Hardcover
Mit
Illustrationen von Barbara Scholz
Ab
6 Jahren
192
Seiten
ISBN:
978-3-7891-0953-9
Erschienen:
25.02.2019
Klappentext:
Nach
dem großen Feuer findet Mama Reh am Rande des Waldes ein kleines
graues Puscheliges: Blau-Auge, einen jungen Fuchs, der seine Familie
verloren hat. Blau-Auge darf bei Mama Reh und ihren Kindern bleiben –
und er gibt sich wirklich große Mühe, ein gutes Reh zu sein! Aber
als zuerst die dumme kleine Maus verschwindet und kurz darauf das
Rehkitz Vielpunkt, glauben alle Waldtiere, dass Blau-Auge
dahintersteckt. Ein Fuchs bleibt eben immer ein Fuchs! Doch Blau-Auge
zeigt den Tieren, dass er ein echter Freund ist, auf den man sich
verlassen kann.
Ob Füchse oder Kinder – alle brauchen Freunde und Geborgenheit. Und Kirsten Boie erzählt uns davon.
Mit wunderbaren Illustrationen von Barbara Scholz.
Ob Füchse oder Kinder – alle brauchen Freunde und Geborgenheit. Und Kirsten Boie erzählt uns davon.
Mit wunderbaren Illustrationen von Barbara Scholz.
Quelle:
Oetinger Verlag
Rezension:
Kirsten
Boie zählt seit meiner Kindheit zu meinen absoluten
Lieblingsautorinnen. Viele ihrer Bücher sind in ein fester
Bestandteil meiner Kinder- und Jugendbuchsammlung. Ende Februar wurde
diese nun um ein ganz zauberhaftes Vorlesebuch erweitert: „Vom
Fuchs, der ein Reh sein wollte“. Bei diesem Schätzchen stellte
sich mir gar erst die Frage, ob ich es lesen möchte. Hier kam
einfach so vieles zusammen: Es ist von Kirsten Boie, es wurde von
Barbara Scholz illustriert (ich liebe ihre Illustrationen!), es
klingt so zauberhaft schön und das Cover ist so süß! Ganz klar,
dieses Buch musste ich unbedingt bei mir einziehen lassen.
Nanu,
was ist denn das? Es ist klein, grau und puschelig. Ein Wolfskind
vielleicht? Nein. Dieses kleine graue Puschelige ist ein junger
Fuchs, der leider seine Familie bei einem großen Feuer verloren hat.
Jetzt ist das arme Kerlchen ganz alleine und weiß nicht, wo seine
Eltern und seine Geschwister sind. Zum Glück darf es bei Mama Reh
und ihren drei Rehkindern bleiben, ist das nicht lieb? Da der kleine
Fuchs blaue Augen hat, wird er auf den Namen Blau-Auge getauft.
Blau-Auge ist sehr erleichtert, dass er bei der Rehfamilie bleiben
darf und er gibt sich auch die allergrößte Mühe, ein gutes Reh
zu sein, wirklich! Als aber ein kleines Mäusekind verschwindet und
nur kurz darauf auch das Rehkitz Vielpunkt spurlos verschwunden ist,
fällt der Verdacht sofort auf Blau-Auge. Er ist nun mal ein Fuchs
und ein Fuchs bleibt immer ein Fuchs, so meinte ja schon der Uhu.
Blau-Auge wird fortgeschickt und er macht sich auf die Suche nach
seiner Fuchsfamilie. Ob er sie finden wird? Alleine suchen muss
Blau-Auge sie zum Glück nicht. Er wird bei seinem großen Abenteuer
Freunde an seiner Seite haben, die ihm nicht im Stich lassen werden. Und
auch Blau-Auge wird allen zeigen, was für ein guter Freund er ist
und dass man sich immer auf ihn verlassen kann.
Dieses
Buch hat mir nur noch mal zu deutlich vor Augen geführt, dass
Kirsten Boie zurecht zu meinen Lieblingsautorinnen gehört. Ich bin
so verliebt in diese niedliche Geschichte! Was für ein wundervolles
und herzallerliebstes Kinderbuch! In meinen Augen darf es in keinem
Kinderbuchregal fehlen.
Auf
gut 192 Seiten erwartet einen hier eine wunderschöne und zu Herzen
gehende Geschichte, die einen berührt und zum Nachdenken anregt, die
einen mitfiebern und mitfühlen lässt, die einen traurig und
glücklich macht. Das Buch enthält eine Menge wichtiger und toller
Botschaften, zauberhaft und sehr kindgerecht verpackt in einem
großartigen Tierabenteuer.
Was
mir hier ganz besonders gut gefallen hat, ist die Erzählweise des
Buches. Als Leser erfahren wir alles aus der Sicht der Waldtiere und
werden von dem Erzähler sogar öfters direkt angesprochen. Beides
mag ich unheimlich gerne. Tiergeschichten fallen schon seit langem in
mein Beuteschema und diese direkte Ansprache konnte mich schon immer
begeistern.
Wie
Kirsten Boie das Erzählen aus der Tiersicht gelungen ist, ist
einfach nur großartig. Besonders klasse fand ich, wie sie uns
Menschen (Zweifüßler) darstellt. Hach, auf was für Ideen sie da
nur gekommen ist, herrlich! Bei manchen Beschreibungen habe ich ja
schon ein bisschen gebraucht, bis ich verstanden habe, wovon die Tiere
da nun sprechen. Als es dann Klick gemacht hat, hatte ich jedes Mal
ein breites Lächeln auf den Lippen.
Eines
meiner Highlights war die Sache mit dem Mond. Die Waldtiere denken,
dass wir Menschen uns jede Nacht am Mond bedienen und dessen Licht
für unsere Häuser stehlen, damit wir es, wenn es draußen dunkel
wird, weiterhin schön hell bei uns haben. Also da musste ich ja
wirklich sehr schmunzeln. Auch super fand ich die Beschreibungen über
die Rundfüßler. Rundflüßler, na, ahnt ihr, was damit gemeint ist?
Ich bin jetzt mal ganz gemein und verrate es nicht. Wenn ihr gerne
wissen möchtet, was sich hinter diesen mysteriösen Rundfüßlern
verbirgt, müsst ihr das Buch schon selber lesen. Was ihr unbedingt
tun solltet! Ob zum Vor- oder zum Selberlesen, ich kann „Vom Fuchs,
der ein Reh sein wollte“ jedem sehr ans Herz legen.
Zum
Vorlesen eignet sich das Buch wunderbar. Ich habe es für mich
alleine gelesen, kann mir aber nur zu gut vorstellen, dass es für
zauberhafte Vorlesestunden für die ganze Familie sorgen wird. Der
Schreibstil ist so schön und liest sich super angenehm. Ich habe nur
die Schrift als recht klein empfunden, allerdings muss ich dazu
sagen, dass ich da immer sehr anfällig bin. Dennoch wird das Buch
für Erstleser zu schwierig sein, da sich auf einer Seite auch oft
sehr viel Text befindet. Hier sollte man in meinen Augen schon ein
etwas geübterer Leser sein. Ich persönlich würde das Buch zum
Selberlesen ab 8 Jahren empfehlen.
Womit
mich Kirsten Boie ebenfalls hellauf begeistern konnte, sind die
Charaktere. Vor allem Blau-Auge hat sich sofort in mein Herz
geschlichen. Mit dem kleinen Fuchs habe ich beim Lesen so
mitgelitten. Das kleine Kerlchen kann einem wirklich nur leid tun.
Das Buch ist stellenweise schon sehr traurig, aber keine Sorge, zu
traurig und bedrückend ist die Geschichte nicht. Es gibt auch eine
Menge schöner und lustiger Momente, die die traurigen Szenen
wunderbar auflockern.
Da
wäre zum Beispiel der Herr Professor Kater, auf den die Familie Reh
stoßen wird. Der Kater ist typisch Katze, er hält sich für ganz
toll und den Größten. Unsympathisch ist er aber nicht, ich mochte
den Herrn Professor Kater sehr gerne. Die Waldtiere sind einfach alle
auf ihre Weise total liebenswert und einzigartig.
Was
das Buch dann noch besonderer macht, sind die vielen wichtigen und
tollen Botschaften, die es enthält und die auf eine rührende Weise
vermittelt werden: Jeder darf so sein, wie er oder sie ist. Und auch,
wenn man total verschieden ist, kann man befreundet und sogar die
allerbesten Freunde sein.
Nicht
unerwähnt bleiben dürfen natürlich die bezaubernden Illustrationen
von Barbara Scholz. Ich liebe ihre Bilder wirklich sehr, sie sind so
niedlich und herzerwärmend schön! Ich konnte mich an den vielen
hübschen Zeichnungen einfach nicht sattsehen. Egal ob die kleinen
Bildchen oder die ganzseitigen Illustrationen – sie sind alle so
traumhaft und geben das Geschehen im Text erstklassig wieder.
Fazit:
Was für ein wunderschönes Kinderbuch! Mit „Vom
Fuchs, der ein Reh sein sollte“ hat mir Kirsten Boie nur noch mal
vor Augen geführt, dass sie zurecht zu meinen absoluten
Lieblingsautorinnen zählt. Ich bin ganz verliebt in diese süße
Geschichte, die hier erzählt wird. Sie ist spannend und lustig, sie
ist traurig, warmherzig, zauberhaft schön und so wundervoll
illustriert. „Vom Fuchs, der ein Reh sein wollte“ handelt von
Freundschaft, Mut, Toleranz, Vorurteile und Zusammenhalt und ist ein
Vorlesebuchschatz für die ganze Familie. Ich bin hellauf begeistert
und vergebe gerne volle 5 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Oetinger Verlag für das wunderschöne Buch und dass ich bei der Leserunde auf Lovelybooks dabei sein durfte!
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