Klappentext:
Quelle: Gerstenberg Verlag
Rezension:
Eine riesige Flut hat die Erde überschwemmt und das Wasser steigt immer weiter. Die Menschheit hat nicht überlebt, nur verschiedene Tiere sind noch da, die sich auf den letzten Landstrichen retten konnten. NOA, ein Roboter, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Welt und seine restlichen Bewohner zu schützen. Liebevoll kümmert er sich um die Tiere und baut ihnen aus Trümmern eine große Arche. Als alle sicher an Bord sind, setzt er entschlossen die Segel, ohne zu wissen, wohin die Reise führen wird. Auf ihrer Suche nach einem neuen Zuhause geschieht etwas Wundersames: Ein weiterer Roboter erscheint in einem großen Luftschiff und schließt sich der Rettungsmission an...
Aaron Becker gilt als Meister der Silent Books und das vollkommen zu Recht! Ihm gelingt es jedes Mal in seinen Büchern, ganz ohne Text tiefgreifende Botschaften zu vermitteln. Und sein neuer Geniestreich „Der letzte Hüter der Tiere“ bildet da definitiv keine Ausnahme.
Lose inspiriert von der biblischen Arche-Noah-Erzählung präsentiert uns Aaron Becker weiteren visuellen Bilderbuchgenuss vom Feinsten. Bis auf ein Zitat von Jane Goodell zu Beginn, welches die Kernaussage dieses Buches unterstreicht, kommt die Geschichte völlig textfrei daher. Allein mit Zeichenstift und Aquarellfarben hat es der US-amerikanische Autor und Illustrator einmal mehr vollbracht, Bilder zu erschaffen, die mehr aussagen, als es Worte jemals könnten. Atmosphärisch, kraftvoll, unglaublich detailreich und mit leichtem Steampunk-Einschlag ziehen seine Illustrationen einen direkt in den Bann, laden zum genauen Betrachten, wiederholten Durchblättern und Weiterspinnen ein und lassen viel Freiraum für eigene Interpretationen. Sämtliche Seiten strotzen mal wieder nur so vor Detailliebe, sodass man sich stundenlang in ihnen verlieren kann und auch nach mehrmaligem Anschauen etwas Neues entdeckt.
In gewohnter Aaron-Becker-Manier wird auch hier ganz leise eine starke Geschichte erzählt, die lange nachklingt. Als Betrachtender wird man in eine dystopische Welt entführt, die die enormen Auswirkungen des Klimawandels zeigt – und die vielleicht näher ist, als gedacht. Die Erde ist überschwemmt, die Menschheit komplett verschwunden. Es gibt nur noch Tiere und verschiedene Bauten, die davon zeugen, dass es die Menschen einst gegeben hat. Und dann ist da noch NOA, ein riesiger Roboter mit viel Empathie und Herz. Seine Liebe und Sorge für die Tiere sind direkt spürbar. Denn trotz fehlender Gesichtszüge und geschriebener Worte fühlt man seine Emotionen und Stimmungen, einzig indem man seine Körpersprache liest, die seine Gedanken und Gefühle wunderbar widerspiegelt. Selbstlos kümmert er sich um die Tiere und setzt alles daran, sie zu retten. In diesem Buch wird uns Menschen der Spiegel vorgehalten und gezeigt, was wir unserem Planeten mit unserem Verhalten antun. Wir alle sollten uns ein Beispiel an NOA nehmen und unseren Beitrag dazu leisten, unsere Erde zu einem besseren Ort zu machen.
Fazit: „Der letzte Hüter der Tiere“ ist eine brillant bebilderte futuristische Neuerzählung der Arche Noah zum Immer-wieder-Angucken, Neu-Entdecken, Nachdenken und Staunen. Eine faszinierende wortlose Bilderbuchreise für Leser*innen jeden Alters, die lange im Gedächtnis bleibt. Fesselnd, bewegend, zeitlos und voller Hoffnung. Ich bin mal wieder sprachlos begeistert, ich kann Aaron Beckers neues Silent Book jedem ab 5 Jahren nur empfehlen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Gerstenberg Verlag für das Rezensionsexemplar!
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