Taschenbuch
224
Seiten
Ab
12 Jahren
ISBN:
9783841505774
Erschienen:
01.12.2018
Klappentext:
Justines
Leben wird gleich in mehrfacher Hinsicht auf den Kopf gestellt: Erst
muss sie ihr geliebtes Internat verlassen und eine normale Schule
besuchen – ohne Hockeyteam, Debattierclub und Flötenklasse. Dann
erwischt sie eines Abends im Garten ein Kugelblitz, der sie
kurzfristig völlig außer Gefecht setzt. Als sie wieder zu sich
kommt, scheint erst einmal alles normal, bis sie am nächsten Tag in
der Schule merkt, dass es nun alles andere als normal ist. Denn
Justine kann auf einmal die Gedanken der Jungs lesen. Zumindest, wenn
sie sich um Gefühle drehen. Das sorgt für einige erhellende
Erkenntnisse, allerdings auch für ziemliches Gefühlschaos. Denn da
gibt es Lenny, der ganz schön süß ist und dessen Gedanken sich
förmlich überschlagen, wenn er in Justines Nähe ist. Bis sie
schließlich ganz verstummen ...
Quelle:
Oetinger Verlag
Rezension:
Nachdem
mich Heike Abidi mit ihrer Henriette-Reihe (Tatsächlich 13) hellauf
begeistern konnte, war meine Neugier sofort geweckt, als ich auf ihr
neues Jugendbuch gestoßen bin. Da stellte sich mir dann auch gar
nicht erst die Frage, ob ich es lesen möchte. Cover, Titel und
Klappentext überzeugten auf Anhieb, ich packte das Buch daher
sogleich auf meine Wunschliste.
Als
Justines Mutter ihrer Tochter eröffnet, dass sie ihren Job als
Topmanagerin aufgeben möchte, um eine Liebesschule zu eröffnen,
hält sich die Begeisterung von Justine sehr in Grenzen. Das wohl
Schlimmste aber ist, dass sie ihr geliebtes Internat verlassen soll,
um fortan auf eine normale Schule zu gehen und bei ihrer Mutter zu
Hause in der Stadt zu wohnen. Na super. Das neue Haus trifft dann
auch nicht so wirklich Justines Geschmack. Es ist ziemlich...bunt.
Zum Glück ist wenigstens ihr Zimmer schön weiß. Und der Garten ist
auch nicht schlecht. In diesem aber soll es zu einem äußerst
merkwürdigen Erlebnis kommen: Eines Abends sitzen Mutter und Tochter
zusammen auf der Terrasse und da trifft Justine plötzlich ein
Kugelblitz. Danach fühlt sie sich ziemlich geschlaucht, sogar Fieber
bekommt sie! So schnell, wie es gekommen ist, ist es aber auch wieder
verschwunden. Alles scheint am nächsten Tag wieder normal zu sein.
Zumindest nimmt Justine das zunächst an. In der Schule aber muss sie
feststellen, dass ganz und gar nicht alles normal ist. Justine kann
plötzlich die Gedanken der Jungs lesen. In manchen Situationen
äußerst praktisch, es kann aber auch verdammt anstrengend und
verwirrend sein. Besonders die Gedanken von Lenny verursachen in ihr
ein ziemliches Gefühlschaos. Er scheint Justine sehr gern zu haben
und auch sie findet ihn sehr nett. Sie findet ihn sogar ziemlich süß.
Das Gedankenlesen könnte da mehr als hilfreich sein, um sich mit
Lenny zu verabreden.
Was
für eine Superkraft hättet ihr gerne? Bei mir stand Gedankenlesen
bisher immer sehr weit oben, ich stelle mir diese Fähigkeit in
vielen Dingen verdammt praktisch vor. Das ist auch jetzt noch der
Fall, allerdings hat mir dieses Buch gezeigt, wie anstrengend es auch
sein, wenn man in die Köpfe anderer Leute gucken kann. Wenn auch nur
in die von männlichen Personen. Aber schon das kann das reinste
Chaos verursachen. Ich jedenfalls bin mir mittlerweile nicht mehr so
sicher, ob es wirklich so toll ist, wenn man die Gedanken anderer
Menschen hören kann.
Zusammen
mit Justine dürfen wir als Leser miterleben, was einen erwartet,
wenn man plötzlich die Gedanken des männlichen Geschlechts lesen kann. Durch einen Kugelblitz
erhält Justine diese erstaunliche Gabe. Wie das eigentlich möglich
ist, weiß sie selbst nicht, Justine ist auch zuerst ziemlich
verwirrt und geschockt. Verständlich, mir wäre es an ihrer Stelle
hundertpro genauso ergangen.
Ich
konnte mich von Anfang an wunderbar in Justine hineinversetzen.
Besonders mitgefühlt habe ich mit ihr, wenn es um ihre Mutter ging.
Justine Mama ist schon echt cool drauf, nur sorgt ihr etwas
peinliches Verhalten bei Justine oft dafür, dass diese am liebsten
im Erdboden versinken möchte. Ich mochte Justines Mutter echt gerne,
aber ich konnte es schon nachvollziehen, dass Justine ihre Mutter
nicht immer so super findet.
Ebenfalls
verstehen konnte ich, dass Justine zuerst total überfordert davon
ist, dass sie plötzlich die Gedanken von männlichen Personen hören
kann. Da gilt es dann zunächst mal herauszufinden, was nun gedacht
und was gesagt wurde. Es kann sonst zu ziemlich merkwürdigen
Situationen kommen, schließlich weiß ja niemand, dass Justine eine
Gedankenleserin ist.
Klingt
doch herrlich turbulent und wunderbar witzig, oder? Oh ja, das ist es
auch, definitiv! Heike Abidi ist mit „Was Jungs mit 15 wollen und
warum ich das weiß“ ein toller Jugendroman gelungen, welcher einen
bestens unterhält und einem richtig schöne Lesestunden beschert.
Klasse finde ich, dass alles so schön authentisch wirkt. Na ja, das
Gedankenlesen ist natürlich eher unrealistisch, aber alles andere
ist so schön aus dem Leben gegriffen. Die Charaktere wurden prima
ausgearbeitet, besonders Justine hat mir sehr gut gefallen. Aber auch
ihre neue Freundin Guilia habe ich sofort in mein Herz geschlossen.
Da hat es mich sehr gefreut, dass Justine an ihrer neuen Schule so
schnell Anschluss gefunden hat.
Lenny
mochte ich ebenfalls richtig gerne. Er ist schon echt süß, ich
glaube, ich hätte mich in dem Alter auch in ihn verguckt. ;)
Was
mein Bücherherz einen großen Hüpfer hat schlagen lassen, sind die
Buchtitel, die hier genannt werden. Justine liest nämlich gerne (das
hat sie mir ja nur noch sympathischer gemacht!) und da im
Deutschunterricht gerade Buchvorstellungen auf dem Lehrplan stehen,
werden hier so einige Bücher genannt, die ich selbst sehr gut kenne.
Das liebe ich ja in Büchern, wenn Dinge genannt werden, die mir
selbst nur zu gut bekannt sind. Filme werden übrigens auch einige
erwähnt, zum Teil sogar brandaktuelle, die jetzt gerade im Kino
laufen.
Dass
die Handlung so aktuell ist, hat mich echt begeistert. Und ich denke,
dass dieser Aspekt gerade bei der Zielgruppe sehr gut ankommen wird.
Wie auch der Schreibstil. Dieser ist jugendlich, spritzig, herrlich
locker-leicht und liest sich richtig angenehm.
Fazit:
Ein tolles Jugendbuch, welches ich nicht nur Mädels ab 10 Jahren
wärmstens empfehlen kann, sondern das auch für deutlich ältere
Leserinnen absolut lesenswert ist. Mir hat „Was
Jungs mit 15 wollen und warum ich das weiß“ herrlich
unterhaltsame und richtig schöne Lesestunden beschert. Ich finde das
Buch rundum gelungen und ich hege ja die große Hoffnung, dass es
sich hier um keinen Einzelband handeln wird. Über ein Wiedersehen
mit Justine würde ich mich sehr freuen. Von mir gibt es volle 5 von
5 Sternen!
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