Klappentext:
Quelle: Thienemann-Esslinger Verlag
Rezension:
Als ich zum ersten Mal von „Ist Oma noch zu retten?“ hörte, war ich augenblicklich Feuer und Flamme. Sowohl das Cover (illustriert von Regina Kehn, eine meiner liebsten Illustratorinnen) als auch der Klappentext haben mich sofort überzeugen können. Das Buch klang einfach nur richtig gut und nach Story ganz nach meinem Geschmack. Ich ließ es daher nur zu gerne bei mir einziehen.
Die 11-jährige Pia freut sich riesig auf den Sommer, denn für sie heißt es: Auf zu Oma Lore! Das werden bestimmt herrliche Ferien werden, mit Oma Lore erlebt man einfach immer die tollsten Dinge und hat ohne Ende Spaß. Ungeduldig wartet Pia am Bahnhof auf ihre Großmutter, aber komisch, irgendwie taucht diese gar nicht auf. Hat sie sie etwa vergessen? Oder ist ihr etwas dazwischen gekommen? Aber auch bei ihr Zuhause fehlt jede Spur von ihr. Pia ist sich sicher: Hier stimmt etwas ganz und gar nicht! Sie beginnt umgehend zu ermitteln und stößt schon sehr bald auf den ersten Hinweis. Alles scheint darauf hinzudeuten, dass Lore kriminell geworden ist. Pia aber kann das nicht glauben. Sie ist felsenfest davon überzeugt, dass ihre Oma unschuldig ist, anders als der Nachbarsjunge Pepe, von dem sie bei ihren Recherchen Unterstützung erhält. Anfangs geht ihr Pepe ziemlich auf die Nerven mit seinem neunmalklugen Getue, doch es stellt sich noch heraus, dass er eigentlich doch gar nicht so übel ist. Gemeinsam werden die beiden zu echten Detektiven und Oma-Rettern und erleben ein unvergessliches Abenteuer, bei welchem unter anderem eine Lösegeldforderung, Falschgeld und jede Menge Notlügen wichtige Rollen spielen werden...
Als ich mit dem Lesen begann, wurde mir bereits nach wenigen Seiten klar, dass ich bei meiner Bücherauswahl mal wieder einen echten Glückstreffer gelandet habe und ein Buch in Händen halte, das vollkommen meinen Nerv treffen wird. Und tja, was soll ich sagen, mein erster Eindruck hat mich nicht getäuscht – ich bin richtig begeistert von Marie Hüttners ersten Kinderbuch, mir hat es sogar noch ein bisschen besser gefallen als erhofft.
Der Einstieg in das Buch ist mir mühelos geglückt. Der lebendige Schreibstil und die kurzen Kapiteln konnten auf Anhieb bei mir punkten und unsere 11-jährige Hauptprotagonistin Pia mochte ich vom ersten Moment an. Ihre aufgeweckte, ehrliche und mutige Art machen sie zu einer absoluten Sympathieträgerin und da die gesamte Handlung sehr authentisch aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive geschildert wird, gelingt es einem als Leser*in spielend leicht, in ihre Gefühls- und Gedankenwelt einzutauchen. Auch ich, als Erwachsene, habe ich mich jederzeit in Pia hineinversetzen können. Ich habe mit ihr mitgefühlt und mitgefiebert und für ihre Entschlossenheit und Findigkeit habe ich sie richtig bewundert.
Pia ist zweifellos ein ziemlich helles Köpfchen und lässt sich so leicht nicht unterkriegen. Sie setzt alles daran, um ihre verschwundene Oma Lore zu retten und wird dabei über sich selbst hinauswachsen, allerdings ist sie bei dem Ganzen dann doch auf Hilfe angewiesen. Bereits kurz nach ihrer Ankunft trifft sie auf den Nachbarsjungen Pepe und was mit einem etwas holprigen Start beginnt, endet schließlich in einer innigen Freundschaft.
Die weiteren Figuren haben mir gleichermaßen gut gefallen. Wir dürfen im Verlauf des Buches auf eine Menge verschiedene und größtenteils recht schräge Persönlichkeiten treffen, die alle ihre Besonderheiten besitzen und auf ihre Art und Weise einzigartig sind. Eine meiner persönlichen Lieblinge – neben unserem ungleichen Duo – war Oma Lore. Wir lernen sie zwar hauptsächlich durch Pias Erzählungen kennen, aber schon in diesen wird mehr als deutlich, was für eine sympathische, gewitzte und verdammt coole alte Dame Lore ist.
Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle auf. Dank der vielen amüsanten Szenen saß ich öfters mit einem breiten Schmunzeln im Gesicht da und die Ermittlungen von Pia und Pepe, inklusive Pias unterhaltsamer Listen, habe ich ganz gebannt und mit großem Vergnügen verfolgt. Der Kriminalfall ist echt klasse und äußerst geschickt aufgebaut, sogar ich, als Erwachsene, wurde immerzu auf eine falsche Fährte gelockt und von so manchen Wendungen sehr überrascht.
Die Geschichte endet abgeschlossen, aber Potenzial für eine Fortsetzung ist durchaus vorhanden. Also ich hoffe sehr, dass es sich hierbei um einen Reihenauftakt handelt und wir uns auch noch ein zweites Mal zusammen mit Pia und Pepe in ein spannendes Abenteuer stürzen dürfen.
Fazit: „Ist Oma noch zu retten?“ erzählt eine herrlich turbulente und lustige Detektiv- und Freundschaftsgeschichte für Jung und Alt, die vor Witz, Charme und ausgefallenen Ideen nur so sprüht und die Herzen aller Spürnasen und Krimifans höher schlagen lässt. Ich kann Marie Hüttners Kinderbuchdebüt nur wärmstens empfehlen, mir hat es wunderbare Lesestunden bereitet. Ich habe Pia und Pepe nur zu gerne auf ihrer Rettungsmission begleitet und hoffe sehr auf ein baldiges Wiedersehen mit den beiden Nachwuchsermittlern und den weiteren liebenswert-skurrilen Charakteren. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Thienemann-Esslinger Verlag für das Rezensionsexemplar!
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