Klappentext:
Quelle: Loewe Verlag
Rezension:
Die zehnjährige Gwin Erlstein lebt mit ihren Eltern in einem großen Herrenhaus, das im Inneren noch protziger ist als von außen. Der Boden ist aus Marmorfliesen, es gibt es drei Kronleuchter, dreizehn beheizte Kronleuchter und die Salatgabeln sind mit Diamanten besetzt. Herr und Frau Erlstein lieben alles, was funkelt und teuer ist und reisen daher viel um die Welt herum, um neue Dinge für ihre Sammlung zu kaufen. Immer, wenn sie auf Geschäftsreise gehen, laden sie ihre Tochter bei deren furchtbaren Tante Edith ab. Eines Tages hat Gwin genug und reißt aus. Als sie kurz darauf auf einen sprechenden schwarzen Kater namens Nerowitz trifft, wird ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt. Ehe sie es sich versieht, steht sie im geheimen Zauberladen der Hexe Madame Manou, ein absolut wundersamer Ort, wo man auf lebendige Flammen, singende Kessel und die verschiedensten magischen Wesen trifft. Die freundliche Madame Manou lädt Gwin dazu ein, eine Weile in ihrem Café zu bleiben, was diese dankend annimmt. Kurz darauf macht sie im Keller eine unglaubliche Entdeckung: Einen eingesperrten Drachen. Gwin befreit ihn aus seinem Gefängnis, obwohl der Kontakt zu Drachen streng verboten ist, da sie als herzlos und gefährlich gelten. Aber trifft dies auch auf den Drachen Jun zu?
Auf dieses Buch habe ich mich gefreut, seit man es mir auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt hat. Das Cover hat mich direkt verzaubert und die Geschichte dahinter klang genau nach meinem Geschmack. Dieses Buch musste ich einfach bei mir einziehen lassen und ich habe es nicht bereut.
Verena Maier legt hier einen vielversprechenden Auftakt einer neuen Fantasy-Reihe vor, bei dem es sich zugleich um ihren Debütroman handelt. Mit viel Witz und Liebe zum Detail entführt uns die deutsche Autorin in eine magische Welt, die nicht nur junge Leser*innen zu fesseln vermag. Bereits die ersten Seiten, die noch in der Realität spielen, ziehen einen in den Bann und begeistern mit träumerischen Beschreibungen und einer leicht skurrilen Atmosphäre à la Lemony Snicket. Schon nach wenigen Kapiteln stolpert man mit der 10-jährigen Gwin mitten hinein ins Abenteuer und ab da gibt es erst recht kein halten mehr. Außergewöhnliche Orte und Gestalten erwarten einen hier, jede Menge Wunder und Geheimnisse, aber auch ganz viel Freundschaft, Mut, Zusammenhalt und Vertrauen. Gwin ist eine starke und sympathische Protagonistin, die man gerne begleitet. Neugierig und mutig wächst sie gemeinsam mit ihren neuen Freunden über sich hinaus und zeigt uns, dass es sich lohnt auf sein Herz zu hören und an sich selbst zu glauben. Währenddessen gibt es auch allerhand zum Schmunzeln und Staunen. Allein der Zauberladen der Hexe Madame Manou ist ein kleines Highlight, der einen gewissen Studio-Ghibli-Charme aufkommen lässt. Auch die Charaktere sind liebevoll gezeichnet und machen das Lesen zu einem echten Vergnügen, allen voran die hitzköpfige Flamme Ignatius und der gefräßige Drache Jun, deren Kabbeleien sich äußerst unterhaltsam lesen.
Die wunderschönen, verspielten schwarz-weiß Illustrationen von Indiana Acosta sind das Sahnehäubchen obendrauf und fangen die geheimnisvolle Atmosphäre perfekt ein. Mir persönlich hat trotz allem etwas gefehlt. Ich kann noch nicht mal sagen, was genau, irgendwie wollte der letzte Funken einfach nicht überspringen. Über weitere Bände würde ich mich aber dennoch sehr freuen! Zum Glück lässt das herzerwärmende Ende auf eine Fortsetzung hoffen.
Fazit: „Gwin und das Herz des Drachen“ ist eine spannende, fantasievolle und märchenhafte Geschichte ab 9 Jahren, die an den Wert von wahrer Freundschaft erinnert und Mut macht, an sich selbst zu glauben. Ein wunderbares Fantasyabenteuer zum Wohlfühlen voller Magie, Humor und Herz. Auch wenn es mir letztendlich doch nicht für die volle Sternenzahl gereicht hat, bin ich begeistert von Verena Maiers Debütroman und hoffe sehr auf ein baldiges Wiedersehen mit Gwin und Co. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Loewe Verlag für das Rezensionsexemplar!
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