Gebundene
Ausgabe
336
Seiten
Ab
14 Jahren
ISBN:
978-3-7891-0845-7
Erschienen:
25.09.2017
Klappentext:
Für
die Liebe musst du nicht perfekt sein! Morgan hat ein Geheimnis. Sie
ist anders als die anderen und das hat sie siebzehn Jahre für sich
behalten. Eines Tages beschließt sie, sich nicht länger zu
verstecken und wird unfreiwillig zum Internetstar. Die Medien reißen
sich um das vermeintlich unperfekte Mädchen. Im Krankenhaus lernt
sie kurz darauf Howie kennen, der buchtäblich ihr perfektes
Gegenstück ist. Sie könnten sich gegenseitig heilen, aber können
sie sich gegenseitig auch ganz machen?
Einfühlsames
Plädoyer wider Perfektionismus und Schönheitswahn.
Quelle: Oetinger Verlag
Rezension:
Als
ich „Was uns ganz macht“ das erste Mal gesehen hatte, haben
mich das schöne Cover und der super interessant klingende
Klappentext sofort angesprochen
und das Buch wanderte sogleich
auf meine Wunschliste. Ich hatte dann das große Glück, ein Exemplar
bei einer Verlosung zu gewinnen. Kurz nachdem das
Buch
bei mir eintraf, habe ich ganz gespannt mit dem Lesen begonnen.
Die
siebzehnjährige Morgan ist anders alle anderen. Sie hat ein großes
Geheimnis, welches sie seit ihrer Geburt zu schützen versucht. Eines
Tages aber ist sie es leid, sich vor allen zu verstecken und sie
zeigt, was sie so anders, so besonders, macht. Prompt steht sie
Mittelpunkt der Medien und wird nur kurz darauf zu einem
Internetstar. Die Presse verfolgt sie Tag und Nacht und durch den
Medienrummel um sie werden auch die Ärzte auf sie aufmerksam. Im
Krankenhaus lernt sie Howie kennen, der eine ähnliche Besonderheit
wie sie besitzt und buchstäblich das perfekte Gegenstück zu ihr
ist. Die Ärzte sind sich sicher, dass sich Morgan und Howie
gegenseitig heilen können.
Als
ich mir den Klappentext zu „Was uns ganz macht“ das
erste Mal durchgelesen
hatte, wollte ich sofort erfahren, was Morgans großes Geheimnis ist.
In anderen Rezensionen habe ich gesehen, dass einige dieses lüften,
da ich aber
nicht
gerne in meinen Besprechungen spoilere und ich euch die Spannung
erhalten möchte, werde ich Morgans Defizit, unter sie welchem sie
leidet, nicht preisgeben.
Ich
kann euch aber verraten, dass ihr dieses schon ganz am Anfang des
Buch erfahren werdet, ihr werdet also nicht zu lange auf die Folter
gespannt werden.
;-)
Morgan
leidet seit ihrer Geburt an einem Gendefekt, welcher ihr ein normales
Leben unmöglich macht. Dass sie es irgendwann leid ist, sich so
einschränken zu lassen, konnte ich nur zu gut verstehen.
In
einer Disco offenbart sie schließlich ihr Geheimnis, allerdings hat
dies nicht zur Folge, dass sie nun ein freieres Leben führen kann.
Diesmal
muss sie sich
aufgrund
der Presse verstecken und vor
den
Leuten, die sie für ihr Anders-sein verurteilen.
Mich
hat es ziemlich geschockt zu sehen, wie die Menschen auf Morgans
Geheimnis
reagiert haben. Auch wenn es sich hier um einen Roman handelt und die
Geschichte somit fiktiv ist, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass
es so ähnlich auch im wirklichen Leben abgelaufen wäre.
Man
liest und hört ja immer wieder, dass andere Menschen für ihr
Anders-sein verurteilt werden. Wenn man nicht perfekt ist und sich
unnormal benimmt, wird man sofort von anderen als Freak abgestempelt
und muss im extremen Fall, wie es bei Morgan der Fall ist, mit einer
wahren Hetzjagd vonseiten der Medien rechnen.
Ich
frage mich da ja immer: Wer bestimmt eigentlich, was normal und was
perfekt ist? Wer gibt uns das Recht, andere aufgrund einer Sache zu
verurteilen, für die er gar nichts kann?
Kendra
Fortmeyer ist mit diesem Roman ein ganz wundervolles Werk gelungen.
Morgans Geschichte ist warmherzig, sehr emotional und hat mich von
den ersten Seiten an mitgerissen. Doch nicht nur das ernste und in
meinen Augen wichtige Thema ist
mir sehr zu Herzen gegangen,
auch die sehr
gut ausgearbeiteten Charaktere,
insbesondere Morgan mit
ihrer Willensstärke,
konnten
mich sehr berühren.
Wir
erleben in diesem Buch alles aus ihrer Sicht. Mir war Morgan auf
Anhieb sympathisch und ich konnte mich vom ersten Moment richtig gut
in sie hineinversetzen.
Dass
die 17-jährige kein leichtes Leben führt,
wird einem als Leser relativ schnell klar. Durch ihren Gendefekt ist
ihr Terminkalender seit klein auf vollgepackt mit Arztterminen und
ihr Verhältnis zu ihren Eltern ist auch alles andere als einfach.
Ihr Vater hat sie verlassen, da er mit ihrem Anders-sein nicht
umgehen konnte. Und Morgans Mutter kann man als schlichtweg perfekt
bezeichnen. Welch eine Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet sie
eine Tochter mit so einem Makel bekommt.
Mit
Morgans Mutter wurde ich bis zum Schluss nicht warm. Man
zweifelt zwar keine Sekunde daran, wie sehr sie ihre Tochter liebt,
allerdings drückt sie diese Liebe nicht so aus, wie man es sich
von
seiner Mutter wünscht.
Morgans
Freundin Caro dagegen habe ich sofort fest in mein Herz geschlossen.
Sie kennt Morgans Geheimnis und hatte von Anfang an nie ein Problem
damit gehabt, locker mit diesem umzugehen. Ihre liebenswerte und
flippige Art macht es einem unmöglich, sie nicht zu mögen und
Morgan kann sich wahrlich glücklich schätzen, so eine tolle
Freundin an ihrer Seite zu haben.
Ein
ebenfalls ganz wunderbarer Charakter ist Howie, welchen Morgan im
Krankenhaus kennenlernt. Er weiß von allen wohl am besten, wie
Morgan sich mit ihrer anatomischen Besonderheit fühlt, denn er
besitzt etwas sehr Vergleichbares. Man kann sogar sagen, er ist ihr
Gegenstück.
Mit
Howie erlebt Morgan trotz des Medienrummels eine einzigartige Zeit.
Sie lernt seine Familie kennen, welche ihr nur zu deutlich vor Augen
führt, wie lieblos ihre eigene doch nicht. Neben dieser traurigen
Tatsache erlebt Morgan mit Howie aber auch wunderschöne Momente und
mit der Zeit kommen sich die beiden immer näher. Die
Liebesgeschichte zwischen den beiden wird sehr gefühlvoll
beschrieben und hat mich neben Morgans Geschichte um ihre
Besonderheit, zutiefst berührt.
Mich
konnte Kendra Fortmeyer mit ihrem Roman „Was uns ganz macht“
komplett überzeugen. Morgans Geschichte hat mich sehr zum Nachdenken
gebracht, sie hat mich emotional sehr mitgerissen, sie hat mich aber
auch sehr gut unterhalten, denn so schwierig Morgans Leben auch ist,
ihren Humor hat sie zum Glück nicht verloren.
Fazit:
„Was uns ganz macht“ ist ein Buch, welches einen schockt und
nachdenklich stimmt, einen sehr bewegt, welches einen aber auch immer
wieder sehr zum Schmunzeln bringt. Mich konnte das Buch hellauf
begeistern und ich kann es Jugendlichen, aber auch Erwachsenen,
wärmstens empfehlen. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!
Guten Abend liebe Corinna,
AntwortenLöschendas Buch hört sich super interessant an. Ich mag gerne Geschichten die ein wenig dramatisch sind und doch nicht zu depressiv werden sondern mit ein paar frischen Elementen das ganze aufpeppen. Scheint auf jeden Fall so ein Buch zu sein und werde ich mir jeden Fall mal ansehen.
Herzliche Grüße
Andrea
Hallo liebe Andrea,
Löschenfreut mich, dass ich dir wieder einen schönen Buchtipp geben konnte! Das Buch wird dir bestimmt gut gefallen, es ist mal etwas erfrischend anderes und konnte mich komplett überzeugen. :)
Viele liebe Grüße
Corinna
Dieses Buch habe ich schon häufiger gesehen und wusste nicht so richtig, ob ich es kaufen soll oder nicht... Aber durch deine Rezension will ich es unbedingt haben! :) Danke für den Tipp!
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Sophia
Gern geschehen, liebe Sophie! Freut mich sehr, dass ich dir einen Buchtipp geben konnte! :D
LöschenLiebe Grüße
Corinna