Mittwoch, 22. November 2017

[Rezension] Zehn Wünsche bis zum Horizont von Emma Heatherington

Taschenbuch
400 Seiten
ISBN: 9783959671514
Erschienen: 13.11.2017

Klappentext:

Zur größten Brücke der Welt reisen, sich ein Tattoo stechen lassen, die Flügel ausbreiten und losfliegen …
Eine Schachtel voller Träume hält Maggie in den Händen. Doch es sind nicht ihre eigenen. Sie gehören Lucy, dem Mädchen, dessen Herz in Maggies Brust schlägt. Als Trägerin eines Spenderherzens weiß sie, dass Zeit ihr kostbarstes Gut ist. Und so macht sie sich daran, Lucys Träume zu erfüllen. Womit sie nicht gerechnet hat: Lucy macht ihr ein weiteres Geschenk: den Mut, jeden Tag wie den letzten zu leben.


Rezension:

Als ich mir den Klappentext von „Zehn Wünsche bis zum Horizont“ das erste Mal durchgelesen habe, wusste ich einfach sofort, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Schon das Cover finde ich sehr ansprechend und auch der Titel konnte meine Neugier auf diesen Roman auf Anhieb wecken.

Die 33-jährige Maggie steckt gerade mitten in einer Lebenskrise. Ihr Mann hat sich von ihr getrennt, ihren Job vernachlässigt sie, das Selbstmitleid nimmt überhand und um dieses zu bekämpfen sucht Maggie Trost im Alkohol. Maggie ist aber dennoch dankbar dafür, dass man ihr eine zweite Chance zum Leben ermöglicht hat. In ihrer Brust schlägt nämlich nicht ihr eigenes Herz, sondern das von Lucy Harte. Diese ist mit 16 Jahren nach einem schweren Unfall verstorben und hat ihr Herz Maggie gespendet. Auch nach 17 Jahren ist Maggie Lucy für das Spenderherz unendlich dankbar. Als sich dann unerwartet Lucys Bruder Simon bei ihr meldet und sie von ihm eine Schachtel bekommt, in der sich eine Liste mit Lucys Träumen befindet, zögert die junge Frau nicht lange und beschließt, die Wünsche für Lucy zu erfüllen. Ihre Reise sie führt nach Dublin, nach Amerika und nach Frankreich. Punkt für Punkt hakt Maggie Lucys Träume von der Liste ab und mit der Zeit merkt sie, dass sie die Wünsche nicht für ihre Spenderin, sondern auch für sich selbst erfüllt.

Bevor ich mit dem Lesen begonnen habe, war ich davon ausgegangen, dass wir es bei Maggie mit einem Teenager zu tun hätten. Wieso ich dies annahm, kann ich noch nicht mal sagen. Ich war daher ein wenig überrascht, dass Maggie bereits 33 ist. Allerdings verhält sie sich in meinen Augen oft sehr kindlich, was mich manchmal ein wenig gestört hat.
Sonst aber war mir Maggie richtig sympathisch. Ich bin sehr schnell mit ihr warm geworden und hatte jede Menge Spaß dabei, mit ihr zusammen Lucys Lebenswünsche, die diese nie selbst verwirklichen konnte, zu erfüllen.

Während dieser Zeit gewinnt Maggie wieder mehr Freude am Leben. Sehr viele Stellen im Buch haben mich sehr berührt und mich auch zum Nachdenken gebracht.
Das Thema Organspende wird hier sehr einfühlsam und tiefgründig behandelt. Das einzige, was ich hier etwas unpassend fand, war, dass Maggie ein Alkoholproblem hat. Vielleicht sehe auch nur ich das so, aber wenn man ein Spenderherz hat und einem die Ärzte sagen, dass man nur eine befristete Lebensdauer hat, dann schadet man seinem Körper doch nicht mit Alkohol, oder? Zumindest ich würde nie auf diese Idee kommen. Ich verstehe natürlich, dass Maggie sich schlecht fühlt wegen der Trennung, aber meiner Meinung nach hätte die Autorin die Trinkerei weglassen oder zumindest weniger thematisieren sollen.
Ansonsten aber habe ich an dem Buch nichts auszusetzen. Der Schreibstil ist richtig klasse, bei mir flogen die Seiten nur so dahin.
Und obwohl die Geschichte trauriger und ernster war, als ich erwartet hatte, hat sich das Buch sehr locker und leicht lesen lassen.

Ganz besonders gut gefallen hat mir, wie Maggie sich im Verlaufe der Zeit verändert hat. Und das zum Positiven. Sie hat wieder mehr Spaß am Leben, lernt neue Menschen kennen, klärt Missverständnisse aus ihrer Vergangenheit und erkennt, für was es sich lohnt zu leben.
Diese schöne Message wird sehr authentisch und emotional von der Autorin rübergebracht und ich habe an keiner Stelle gedacht, dass hier etwas überzogen oder komplett unrealistisch dargestellt wird.
Das Ende kam für mich überraschend und hat mich auch etwas geschockt. Es passt allerdings zu der Story und rundet diese perfekt ab.


Fazit: Mit „Zehn Wünsche bis zum Horizont“ ist Emma Heatherington ein wirklich tolles und sehr bewegendes Buch gelungen, welches mir schöne Lesestunden beschert hat und welches ich sehr empfehlen kann. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen! 






6 Kommentare:

  1. Klingt nach einem echt tollen Buch. Allerdings würde es mich auch stören, dass das Alkoholthema so im Fokus steht. Ich bin ja eh ein absoluter Gegner des Alkohols und dann noch eine Protagonistin, mit Spenderherz und Alkoholproblem...
    Naja, ich merke mir das Buch auf jeden Fall, denn abgesehen vom Alkoholthema klingt es wirklich ganz toll. :)

    Liebe Grüße
    Miri

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    1. Hey Miri!

      Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Das Alkoholthema war wirklich eines der wenigen Dinge, die mich gestört haben. Wie du, bin ich absolut gegen Alkohol. Das hat hier einfach nicht gepasst. Ansonsten aber ist das Buch sehr schön, das solltest du dir auf jeden Fall merken! :-)

      Liebe Grüße
      Corinna

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  2. Hey, Corinna,

    ich habe das Buch ja auch gerade erst gelesen und hatte fast dieselben Kritikpunkte wie du. Den Alkohol hätte man in Anbetracht der Transplantation wirklich lassen sollen oder wenigstens in dem Moment Folgen aufweisen können. So dass das vielleicht auch schon eine Wende in Maggies Leben hervor gerufen hätte. Sie selbst mochte ich persönlich ja nun gar nicht, aber das ist zum Glück ja alles Geschmackssache;) Übrigens dachte ich vorher ebenfalls, dass Maggie ein Teenager ist:D

    LG und einen schönen Abend,
    Claudia :)

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    1. Hey Claudia!

      ja, ich finde auch, dass die Autorin die Sache mit dem Alkohol hätte weglassen sollen. Das hat hier einfach nicht gepasst.
      Ich mochte Maggie ja sehr gerne. Manchmal hat sie sich in meinen Augen zwar nicht wie eine erwachsene Frau verhalten, aber sympathisch war sie mir auf Anhieb. Die Geschmäcker sind eben verschieden, was ja auch gut so ist, wie du schon meintest. ;-)

      Witzig, dass du auch zuerst angenommen hattest, dass Maggie ein Teenager ist. Woher das wohl kommt? Ich persönlich finde ja, dass sie sich auch öfters wie einer verhalten hat.

      Liebe Grüße und dir auch noch einen schönen Abend,
      Corinna

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  3. Hallo liebe Corinna, ich war wie Du ebenfalls bei der Leserunde beteiligt und fand das Buch super gut.
    Maggie war mir von Anfang an sympathisch und obwohl sie sich manchmal "kindisch" benahm, machte genau diese Art sie zu so einem liebenswerten Protagonisten.
    Der extreme Alkoholverschleiß hat mich auch gestört, da es eigentlich in dieser Menge Gift für ihr Herz ist und sie dieses Geschenk von Lucy in dieser Zeit nicht genug geschätzt hat. Nichts desto trotz war der Verlauf der Geschichte wirklich toll gemacht. Simon fand ich auch so toll *-* von ihm hätte ich mir noch ein bisschen mehr Infos am Ende gewünscht. Über das Ende war ich auch total überrascht, hätte ich so nicht erwartet.. aber ich denke alles in allem war das Buch ganz stimmig und musste wahrscheinlich so geschrieben werden.
    Herzliche Grüße
    Andrea

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    1. Hey Andrea!

      Toll, dass unsere Meinung zu dem Buch so ähnlich ist! Simon fand ich auch toll und wie du hätte ich gerne noch etwas mehr von ihm erfahren. Nachdem er Maggie die Dose mit der Liste gegeben hat, hat man ja leider nur noch sehr wenig von ihm gehört.

      Ich finde das übrigens immer total lieb von dir, dass du mir so oft so nette Kommentare unter meine Beiträge schreibst! Ganz lieben Dank. Ich werde versuchen, in der nächsten Zeit auch mehr zu kommentieren, ganz besonders auf deinem Blog. Bin nur gerade etwas Kommentierfaul, seufz. Aber das wird sich schon wieder ändern, denn eigentlich macht mir das Stöbern auf anderen Blogs sehr großen Spaß! 😊

      Auf deine Rezi zu „Zehn Wünsche für den Horizont“ bin ich schon sehr gespannt. Da werde ich auf jeden Fall bei dir vorbeischauen!

      Viele liebe Grüße
      Corinna

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