Mittwoch, 12. Dezember 2018

[Rezension] Winterhaus von Ben Guterson

Hardcover
Mit Illustrationen von Chloe Bristol
Ab 11 Jahren
407 Seiten
ISBN: 978-3-7725-2891-0
Erschienen: 29.08.2018

Klappentext:
Elizabeth ist unglaublich gut im Spielen mit Wörtern und Rätsellösen. Aber wird das ausreichen, die codierten Botschaften zu entschlüsseln, die sie im Hotel Winterhaus erwarten? Und warum wurde sie überhaupt dorthin geschickt? Immerhin hat sie in letzter Zeit ungewöhnliche Kräfte an sich entdeckt …
Diese Geschichte hat alle Zutaten, die man sich für ein besonderes Buch mit viel Winteratmosphäre wünscht: ein zwielichtiges Paar (gefährlich?), einen netten Hotelbesitzer (nur manchmal verdächtig) mit langem Stammbaum, Riesenpuzzles und codierte Botschaften, eine sensationelle Bibliothek und ein magisches Buch, geisterhafte Erscheinungen und tolle Ausflüge in die verschneite Landschaft. Und mittendrin Elizabeth, die einen guten Freund sucht und ihre Eltern nicht kennt.

 
Rezension: 

Sieht das Cover nicht zauberhaft schön aus? Bei mir war es definitiv Coverliebe auf den ersten Blick. Ein bisschen hat mich die Aufmachung an die Werke von Lemony Snicket erinnert. Da ich seine Bücher so klasse finde, habe ich mir bei Winterhaus ein bisschen den Humor und Stil Snickets erhofft. Womit ich hier auf jeden Fall gerechnet habe, ist mit einer fantasievollen, etwas schrägen und geheimnisvollen Geschichte. Einfach mal etwas erfrischend anderes. Und wisst ihr was? Ich wurde nicht enttäuscht. Mir hat das Buch wahnsinnig gut gefallen.

Die 11-jährige Elizabeth soll die Winterferien im Hotel Winterhaus verbringen. Das Mädchen wundert sich sehr darüber, dass ihre Tante und ihr Onkel, bei denen sie lebt, sie an diesen Ort schicken. Winterhaus scheint ein sehr luxuriöses Hotel zu sein, wie können sich Tante Purdy und Onkel Burlap das nur leisten, wo sie doch so arm sind? Die Ferien beginnen also schon mal mit einem großen Fragezeichen und diesem sollen noch viele weitere folgen. In Winterhaus angekommen, stößt Elizabeth auf lauter Geheimnisse, knifflige Rätsel und codierte Botschaften. Winterhaus verbirgt etwas, so viel ist sicher. Zusammen mit dem Jungen Freddy beginnt die 11-jährige, das Hotel zu erkunden. Ein aufregend magisches Abenteuer beginnt, welches Elizabeths Leben sehr verändern wird.

Das wundervolle Cover hat mir hier auf jeden Fall nicht zu viel versprochen. Kennt ihr das, wenn ihr mit einem Buch beginnt und bereits nach den ersten Seiten ganz verliebt in die Geschichte seid und schon da wisst, dass ihr ein Herzensbuch in den Händen haltet? Bei mir war es mit Winterhaus so. Mich konnte die Handlung sofort verzaubern und mir herrliche Lesestunden bescheren. In die Winterzeit passt das Buch wirklich perfekt rein, da versprechen Cover und Titel also nicht zu viel. Ich bin echt froh, dass ich es jetzt im Dezember gelesen habe, wo Weihnachten immer näher rückt. Denn auch im Hotel Winterhaus geht es in einigen Kapiteln weihnachtlich zu. Und winterlich. Die frostig schöne Winteratmosphäre ist dem Autor hier wirklich wunderbar gelungen.

Ich habe tatsächlich keinen Kritikpunkt an das Buch. Wo fange ich da nun also am besten an mit dem Schwärmen? Dann beginne ich mal mit dem Setting. Schauplatz ist, wie der Klappentext und das Cover bereits verraten, das Hotel Winterhaus. Dieses ist wunderschön gelegen, direkt an einem großen See mit einem atemberaubenden Blick auf eine tolle Bergkulisse. Würde es Winterhaus tatsächlich geben, wäre ich nur zu gerne mal zu Gast dort.

Auch das Hotel ist richtig eindrucksvoll. Werft einen Blick aufs Cover und ihr wisst, was ich meine. Sieht doch echt cool aus, oder? Ja, ihr merkt vielleicht gerade, ich könnte ewig von dem Cover schwärmen. ;)
Die Beschreibungen im Text haben ebenfalls dazu geführt, dass ich von Winterhaus ein großartiges Bild im Kopf hatte. Es wird als groß, stattlich, geheimnisvoll und etwas düster beschrieben. Zusammen mit der tollen Landschaft, in der es liegt plus der Winteratmosphäre, ist dem Autor hier wirklich ein erstklassiges Setting gelungen, welches mich richtig begeistern konnte. Besonders faszinierend fand ich ja die Bibliothek. Ja, Winterhaus besitzt tatsächlich eine eigene Bibliothek und zwar keine kleine. Dass es in dem Hotel einen so wundervollen Ort gibt, hat nicht nur mein Bücherherz höher schlagen lassen – auch unsere Protagonistin war hocherfreut darüber.

Hauptcharakter in dem Buch ist die 11-jährige Elizabeth. Diese führt leider kein schönes Leben. Sie hat, als sie noch sehr klein war, ihre Eltern bei einem Unfall verloren und lebt seitdem bei ihrer Tante und ihrem Onkel. Ein sehr unangenehmes Ehepaar, die ihre Nichte nur zu deutlich spüren lassen, dass sie sie nicht leiden können. Elizabeth sucht daher so oft wie möglich Zuflucht in ihren Büchern. Dass unsere Protagonistin so eine große Leseratte ist, hat sie mir nur noch sympathischer gemacht als sie mir dank ihrer liebenswerten Art eh schon war. Was mich richtig gefreut hat, ist, dass sie „Anne auf Green Gables“ über alles liebt. Das tue ich nämlich auch! Elizabeth ist wirklich eine tolle Protagonistin, sie ist clever, mutig, sympathisch und einfach so jemand, den man sofort ins Herz schließen muss.

Wofür Elizabeth ebenfalls eine große Leidenschaft hegt, sind Rätsel und Wortspiele. Von denen gibt es in diesem Buch eine Menge. Ob in den Kapitelüberschriften oder in der Handlung – als Leser werden mit lauter Rätseln und kniffligen Codes konfrontiert, sodass das Buch wirklich an keiner Stelle langweilig wird und durchweg zum Mitfiebern einlädt. Zusammen mit dem Jungen Freddy, der Elizabeths Begeisterung für Wortspiele und Rästel teilt, beginnt unsere Buchheldin das Hotel Winterhaus zu erkunden. Während ihres Aufenthalts in diesem geheimnisvollen Hotel stoßen Elizabeth und Freddy auf lauter seltsame Dinge: Was hat es mit dem magischen Buch auf sich, das Elizabeth in der Bibliothek findet? Was verbirgt das zwielichtige Ehepaar Hiems, welches sich wirklich äußerst merkwürdig verhält? Und was hat es mit der Familiengeschichte von Winterhaus auf sich? Fragen über Fragen, auf die man unbedingt Antwort erhalten möchte und lauter verzwickte Rätsel, die gelöst werden wollen. Klingt das nicht toll? Hach, ich bin so begeistert von dem Buch, da kann ich mich gar nicht oft genug wiederholen.

Für alle, die gerne herumrästeln, Codes knacken und Wortspiele machen, ist Winterhaus ein großes Muss. Nicht nur für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren – meiner Meinung nach ist das Buch für jeden absolut lesenswert, ganz egal welchen Alters.

Für die dunkle Jahreszeit ist Winterhaus einfach nur perfekt. In erster Linie für die Weihnachtszeit, aber auch für Halloween kann ich es sehr empfehlen. Das Buch ist stellenweise richtig schaurig schön und gruselig, vor allem am Ende. Die wundervollen Illustrationen verstärken diese geheimnisvolle, unheimliche Atmosphäre nur noch.

Die Illustrationen von Chloe Bristol haben mir richtig gut gefallen. Sie sind in einem ganz besonderen Stil gezeichnet, der absolut meiner war. Das Cover liefert da ja schon mal einen guten Vorgeschmack. Die Innenillustrationen sind zwar schwarz-weiß, aber dennoch genauso schön wie die Außengestaltung. Zu meiner großen Freude kommen wir in den Genuss von sehr vielen Bildern, die meistens ganzseitig sind und manchmal sogar eine Doppelseite umfassen.

Ich hoffe sehr, dass ich euch Winterhaus schmackhaft machen konnte. Es ist ein ganz besonderes Buch, ein richtiger Kinderbuchschatz, der in meinen Augen das Zeug zu einem Klassiker hat.

Fazit: Ein winterlich magisches Leseerlebnis für Jung und Alt! Mich konnte Winterhaus von den ersten Seiten an verzaubern. Ich bin hellauf begeistert von diesem schönen Kinderbuch und kann es jedem sehr ans Herz legen. Wer gerne Rätsel löst, Botschaften entschlüsselt und Wortspiele macht, wird hier ganz auf seine Kosten kommen. Und auch Gruselliebhaber und Krimifans werden hier die reinste Freude beim Lesen haben. Ihr seid auf der Suche nach einem ganz besonderen Buch? Mit Winterhaus werdet ihr fündig werden. Von mir gibt es nur zu gerne volle 5 von 5 Sternen! 






Vielen lieben Dank an Vorablesen für dieses wunderschöne Buch!

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