Hardcover
Ab
10 Jahren
320
Seiten
ISBN:
978-3-551-52117-0
Erschienen:
31.01.2020
Klappentext:
Im
Ernst, seltsame Briefe zur Geisterstunde? Kaum flattert einer davon
in Emilys Haus, verschwinden kurz darauf ihre Eltern. Klar, dass
Emily dem nachgehen muss. Bewaffnet mit Igel Hoggins und ihrer großen
Klappe macht sie sich auf die Suche – und stolpert in eine andere
Welt. Plötzlich tummeln sich auf Londons Straßen Hexen, Kobolde und
Dämonen! Und alle sind altmodisch viktorianisch gekleidet. Zum Glück
trifft Emily auf Tarquin. Der blumig duftende
Nachtwächter-in-Ausbildung will ihr unbedingt helfen. Und Hilfe kann
sie gebrauchen, denn jetzt liegt es an Emily, eine böse Macht
aufzuhalten und ihre Eltern zu retten.
Quelle:
Carlsen Verlag
Rezension:
Bei „Mitternachtsstunde:
Emily und die geheime Nachtpost“ stand für mich sofort fest: Muss
ich lesen! Unbedingt! In das entzückende Cover habe ich mich auf den
ersten Blick verliebt (es leuchtet sogar im Dunklen! Total cool!) und
der Klappentext klang einfach so mega gut. Allein schon
das Setting hatte ich mich. Ich liebe Bücher, die in London spielen. Was tat ich also? Jep, genau! Ich ließ das Buch
nur zu gerne bei mir einziehen.
Als
eines Tages ein anonymer und äußerst mysteriöser Brief in Emilys
Haus flattert und nur kurze Zeit später ihre Eltern verschwinden,
wird sich das Leben der 12-jährigen schlagartig verändern. Emily
zögert nicht lange und beschließt, sich auf die Suche nach ihren
verschollenen Eltern zu machen. Zusammen mit ihrem tierischen
Begleiter, dem Igel namens Hoggins, und ihrem vorlauten Mundwerk
stürzt sie sich mitten hinein ins Abenteuer – und stolpert in eine
andere Welt. Genauer gesagt in ein anderes London - ein London voller
Magie, furchterregender Monster und außergewöhnlicher Geschöpfe.
In dieser Dimension scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Alles
wirkt so seltsam altmodisch und es herrscht immerzu Mitternacht.
Emily ist verwirrt. Was ist das nur für eine Welt? Zum Glück stößt
sie sehr schnell auf Tarquin, ein nach Blumen duftendenen
Polizist-in-Ausbildung. Tarquin möchte Emily unbedingt helfen, was
dieser nur gerade recht kommt. Eine böse Macht hat es auf ihre
Familie abgesehen und es ist nun an Emily, ihre Eltern zu retten. Ob
ihr das wohl gelingen wird?
London,
jede Menge Magie und Fabelwesen, eine andere Welt, eine böse Macht,
die es aufzuhalten gilt – klingt doch wirklich große Klasse, oder?
Ich muss ja gestehen, dass meine Erwartungen an das Buch ziemlich
hoch waren. Es klang einfach so gut und auch die famose Aufmachung
hat meine Hoffnungen enorm hochgeschraubt. Ein bisschen zu viel habe
ich von dem Buch dann wohl doch erwartet, denn leider hat es sich
nicht zu dem von mir ersehnten Highlight entwickelt. Es hat mir
richtig gut gefallen, sehr sogar, nur hat mir persönlich einfach das
Besondere gefehlt. Was genau ich vermisst habe, kann ich nur leider
gar nicht sagen. Vielleicht kennt ihr das ja, dass man manchmal gar
nicht sagen kann, was genau nun eigentlich dazu geführt hat, dass
einem ein Buch nicht so umgehauen hat wie erhofft und es vom Gefühl
her einfach kein 5 von 5 Sterne-Buch für einen ist.
So,
nach diesem etwas negativen Einstieg mache ich nun mal schleunigst
mit den positiven Dinge weiter. Nicht, dass ihr noch den Eindruck
gewinnt, dass total enttäuscht von „Mitternachtsstunde“ bin. ;)
Bis
auf dieses gewisse Etwas, das mir gefehlt hat, bin ich wirklich
hellauf begeistert von dem, was ich hier zu lesen bekommen habe. In
meinen Augen ist Benjamin Read und Laura Trinder gemeinsam ein fabelhafter Reihenauftakt gelungen! Benjamin Read hat eine großartige Geschichte aufs Papier gezaubert und Laura Trinder hat das Abenteuer, welches einen hier erwartet, mit wunderhübschen Zeichnungen an den Kapitelanfängen versehen.
Was
mir ganz besonders gut gefallen hat, ist unsere Buchheldin Emily, aus
deren Sicht wir alles in der dritten Person erfahren. Emily ist so
ein Mädel, wie ich sie in Büchern liebe: Mutig, clever, witzig und
so herrlich tough und schlagfertig. Ihre rotzfreche, dickköpfige Art
und große Klappe habe ich beim Lesen richtig gefeiert.
Wen
ich auch ganz fest in mein Herz geschlossen habe, ist Emilys
stacheliger kleiner Kamerad: Der Igel Hoggins. Hoggins ist so putzig!
Die
weiteren Charaktere haben mir ebenfalls wahnsinnig gut gefallen.
Allesamt wurden sie prima ausgearbeitet und tragen mit ihren
einzigartigen und teils sehr schrägen und skurrilen Eigenschaften
dazu bei, dass man super unterhaltsame und aufregende Lesestunden mit
dem Buch verbringt. Über wen ich mich zum Beispiel köstlich
amüsiert habe, ist Tarquin. Über ihn musste ich ständig
schmunzeln.
Neben
vielen freundlichen Figuren bekommen wir es im Verlaufe des Buches
auch noch mit so einigen weniger netten Gestalten zu tun. Diese
müssen aber natürlich auch sein. Was wäre das denn sonst für ein
Abenteuer, wenn es keine Widersacher und Bösewichte gäbe? ;)
Apropos
Abenteuer! Abenteuerlich geht es hier definitiv zu, und wie! Die
Story kann mit jeder Menge Spannung, Action und Geheimnisse aufwarten
und enthält lauter fantasievolle Ideen, überraschende Wendungen und
schaurig-schöne Momente. Mitfiebern und Miträtseln ist hier
zweifellos ohne Ende angesagt und auch ins Gruseln gerät man des
öfteren. Der Grusel ist aber natürlich vollkommen kindgerecht.
Grandios
fand ich, dass die Handlung auch für mich, als Erwachsene, völlig
unvorhersehbar war. „Mitternachtsstunde“ mag ein Kinderbuch für
Mädchen und Jungen ab 10 Jahren, es ist meiner Meinung nach aber
auch für deutlich ältere Bücherwürmer absolut lesenswert!
Einfach
nur fantastisch fand ich das Setting. Ich meine, London! Besonders
das viktorianische London mag ich unfassbar gerne. Mich hat es daher
riesig gefreut, dass das andere London, in welches wir mit Emily und
Hoggins reisen werden, mein geliebtes viktorianisches Flair
verströmt. Dazu dann noch diese wunderbar geheimnisvolle und
magische Atmosphäre, die dank der einmaligen Kulisse geschaffen wird
– hach, genial, sag ich euch! Dank der anschaulichen und
detaillierten Beschreibungen hat man beim Lesen die tollsten Bilder
im Kopf und kann sich spielend leicht in dieses außergewöhnliche
London träumen.
Auch
mit dem Schreibstil konnte Benjamin Read vollends bei mir punkten.
Er ist humorvoll, fesselnd und so schön locker-leicht. Dank der
flüssigen Erzählweise, der packenden Handlung und den angenehm
kurzen Kapiteln fliegt man nur so durch die Seiten und hat das Buch
im Nu durchgeschmökert.
Am
Ende wird man zum Glück mit keinem fiesen Cliffhanger konfrontiert,
allerdings bleiben schon so einige Fragen offen, sodass in einem die
große Lust auf Band 2 geweckt wird. Für mich steht auf jeden Fall
fest, dass ich die Reihe weiterverfolgen werde. Auf die Fortsetzung
bin ich schon richtig gespannt!
Fazit:
Mitreißend, humorvoll, märchenhaft schön - ein tolles
Fantasy-Abenteuer für Jung und Alt! Mir hat der erste Band von
Mitternachtsstunde unheimlich gut gefallen. Die Handlung ist voller Magie und lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen, die Charaktere zaubern einem mit ihren schrägen
Eigenarten immerzu ein breites Grinsen auf die Lippen, der
Schreibstil ist top, das Setting ist brillant und das Cover ist ein
richtiger Hingucker. Mir hat es trotz allem leider nicht für volle 5
Sterne gereicht. Dieses Besondere, was ich mir erhofft hatte, hat mir
persönlich einfach gefehlt. Begeistert bin ich aber natürlich
dennoch und ich kann das Buch jedem, der gerne in abenteuerliche
Fantasyschmöker abtaucht, wärmstens ans Herz legen. Von mir gibt es
sehr gute 4 von 5 Sternen!
Ein großes Dankeschön an den lieben Carlsen Verlag für das Rezensionsexemplar!
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