Ab
10 Jahren
192
Seiten
ISBN:
978-3-7641-5164-5
Erschienen:
16.08.2019
Klappentext:
Umzug
auf ein richtiges Märchenschloss? Was traumhaft klingt, ist für die
13-jährige Linda ein Graus, denn besagtes Märchenschloss liegt in
absoluter Einöde. Einziger Hoffnungsschimmer ist, dass mit dem Umzug
die mysteriösen Anrufe aufhören, die Linda seit einiger Zeit jede
Nacht um Punkt Mitternacht aus dem Schlaf reißen. Doch weit gefehlt:
In dem Schloss scheint einiges nicht mit rechten Dingen zuzugehen.
Weitere mysteriöse Anrufe zu später Nachtstunde, sprechende
Steinfiguren und eine verschwundene Brunnenstatue sind erst der
Beginn eines geheimnisvollen Abenteuers. Zum Glück findet Linda
tatkräftige Unterstützung in dem süßen Jakob aus ihrer neuen
Klasse …
Rezension:
Sieht das Cover nicht
wunderschön aus? Also bei mir war hier Liebe auf den ersten Blick.
Da mich auch der Klappentext sofort überzeugen konnte, wanderte „Das
verwunschene Schloss“ schleunigst auf meine Wunschliste.
Da
der Vater bei einer Online-Versteigerung ein richtiges Märchenschloss
zu einem Hammer-Schnäppchenpreis ergattern konnte, heißt es für
die 13-jährige Linda und ihre Eltern nun: Zelte in der Stadt
abbrechen und ab geht`s in die Einöde! Super! Oder auch nicht...Auf einem Schloss zu
wohnen findet Linda natürlich mega cool, welches Mädchen träumt
nicht davon? Blöd ist nur, dass besagtes Schloss irgendwo im
nirgendwo liegt. Noch nicht einmal auf Google Maps ist dieser Ort zu
finden. Hoffentlich hören durch den Umzug wenigstens endlich diese
seltsamen, unheimlichen Anrufe auf, die Linda zurzeit jede Nacht zur
Geisterstunde aus dem Schlaf reißen. Aber Pustekuchen. Das Schloss,
welches fortan ihr neues Zuhause sein wird, steckt voller Rätsel und
Geheimnisse. Hier geht es eindeutig nicht mit rechten Dingen zu! Die
nächtlichen Anrufe bleiben, Steinfiguren fangen plötzlich an zu
sprechen, ein alter Wasserspeier berichtet Linda von einer
gefährlichen Prophezeiung...Für Linda beginnt ein aufregendes
Abenteuer!
Mir
haben Cover und Klappentext leider zu viel versprochen. Ich bin
ziemlich enttäuscht von dem Buch. Echt schade, die Idee der Story
ist so gut! Es gibt so viele tolle Ansätze: Ein Umzug auf ein altes
geheimnisvolles Schloss, mysteriöse nächtliche Anrufe, gruselige
Steinfiguren, seltsame Vorkommnisse...klingt doch echt gut, oder?
Mich konnte die Umsetzung dieser vielen coolen Einfälle nur leider
nicht begeistern.
Die
ersten Seiten haben mir sogar noch sehr gut gefallen. Das Buch
beginnt mit diesen rätselhaften Anrufen, die die Protagonistin Linda
zurzeit jede Nacht erhält. Da dachte ich noch, dass sich die
Handlung zu einer richtig spannenden Story mit tollen mystischen
Fantasy- und Gruselelementen entwickeln könnte. Leider verflog meine
anfängliche Begeisterung nur sehr schnell. Ich fand das Buch
insgesamt ziemlich langweilig, Spannung kam für mich irgendwie kaum
welche auf. Ich habe mich beim Lesen sogar öfters dabei ertappt,
dass ich damit begonnen habe, die Seiten nur noch zu überfliegen,
weil mich die Handlung einfach nicht so richtig packen konnte.
Was
ich ganz besonders schade fand, ist der fehlende Zauber des Settings.
Ich spreche hier natürlich nur für mich, vielleicht wird so manch
Anderer ganz anders empfinden – ich jedenfalls hatte mir von der
Kulisse, sprich dem alten Schloss, auf welches Linda mit ihrem Eltern
ziehen wird, mehr erhofft. Schlösser üben auf mich in der Regel
immer etwas Magisches und Faszinierendes aus. Das blieb bei mir
hier leider aus. Alles wird irgendwie nur so oberflächlich und wenig
atmosphärisch beschrieben.
Wie
bei dem Setting, so sieht es auch bei den Figuren aus. Auch da habe
ich die Ausarbeitung als sehr oberflächlich und lieblos empfunden.
Linda mochte ich zu Beginn der Geschichte noch recht gerne. Wir
erfahren die Geschichte aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive und
auf den ersten Seiten konnte mich Linda mit ihrer witzigen Art noch
richtig zum Schmunzeln bringen. Da habe ich noch gedacht, dass sie
genau so ein Mädel ist, wie ich sie in Büchern liebe: Lustig,
liebenswert und schlagfertig. Leider änderte sich das dann aber doch
recht schnell. Mich hat Linda irgendwann einfach nur noch genervt.
Sie war mir dann doch zu sehr Teenager. Ihr Handeln fand ich öfters
nicht nachvollziehbar und stellenweise auch sehr überzogen
dargestellt.
Noch
weniger warm geworden bin ich mit Lindas Eltern. Ihre Eltern fand ich
irgendwie komisch; auf mich haben sie keinen authentischen Eindruck
gemacht. Und die weiteren Charaktere konnten mich leider auch nicht
so wirklich überzeugen.
Bezüglich
der Story habe ich oben ja bereits erwähnt, dass mir die Spannung
gefehlt hat. Was für mich dann auch noch hinzu kam, ist dieses
schnelle Abhandeln von Dingen. Ich habe die Handlung teilweise als
sehr sprunghaft und etwas wirr empfunden, wodurch für mich leider
kein angenehmer Lesefluss zustande kam. Da konnte auch der tolle
Schreibstil das Steuer nicht mehr herumreißen. Den Schreibstil von
Irene Zimmermann mochte ich sehr gerne. Er ist flüssig, humorvoll
und leicht. Zudem ist er sehr jugendlich gehalten, was vor allem die
Zielgruppe ansprechen wird. Für mich hat sich das Buch aufgrund der
hastigen Abhandlungen aber dennoch nicht schön lesen lassen.
Sehr
enttäuscht bin ich auch von dem Ende, welches mir zu schnell und
abrupt kam. Sollte es eine Fortsetzung geben, werde ich diese nicht
lesen, das steht für mich jetzt schon fest.
Zum Schluss, ehe ich zu meinem Fazit komme, möchte ich hier aber wenigenstens noch eine sehr postive Sache nennen: Die Aufmachung des Buches. Bezüglich des Covers habe
ich euch ja schon erzählt, dass ich es traumhaft finde. Die
Innengestaltung des Buches konnte mich ebenfalls richtig verzaubern.
Die Kapitelanfänge sind mit wundervollen Vignetten versehen worden
und auch unten auf Seiten befinden sich wunderhübsche Verzierungen.
Total süß finde ich auch die Einbandillustration mit den vielen
kleinen niedlichen Telefonen. Tja, echt schade, dass mich die Story nicht
genauso begeistern konnte wie die großartige Aufmachung.
Fazit:
Ich bin leider mit zu hohen an „Das verwunschene Schloss“
herangegangen – mich hat das Buch ziemlich enttäuscht. Da es nicht
allzu dick ist und die Kapitel recht kurz sind, habe ich das Buch
zwar recht schnell durchgelesen, aber mein Lesespaß hielt sich
leider sehr in Grenzen. In meinen Augen wurde hier sehr viel
Potenzial verschenkt. Das Setting konnte mich nicht so verzaubern wie
von mir erhofft, mit den Charakteren bin ich einfach nicht warm
geworden und die Handlung habe ich als ziemlich langweilig,
oberflächlich und sprunghaft empfunden. Also ich kann das Buch
leider nicht empfehlen, allerdings sind die Geschmäcker
bekanntermaßen ja sehr verschieden. Vielleicht kann die Geschichte
andere ja mehr begeistern. Für mich reicht es hier leider nur für 2
von 5 Sternen.
Vielen lieben Dank an den Ueberreuter Verlag, der mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
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