Klappentext:
Quelle: Magellan Verlag
Rezension:
Da mir meine bisherigen Werke von Ulrich Fasshauer sehr gut gefallen haben, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich von seinem neuen Kinderroman „Insel der Genies – Schummelkönig!“ hörte. Cover und Klappentext sprachen mich direkt an – für mich stand daher sehr schnell fest, dass ich das Buch lesen möchte.
Schummelkönig und Lügenmeister Paul kann es nicht fassen: Sein Lehrer hält ihn tatsächlich für einen Wunderknaben und ist der Meinung, dass er auf eine Schule für Kinder mit außergewöhnlichen Talenten gehört. Er und begabt? Bis aufs Ausreden erfinden und Flunkern ist Paul doch eigentlich in nichts wirklich gut. Wie soll er da nur diese Probewoche des Elite-Internats auf der Nordseeinsel Helleoog überstehen, unter lauter Genies? Und dann ist sein Zimmernachbar Carl auch noch ein total schräger Typ, der Ameisen züchtet und dem immer übel wird, wenn er versucht zu lügen. Paul möchte unbedingt weg von dieser verrückten Insel und versucht zu flüchten. Die Flucht misslingt, aber dafür ist auf einmal Carl spurlos verschwunden. Für Paul steht sofort fest, dass er ihn finden muss. Eine spannende Suche beginnt...
Als ich das Buch damals zum ersten Mal in der Vorschau sah, war ich mir sofort ziemlich sicher gewesen, dass es mich begeistern wird. Der Klappentext klang einfach nach einer Story ganz nach meinem Geschmack und das Cover gefiel mir auf Anhieb, ich mag diese sommerliche Urlaubsstimmung, die es ausstrahlt.
In die Geschichte habe ich mühelos hineingefunden. Der Schreibstil von Ulrich Fasshauer sagte mir auch dieses Mal sofort zu und unseren Protagonisten Paul, aus dessen Sicht alles in der dritten Person geschildert wird, mochte ich ebenfalls auf Anhieb, trotz seiner Leidenschaften fürs Lügenmärchen erzählen und fürs Schule schwänzen. Dass Paul ein echter Meister im Ausreden erfinden ist und den Schulunterricht für Zeitverschwendung hält, macht ihn zunächst natürlich nicht zum sympathischsten und vorbildhaftesten Hauptcharakter. Mit seinem einmaligen Humor schleicht er sich aber irgendwie dennoch direkt in die Herzen von uns Leser*innen. Es zeigt sich zudem auch noch, dass Paul durchaus auch viele positive Eigenschaften besitzt. Er ist treu und hilfsbereit und einfach so jemand, den man gerne zum Freund haben möchte und mit dem man jede Menge Spaß haben kann.
Neben unserem Romanhelden dürfen wir im Verlauf der Geschichte noch zahlreichen weiteren außergewöhnlichen und größtenteils ziemlich schrägen Figuren begegnen wie beispielsweise einem Ameisennerd, einem unheimlichen Fährmann und einem Jungen mit Turban, der Hypnose kann. So wirklich normal ist in diesem Buch irgendwie keiner, aber was ist schon normal? Also mir haben die Figuren ausgesprochen gut gefallen, ich habe mich über ihre verschiedenen und wunderlichen Eigenarten oft prächtig amüsiert und habe es sehr genossen, Zeit mit diesem bunten Haufen zu verbringen.
Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Mich hat die Handlung durchweg packen können, vor allem zum Ende haben mich die Geschehnisse ordentlich mitfiebern lassen, als wir uns gemeinsam mit Paul und seinen neuen Freunden auf die aufregende Suche nach dem vermissten Carl begeben und in einem unterirdischen Labyrinth landen.
Ein weiterer Pluspunkt für mich war das Setting. Bücher, die in Internaten und auf Inseln spielen, habe ich schon immer unglaublich gerne gelesen. Da „Insel der Genies“ eine Kombi aus beidem enthält und das besondere Feeling dieser Schauplätze richtig gut rüberkommt, war das Buch diesbezüglich die ideale Lektüre für mich.
Tja, nun habe ich mich so begeistert zu dem Buch geäußert, vermutlich fragt ihr euch mittlerweile, warum ich dennoch „nur“ vier Sterne vergeben habe. Ich habe die Geschichte wirklich gerne gelesen und mich stets bestens unterhalten gefühlt, aber irgendwie wollte dieser letzte Funken dann noch nicht überspringen. Mir hat für die volle Sternenzahl einfach etwas gefehlt, etwas, das ich leider nicht näher benennen kann. Wärmstens empfehlen kann ich das Buch aber natürlich trotzdem und sollte es eine Fortsetzung geben, würde ich die auf jeden Fall lesen. Das Ende ist zwar ziemlich abgeschlossen, sodass ich persönlich davon ausgehe, dass es sich hier um einen Einzelband handelt, allerdings ist Potenzial für einen zweiten Teil durchaus vorhanden. Na, lassen wir uns überraschen, ob uns Ulrich Fasshauer noch ein weiteres Mal nach Helleoog mitnehmen wird.
Was dann nicht unerwähnt bleiben darf, ist die Innengestaltung. Alexander Bux hat sowohl die Erzählung als auch die Kapitelanfänge mit stimmungsvollen schwarz-weiß Illustrationen versehen, die hervorragend zum Inhalt passen und das Leseerlebnis nur noch schöner machen.
Fazit: Mit viel Witz und Charme entführt uns Ulrich Fasshauer in seinem neuen Kinderroman „Insel der Genies – Schummelkönig!“ auf die kleine Nordseeinsel Helleoog und beschert uns eine tolle Freundschafts- und Abenteuergeschichte mit jeder Menge Gute-Laune-Garantie, vielen einzigartigen Charakteren und einer genau richtigen Portion Tiefgang. Ob Jung oder Alt – ich kann das Buch nur empfehlen und vergebe sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Magellan Verlag für das Rezensionsexemplar!
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