Klappentext:
Quelle: Loewe Verlag
Rezension:
Für die zehnjährigen Zwillinge Page und Turner ist die New York Public Library viel mehr als nur ein Ort voller Bücher – sie ist wie ihr zweites Zuhause. So oft sie können entfliehen sie ihrem echten Zuhause, das durch die ständige Abwesenheit ihrer Eltern meist ziemlich einsam und kalt wirkt. Zwischen Regalreihen und alten Klassikern fühlen sich die beiden am wohlsten. Hier können sie überall hinreisen – allein, indem sie ein Buch aufschlagen und sich in andere Welten entführen lassen. Doch an dem Tag, an dem sie heimlich die alte Dracula-Ausgabe von ihrem Vater mit in die Bibliothek schleppen, zeigt sich, dass Bücher viel magischer sind als sie immer gedacht haben. Auf einmal erwachen die Buchfiguren zum Leben und brechen aus ihren alten Geschichten aus. Ehe es sich Page und Turner versehen, stehen sie Alice aus dem Wunderland gegenüber, Jack und seinen Zauberbohnen und Piraten aus der Schatzinsel. Und es werden immer mehr Figuren! Einzig die Nachtbibliothekarin scheint zu wissen, was hier vor sich geht. Doch sie benötigt dringend die Hilfe der Geschwister. Die ausufernde Magie muss schnellstmöglich gestoppt werden, um die Bibliothek zu retten! Ein unglaubliches, nächtliches Abenteuer beginnt...
Ein nächtlicher Bibliotheksbesuch; Buchfiguren, die plötzlich lebendig werden; Magie, die außer Kontrolle gerät – das klang nach einer richtig coolen Mischung aus „Nachts im Museum“, „Tintenherz“ und „Gänsehaut“. Also genau mein Ding! An dem Graphic Novel-Debüt von Christopher Lincoln konnte ich daher auf keinen Fall vorbeigehen und ich habe es nicht bereut.
„Nachts in der Bibliothek“ enthält einfach alles, was es für einen guten Kindercomic braucht: Eine packende und clevere Handlung, jede Menge Witz und Fantasie, liebenswert-schräge Charaktere sowie ein ansprechendes Layout mit wunderschönen Illustrationen. Von Anfang an macht es einfach Spaß, diesen Comic lesen, selbst Lesemuffel werden hier mit Begeisterung am Ball bleiben. Und für Bücherwürmer ist dieses Buch natürlich ein echter Leckerbissen.
Die Liebe zur Literatur ist auf jeder Seite spürbar, angefangen beim Setting (eine riesige Bibliothek!) bis hin zu unseren zwei Hauptprotagonist*innen Page und Turner Reed (ich liebe das Wortspiel ihrer Namen!), die sich mit einem Buch vor der Nase am wohlsten fühlen. Mit den Geschwistern hat Christopher Lincoln ein sehr sympathisches und gegensätzliches Duo erschaffen: Während Page recht draufgängerisch und dominant daherkommt, ist unser Ich-Erzähler Turner der zurückhaltende und stille Part des Zwillingspaares. Die Rivalität zwischen den beiden und ihre ständigen Reibereien sind sehr authentisch und nachvollziehbar dargestellt und werden sicherlich vielen bekannt vorkommen. Gemeinsam mit den beiden erlebt man hier ein magisches Abenteuer, welches nicht nur ziemlich spannend, lustig-verrückt und schaurig ist, sondern auch tiefgründig und lehrreich. Page und Turner mögen unterschiedlicher kaum sein, doch sie zeigen uns, dass Zusammenhalt stark macht und auch zwei Gegensätze ein unschlagbares Team ergeben können. Sie werden lernen, einander mehr wertzuschätzen, was einfach richtig schön mitzuerleben ist.
Optisch überzeugt dieser Comic ebenfalls auf ganzer Linie. Christopher Lincolns Zeichnungen sind stimmungsvoll und ausdrucksstark und verleihen der Geschichte durch die gedeckte Kolorierung eine wunderbar geheimnisvolle Atmosphäre. Toll ist auch das Erscheinungsbild der Zwillinge, das sich über Klischees hinwegsetzt. Denn anders als meist üblich, ist es hier mal der Junge, der lange Haare hat und das Mädchen kurze.
Fazit: „Nachts in der Bibliothek“ ist ein gelungener Auftakt einer neuen Comic-Reihe für alle ab 10 Jahren, der definitiv Lust auf mehr macht. Eine originelle Hommage an die Literaturwelt und Bibliotheken und ein absolutes Muss für alle Buchliebhaber*innen. Fesselnd, unterhaltsam und voller Herz, Magie und Abenteuer. Also ich bin begeistert von Christopher Lincolns Graphic Novel-Debüt und hoffe sehr auf viele weitere Bände. Von mir gib es 5 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Loewe Verlag für das Rezensionsexemplar!
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