Klappentext:
Quelle: Ueberreuter Verlag
Rezension:
Die Bücher von der Mina Teichert lese ich immer wahnsinnig gerne – vor allem ihre Pferderomane liebe ich sehr. Meine Freude war daher groß als ich hörte, dass dieses Frühjahr ein neuer Pferdeschmöker von ihr erscheinen wird. Das Buch war natürlich ein absolutes Muss für mich!
Die 15-jährige Enola hat einen tragischen Reitunfall hinter sich und hat seitdem nicht nur mit einer schweren Knieverletzung zu kämpfen, sondern auch mit großen Schuldgefühlen und Selbstzweifeln. Ihre Eltern fassen schließlich den Entschluss, ihre Tochter über den Sommer nach Schottland zu ihrer Tante Hillary zu schicken, in der Hoffnung, dass es ihr dort gelingen wird, den Verlust und das Geschehene zu verarbeiten. Doch auch der idyllisch gelegene Shetlandponyhof der Tante, die schottische Landschaft und süßen kleinen Shettys schaffen es nicht, Enola aus ihrer Melancholie herauszuholen. Doch dann stößt sie auf das alte Tagebuch eines Jungen namens Georgie, der in den 30er Jahren gemeinsam mit seinem Pit-Pony Lucky in den Kohleminen verschüttet wurde und der trotz der schlimmen Situation, in der er sich befand, niemals den Mut verloren hat. Die Einträge von Georgie bewegen etwas in Enola. Als sie dann auch noch mit den Nachbarskinder Effie und Finley Freundschaft schließt und viel Zeit mit ihnen verbringt, beginnt sie wieder Hoffnung zu schöpfen. Ob sie in Schottland vielleicht doch noch aus ihrer Trauer herausfinden wird?
Mich hat bisher noch kein Buch von Mina Teichert enttäuschen können. An ihr neues Werk aus dem Ueberreuter Verlag bin ich daher natürlich mit ziemlich hohen Erwartungen herangegangen und um es kurz zu machen: Sie konnten gänzlich erfüllt werden.
Mich hat die Handlung von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen und begeistern können. Mina Teicherts lockerer und spritziger Schreibstil gefiel mir mal wieder auf Anhieb – für mich hat er sich erneut superangenehm lesen lassen – und von dem Setting war ich ebenfalls sofort ganz angetan. Schottland zählt schon seit langem zu meinen liebsten Schauplätzen in Büchern. Mich hat es daher sehr gefreut, dass uns Mina Teichert dieses Mal dorthin mitnimmt und durchweg mit einer wunderbaren Schottland-Atmosphäre verzaubert.
Als Leser*in wird einem gleich zu Beginn klar, dass Enola gerade eine verdammt harte Zeit durchmacht und ihren schlimmen Unfall und Verlust noch längst nicht verarbeitet hat. Ich habe zutiefst mit unserer Protagonistin mitgefühlt und mitgelitten, aber keine Sorge, zu bedrückend wird die Handlung nicht. Mina Teichert ist es in meinen Augen hervorragend gelungen, eine schwere Thematik altersgerecht zu verpacken. Enolas Trauerbewältigung wird mit viel Feingefühl und der genau richtigen Portion Leichtigkeit beschrieben und da uns die Geschichte zudem auch viele lustige und heitere Augenblicke beschert, ist das Buch trotz der schwierigen Themen ein echter Wohlfühlroman. Dennoch muss ich sagen, dass ich mit der Altersangabe ein kleines bisschen hadere. Für manche 10-jährige Leser*innen könnte die Story trotz allem vielleicht dann doch etwas zu ernst und emotional sein und da Enola überdies bereits 15 Jahre alt ist, würde ich persönlich „Sommerwind in der Mähne“ eher ab 12 Jahren empfehlen.
Mit den Nebenfiguren hat mich Mina Teichert ebenfalls komplett überzeugen können. Sie wurden allesamt liebevoll und glaubhaft skizziert und besitzen ihre Eigenschaften und Besonderheiten. Da hätten wir zum Beispiel Enolas herzensgute Tante Hillary, die ich richtig liebgewonnen habe, und die beiden Geschwister Effie und Finley, mit denen sich unsere Romanheldin innerhalb kurzer Zeit anfreunden wird und die sich sofort in mein Herz geschlichen haben. Vor allem Effie fand ich klasse. Sie ist so herrlich aufgeweckt und witzig drauf, ich habe mich stellenweise köstlich über ihre schräge Art amüsiert.
Sehr gut gefallen haben mir auch die vielen berührenden Tagebucheinträge des Jungen Georgie, die uns in die 30er Jahre mitnehmen. Wie die vorherigen Pferderomane der Autorin, so enthält also auch „Sommerwind in der Mähne“ zwei verschiedene Erzählperspektiven, was schriftlich prima gekennzeichnet wurde. Ich mochte diesen Mix aus Gegenwart und Vergangenheit abermals total gerne, sie gestalten das Leseerlebnis nur noch spannender und machen die Pferdebücher von Mina Teichert zu etwas ganz Besonderem.
Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Mich hat die Handlung durchgehend packen können, vor allem zum Ende hin habe ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen können, da mich die dramatischen Geschehnisse so sehr gefesselt haben.
Fazit: Einfühlsam, tiefgründig, unterhaltsam. Eine wundervolle Geschichte, die bewegt, mitreißt und nicht mehr loslässt.
Vielen lieben Dank an den Ueberreuter Verlag für das Rezensionsexemplar!
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