mich konnte Angie Thomas mit ihrem zweiten Buch
mehr begeistern als mit ihrem ersten. Ich finde es echt toll und habe
es richtig weggesuchtet. Es liest sich super, ich mag den Schreibstil
von Angie Thomas unheimlich gerne. Er ist einfach, locker-leicht und
jugendlich und er führt dazu, dass man nur so durch Seiten fliegt.
Zu
meinem flotten Lesetempo hat dann natürlich auch die mitreißende
Story beigetragen, welche mich von den ersten Seiten an in ihren Bann
ziehen konnte. Was mir allerdings hier negativ aufgefallen ist: Ich
bin beim Lesen über einige Rechtschreibfehler gestolpert. Da hätte
meiner Meinung nach sorgfältiger lektoriert werden müssen. Allzu
schlimm fand ich es nun nicht, aber mich reißen solche
Fehlerteufelchen leider immer etwas aus meinem Lesefluss. Einen Stern
abziehen werde ich deswegen aber natürlich nicht.
Zum
Schreibstil möchte ich noch sagen, dass mir dieser Ghetto-Slang sehr
gut gefallen hat, der hier sehr oft verwendet wird. Er hat die
Handlung für mich nur noch authentischer gemacht. Es fallen Wörter
wie Fa‘sho und Bruh, die alle hinten im Buch in einem
Glossar noch mal erläutert werden.
Dass
der Slang und auch die Raptexte nicht ins Deutsche übersetzt wurden,
sondern im Englischen belassen wurden, fand ich einfach nur klasse.
Ich stelle es mir auch ehrlich gesagt ziemlich schwierig vor, solche
Begriffe zu übersetzen. Für manche englische Redewendungen oder
Wörter gibt es einfach keine gute deutsche Übersetzung, ohne das es
komisch klingt oder der eigentliche Sinn verloren geht. Daher bin ich
wirklich froh, dass wir die Originaltexte zu lesen bekommen. Sie
verleihen der Story nur noch mehr Emotionalität, Gefühl und
Leidenschaft.
Mich
hat Bris Geschichte zutiefst berührt und sehr zum Nachdenken
angeregt. Wie schon „The Hate U Give“ so behandelt auch „On The
Come Up“ eine Menge wichtiger Themen. Es geht um Rassismus und
Diskriminierung. Um Ungerechtigkeit und Vorurteile. Um Armut und
Gewalt. Auch das Thema Homosexualität greift die Autorin auf. Es
steckt einfach so viel in diesem Buch! Das Beste ist, dass alles
absolut authentisch und so gefühlvoll und leidenschaftlich
rübergebracht wird. Was dabei auch nicht fehlt, ist der Humor.
Obwohl die Story so viele ernste Themen behandelt, ist sie
stellenweise richtig witzig und bringt einen immer wieder zum
Schmunzeln. Angie Thomas ist es großartig gelungen, eine unheimlich
wichtige Message auf eine aufrüttelnde, erschreckend realistische
und zugleich herrlich humorvolle Weise zu verpacken.
Womit
mich die Autorin ebenfalls komplett überzeugen konnte, sind die
Charaktere. Die Protagonistin Bri, aus deren Perspektive wir alles
erfahren, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie mag frech und
vorlaut sein, aber irgendwie hat mir gerade das so gut an ihr
gefallen. Bri ist so schön tough und sie ist bereit für ihre Ziele
und Träume zu kämpfen. Ich habe sie sehr für ihren großen
Kampfgeist und ihre Willensstärke bewundert. Ihr Humor war übrigens
absolut meiner, mich hat die liebe Bri ziemlich oft zum lachen
gebracht. :D
Die
Ausarbeitung der Nebencharaktere hat mir auch wahnsinnig gut
gefallen. Besonders Bris großen Bruder Trey mochte ich richtig
gerne, aber auch die Mutter Jay konnte mich in ihrer Rolle vollkommen
überzeugen. Mit der Mutter kommt auch das Thema Drogenabhängigkeit
zur Sprache. Das Buch vermittelt wirklich viel, wirkt aber an keiner
Stelle zu überladen an zu vielen Themen. Zumindest ich habe es nicht
so empfunden.
Aus
Bris Sicht erfahren wir, wie ungerecht schwarze Menschen nach wie vor
in Amerika behandelt werden. Das Buch spielt im selben Viertel wie
schon „The Hate U Give“, also in Garden Heights, ein Ghetto, wo
Waffen, Drogen und Gewalt zum Alltag gehören.
Da
hat mir richtig gut gefallen, dass Angie Thomas ihre Romane ein
bisschen miteinander verknüpft hat. „On The Come Up“ spielt
zeitlich kurz nach „The Hate U Give“. Es gibt leichte
Anspielungen auf Angie Thomas‘ Debüt, dies allerdings natürlich
ohne zu spoilern.
Die
Zustände in Garden Heights haben sich jedenfalls nicht geändert.
Schwarze Menschen müssen täglich Gewalt und Diskriminierung
erfahren. Mich hat das Ganze so wütend gemacht! All diese
Ungerechtigkeit, all dieses Leid, warum das Ganze? Warum werden
Menschen, die nicht weiß sind, so unfair und schlimm behandelt?
Angie Thomas beschönigt hier wirklich nichts. Mich hat die
Geschichte richtig aufgewühlt, zornig, fassungslos und traurig
gemacht.
Bri
jedenfalls lässt sich nicht unterkriegen. Sie ist bereit sich
durchzukämpfen, um ihren großen Traum, eine berühmten Rapperin zu
werden, zu verwirklichen. Ihre Songtexte fand ich brillant.
Eigentlich kann ich mit Rapmusik so gar nichts anfangen, aber hier
haben mich die Texte sofort angesprochen und sehr bewegt.
Fazit:
Mich konnte Angie Thomas mit ihren zweiten Werk hellauf begeistern,
sogar noch mehr als mit ihrem Debüt! „On The Come Up“ behandelt
viele unheimlich wichtige Themen und das auf eine sehr authentische,
schockierende, fesselnde, leidenschaftliche und humorvolle Weise, die mich komplett überzeugen konnte. Mich hat Bris Geschichte
emotional sehr berührt. Sie hat mich wütend, traurig und
nachdenklich gemacht. Ich war hier am mitfiebern und am schmunzeln
und wollte das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen.
Ich kann „On The Come Up“ absolut empfehlen, in meinen Augen ist
Angie Thomas hier ganz wundervolles Buch gelungen, welches einen noch
lange nach dem Lesen sehr beschäftigt. Von mir gibt es volle 5 von 5
Sternen!
Vielen lieben Dank an das Bloggerportal und den cbj Verlag, die mir dieses schöne Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben!
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