Freitag, 25. Februar 2022

[Rezension] Fabula - Das Portal der dreizehn Reiche von Akram El-Bahay

Hardcover
Illustriert von Max Meinzold
Ab 10 Jahren
352 Seiten
ISBN: 978-3-8339-0699-2
Erschienen: 25.02.2022

Klappentext:

Bei einem Schulausflug in den Central Park machen die Zwillinge Will und Charlotte eine unglaubliche Entdeckung: Um einen Baum mit silbernen Blättern schwirrt ein kleines Wesen mit fast durchsichtigen Flügeln – eine Elfe, wie sich bald herausstellt. Als dann auch noch eine Furie bei ihnen zu Hause auftaucht und sich der Baum als Portal entpuppt, folgen die Geschwister der Elfe in die fantastische Welt von Fabula. Doch die Heimat der Fabelwesen ist in Gefahr. Und Charlotte und Will sind die Einzigen, die sie retten können. Denn auch in ihnen schlummern ungeahnte magische Kräfte …

Quelle: Baumhaus Verlag

Rezension:

Da mich Akram El-Bahay mit seinen bisherigen Kinder- und Jugendbüchern hellauf begeistern konnte, war ich augenblicklich Feuer und Flamme, als ich von seinem neuen Werk „Fabula – Das Portal der dreizehn Reiche“ hörte. Bei einem Blick auf das umwerfende Cover war es sofort um mich geschehen – ich liebe einfach den Zeichenstil von dem Max Meinzold – und auch der Klappentext sprach mich direkt an. Für mich stand daher sehr schnell fest, dass ich den neuen Kinder-Fantasyroman von Akram El-Bahay kennenlernen möchte.

Die 13-jährigen Zwillinge Will und Charlotte leben gemeinsam mit ihrer Mutter in einer Wohnung in New York City. Als die Geschwister eines Tages mit ihrer Klasse einen Schulausflug in den Central Park machen, wird sich das Leben der beiden schlagartig ändern. Will wird während des Ausflug etwas Unglaubliches beobachten: Zwei seltsame kleine, menschenähnliche Wesen mit fast durchsichtigen Flügeln und spitzen Ohren, die um einen großen Baum herumflattern und mit leisen, schönen Stimmen wispern. Kann das wirklich sein oder hat Will sich das nur eingebildet? Als kurz darauf die Mutter der Zwillinge spurlos verschwindet und die beiden zu Hause eine gruselige Frau erwartet, ist sich Will sicher, dass seine Beobachtung im Park kein Traum war. Bei der Frau handelt es sich um eine Furie und die zwei kleinen Geschöpfe stellen sich schließlich als Elfen heraus. Und nicht nur das: Der Baum entpuppt sich als ein Portal, das in das magische Reich Fabula führt, die Heimat der Fabelwesen. Diese fantastische Welt schwebt allerdings in großer Gefahr und nur Will und Charlotte können sie retten. Ein unvergessliches Abenteuer beginnt...

Wer schon etwas aus der Feder von Akram El-Bahay gelesen hat, wird mir sicherlich recht geben, dass er ein Meister im Erfinden und Schreiben von phantastischen Geschichten ist. Seine Bücher nehmen uns stets in die faszinierendsten Welten voller außergewöhnlicher fantasievoller Geschöpfe mit und werden auf eine bildgewaltige und märchenhafte Weise erzählt. Genau das habe ich mir auch von „Fabula“ erhofft und wisst ihr was? Ich habe es zu meiner großen Freude auch bekommen!

Mich hat der deutsche Autor mit seinem neuen Kinder-Fantasyroman vollkommen verzaubern können. Ich habe insgesamt herrliche Lesestunden mit dem Buch verbracht und es für meinen Geschmack viel zu schnell beendet.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir spielend leicht. Der fesselnde und bildliche Schreibstil von Akram El-Bahay hat mich mal wieder auf Anhieb begeistern und mitreißen können und auch von der Handlung war ich von den ersten Seiten an völlig gebannt.

Anfangs befinden wir uns noch unserer Welt, genauer gesagt im Central Park. Geschildert wird alles abwechselnd aus den Perspektiven der 13-jährigen Zwillinge Will und Charlotte, jeweils in der dritten Person, wobei die Anteile von Will meinem Empfinden nach dominieren. So sind auch die ersten Kapitel aus seinem Blickwinkel geschrieben.

Will habe ich sehr schnell in mein Herz geschlossen. Er ist ein total lieber und humorvoller Typ und auch wenn er es mit der Wahrheit öfters nicht so genau mit und von seinem großen Talent – das Ausdenken von Lügen – gerne Gebrauch macht, muss man ihn einfach mögen.

Charlotte war mir erst nicht ganz so sympathisch, was vermutlich daran lag, dass wir sie zunächst aus der Sicht ihres Bruders kennenlernen und dieser keine wirklich gute Meinung über sie hat. Will nervt es einfach nur tierisch, dass seine Schwester in allem stets die Beste sein will – was sie in der auch Regel ist – und immer so furchtbar neunmalklug und besserwisserisch ist. Das Verhältnis der Geschwister ist leider nicht das beste, das wird sofort deutlich, allerdings, so viel sei schon mal gesagt: Dies wird sich noch ändern. Die Zwei werden noch erkennen, dass die Eigenschaften, die sie an dem jeweils anderen nicht leiden können, in Wahrheit große Stärken sind und sich endlich näherkommen, sie werden beide eine wunderbare Entwicklung durchmachen und während ihres Abenteuers über sich selbst hinauswachsen. Zudem werden sie ganz erstaunliche Kräfte in sich entdecken, aber diesbezüglich werde ich hier nicht weiter ins Detail gehen, ich möchte schließlich nicht zu verraten.

Aber noch mal kurz zurück zu Charlotte. Ich habe sie schließlich doch noch sehr liebgewonnen und da sowohl sie auch Will jederzeit authentisch wirken, habe ich mich mühelos in die beiden hineinversetzen können und richtig mit ihnen mitgefiebert, mitgefühlt und mitgebibbert.

Gemeinsam mit den Zwillingen wird es uns ziemlich schnell nach Fabula verschlagen – eine mystische Welt voller Fabelwesen, wundersamer Orte, Gefahren und Geheimnisse. Mit dem Reich Fabula hat Akram El-Bahay einfach ein geniales Setting erschaffen. Ich habe es vom ersten Moment an geliebt und es zutiefst genossen, es gemeinsam mit den Geschwistern zu erkunden.

Für Fantasyfreunde ist dieses Buch definitiv ein echter Leckerbissen und absolutes Muss. Akram El-Bahay hat seiner Fantasie mal wieder ihren freien Lauf gelassen und die Erzählung mit zahlreichen magischen Kreaturen versehen. Zwerge, Feen, Elfen, Furien, Zentauren...alle sind sie in Fabula zu Hause. Nett sind sie jedoch nicht alle. Es treiben auch so einige böse Gestalten in dieser Welt ihr Unwesen und verfolgen äußerst finstere Pläne – Pläne, die Will und Charlotte unbedingt vereiteln müssen. Wie gut, dass die Kinder auf viele hilfsbereite und freundliche Personen treffen werden, die sie bei ihrer Mission unterstützen werden. Da hätten wir zum Beispiel den Jäger Orion, einer meiner persönlichen Lieblinge, oder den Zwerg Hoin, den ich ebenfalls besonders gerne mochte und der mir des öfteren so einige Gründe zum Schmunzeln geliefert hat.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle auf. Die Handlung kann mit jeder Menge Spannung, Action, Kopfkino und Überraschungen aufwarten und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Man mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, weil es so packend ist und einfach so viel Spaß macht.

Überaus gut gefallen hat mir auch, dass die Story viele wertvolle Themen enthält wie Familie, Geschwisterliebe, Freundschaft, Mut und Zusammenhalt. Besonders toll aber fand ich die Botschaft, die uns nähergebracht wird: Der Glaube an die Fantasie und die Magie. Worte und Geschichten sind etwas so Wichtiges und Wunderschönes – wir Menschen dürfen auf gar keinen Fall damit aufhören, unsere Vorstellungskraft zu nutzen und davon zu erzählen, denn ansonsten würden keine Geschichten existieren und ganze Welten verschwinden. Ich musste da ja unweigerlich an „Die Unendliche Geschichte“ von Michael Ende denken, schließlich wird dort dasselbe vermittelt. Für mich kamen beim Lesen stellenweise sogar leichte „Die unendliche Geschichte“ - Vibes auf, aber keine Sorge, in „Fabula“ wirkt nichts abgekupfert. Akram El-Bahay hat auf jeden Fall etwas Eigenständiges und Einzigartiges geschaffen.

Enden tut die Geschichte sehr abgeschlossen, sodass ich davon ausgehe, dass es sich bei dem Buch einen Einzelband handelt. Potenzial für eine Fortsetzung wäre allerdings durchaus vorhanden. Na, lassen wir uns überraschen, ob es uns zusammen mit Will und Charlotte noch ein weiteres Mal nach Fabula verschlagen wird. Also ich würde mich über einen zweiten Teil sehr freuen.

Fazit: Ein großartiges Abenteuer über die Macht des Geschichtenerzählens und die Wichtigkeit der Fantasie!

Akram El-Bahay hat mit „Fabula – Das Portal der dreizehn Reiche“ einen rundum gelungenen Fantasyschmöker ab 10 Jahren aufs Papier gebracht, den ich jedem, der gerne fantastische und märchenhafte Geschichten liest, nur ans Herz legen kann. Mir hat es unheimlich viel Freude bereitet in dieses Buch einzutauchen und mich von den magischen Worten und wundervollen Ideen von Akram El-Bahay verzaubern zu lassen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!









Vielen lieben Dank an den Baumhaus Verlag für das Rezensionsexemplar!

 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit Absenden eines Kommentars erklärst Du Dich einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden.
Beim Setzen eines Hakens für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärst Du Dich ebenfalls einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert werden.
Weitere Informationen findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google