Freitag, 29. März 2019

[Rezension] Heldenhaft von Andreas Thamm

Hardcover
Ab 14 Jahren
256 Seiten
ISBN: 978-3-7348-5035-6
Erschienen: 16.01.2019

Klappentext:
Andi und Ferdi sind ganz normale Jungs, keine Helden, nix Besonderes. Vor ihnen liegt ein Sommer wie jeder andere. Dachten sie. Aber dann ist Mitch plötzlich wieder da. Mitch, der mal so was wie ein Freund war für die beiden. Bis er Scheiße gebaut hat. So große Scheiße, dass er ein Jahr lang im Knast gelandet ist. Mitch bringt Schuld und Vorwürfe mit sich. Das kann Andi gerade gar nicht gebrauchen, denn er hat es sich zur Aufgabe gemacht, die hübsche Lea vor ihren superchristlichen Eltern zu retten. Also fassen Andi und Ferdi einen Plan: Abhauen. Leider haben sie das nicht ganz zu Ende gedacht …



Rezension: 

Als mir der Jugendroman „Heldenhaft“ von Andreas Thamm auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt wurde, war ich sofort Feuer und Flamme. Das Cover finde ich wunderschön, irgendwie hat es etwas Faszinierendes an sich, finde ich. Der Klappentext klang auch so vielversprechend, sodass für mich sehr schnell fest stand, dass ich das Buch unbedingt lesen möchte.

Andi und Ferdi sind zwei ganz normale 17-jährige Jungen. Sie sind etwas langweilig und nichts Besonderes, Durchschnitt eben. Damit soll es aber vorbei sein, als Mitch wieder auftaucht. Mitch, der mal ihr Kumpel war, der aber vor einem Jahr Mist gebaut hat. Großen Mist. So groß, dass er ins Gefängnis musste. Nun ist Mitch also wieder da und zusammen mit ihm kommen auch die Vorwürfe. Das kann Andi gerade gar nicht gebrauchen. Er hat es sich in den Kopf gesetzt, sein neue Nachbarin Lea, ein ziemlich hübsches Mädchen, vor ihren extrem christlichen Eltern zu retten. Andi beschließt kurzerhand, abzuhauen. Zusammen mit Ferdi und Lea. Leider hat er dieses Vorhaben nicht allzu gut durchdacht, was noch für so einige Probleme sorgen wird.

Ich greife bei meiner Bücherauswahl zum Glück selten daneben; Flops habe ich wirklich so gut wie nie. Manchmal kommt es aber auch mal bei mir vor, dass mir ein Buch nicht gefällt. So war es leider bei mir mit „Heldenhaft“.
Mir haben Cover und Klappentext eindeutig zu viel versprochen, ich bin ziemlich enttäuscht von dem Buch. Ich war sogar kurz davor es abzubrechen, habe es dann aber doch durchgezogen. Da das Buch nicht allzu dick ist, die Kapitel zudem recht kurz sind und ich die Schrift als angenehm groß empfunden habe, ließ sich das Buch dann doch recht zügig für mich lesen. Allerdings habe ich mich ziemlich durchgequält.

Ich fand die Handlung ziemlich langweilig. Erst zum Ende hin hat sie ein bisschen an Fahrt aufgenommen. Wäre das doch noch nur schon früher der Fall gewesen, dann wäre mein Lesespaß deutlich höher gewesen.
Was mir sehr gut gefallen hat, war, wie sehr das Thema Freundschaft hier im Fokus der Handlung steht. Auch die Werte Zusammenhalt und Vertrauen sind ein großer Bestandteil der Geschichte. Das Buch enthält einige wichtige Botschaften, die mir auch sehr gut gefallen haben, aber dennoch hält sich meine Begeisterung für „Heldenhaft“ sehr in Grenzen.

Womit ich große Probleme hatte, war der Schreibstil. Der war mir zu jugendlich und derb. Eigentlich stehe ich total auf jugendlich gehaltene Schreibstile, aber hier hat es mir gar nicht gefallen. Die vielen Abkürzungen haben mich auf Dauer ziemlich genervt und insgesamt war mir die Jugendsprache zu übertrieben und gewollt. Diese Art zu schreiben mag zur Story passen, aber mir lag sie einfach nicht. Auch der Humor in dem Buch war irgendwie nicht so meiner.

Ebenfalls Schwierigkeiten hatte ich mit der Handlung. Die war mir, wie bereits erwähnt, zu langweilig. Dann hat es bei mir auch lange gedauert, bis ich einen roten Faden in der Geschichte gefunden habe. Ich bin anfangs einfach nicht in das Buch reingekommen und war mehrmals kurz davor, es beiseite zu legen. Bei meinem ersten Anlauf hatte ich das nach etwa 100 Seiten auch getan. Da ich aber so ungerne Bücher abbreche, habe ich „Heldenhaft“ noch mal eine Chance gegeben. Freunde sind das Buch und ich leider nicht geworden. Aber gut, so ist das eben. Man kann ja auch nicht alles mögen.

Apropos Freunde: Freundschaft konnte ich leider auch nicht mit allen Charakteren schließen. Den Protagonisten Andi mochte ich noch recht gerne sowie das Mädchen Lea. Mit den beiden konnte ich mich am besten identifizieren, allerdings ist es mir bei keinem Charakter so wirklich gelungen, eine Bindung aufzubauen.
Mit wem ich nicht warmgeworden, ist Mitch. Ihn konnte gar nicht einschätzen und sein Handeln selten nachvollziehen. Im Verlaufe des Buches, nachdem wir mehr über ihn erfahren haben, versteht man zwar besser, warum Mitch bestimmte Entscheidungen trifft, aber wirklich gefallen haben sie mir dennoch nicht.

Was mich auch nicht zufrieden stellen konnte, ist das Ende. Das kam mir zu schnell und zu abrupt. „Heldenhaft“ war einfach kein Buch für mich. Ich habe beim Stöbern im Internet gesehen, dass ich bisher die Einzige bin, die das Buch so negativ bewertet hat. Vermutlich bin ich wirklich die Ausnahme. Ich persönlich kann das Buch nicht empfehlen, aber da die Geschmäcker ja bekanntermaßen sehr verschieden sind, solltet ihr euch am besten ein eigenes Bild von dem Buch machen. Vielleicht kann es euch ja mehr begeistern als mich.

Fazit: Mir hat der Jugendroman „Heldenhaft“ leider nicht gefallen. Das Cover mag ich richtig gerne, es verströmt eine ganz besondere Atmosphäre, finde ich. Das, was sich aber zwischen diesen hübschen Buchdeckeln verbirgt, hat mich sehr enttäuscht. Zu den Charakteren konnte ich einfach keine Bindung aufbauen, der Schreibstil lag mir nicht und in die Handlung bin ich zuerst gar nicht reingekommen. Mir war die Geschichte zu langweilig und auch das Ende konnte mich nicht so wirklich zufrieden stellen. Das Buch enthält zwar wichtige Themen und Botschaften, aber dieser Punkt konnte das Steuer auch nicht mehr herumreißen. „Heldenhaft“ war leider ein Flop für mich. Das ist aber auch nur meine Meinung, ich denke, dass ich da vermutlich die Ausnahme sein werde. Mein Fall war das Buch leider nicht, bei mir reicht es hier nur für 2 von 5 Sternen! 
 



Vielen lieben Dank an den Magellan Verlag für das Rezensionsexemplar!

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