Donnerstag, 4. September 2025

[Rezension] Sorry, aber ich bleibe von Alessandro Barbaglia

Softcover
Übersetzt von Susanne Just
Ab 12 Jahren
160 Seiten
ISBN: 978-3-03967-054-3
Erschienen: 13.08.2025

Klappentext:

Nachdem Zeno in der Schule sehr schlimm gemobbt wurde, prasseln auch im Schulchat lauter schreckliche Hassnachrichten von unbekannten Absendern auf ihn ein. Er will sich nur noch zu Hause verkriechen. Doch da ist eine Nummer, von der jemand immer wieder etwas Nettes schreibt. Zeno versucht, die unbekannte Person abzuwimmeln, aber sie ist beharrlich: »Sorry, aber ich bleibe«, schreibt sie und stellt sich als Luna vor. Es ist der Beginn einer besonderen Freundschaft zwischen zwei Fremden. Per Text- und Sprachnachrichten sprechen Zeno und Luna über alte Filme, den Mond und das Leben. Doch ein Geheimnis bleibt: Wer ist Luna wirklich?

Quelle: Woow Books Verlag

Rezension:

Der 14-jährige Zeno ist gerade mal einen Monat auf der neuen Schule und schon wird ihm richtig übel mitgespielt. Vier Mitschüler haben ihn in der Jungstoilette mit dem Kopf ins Klo gesteckt – und dabei auch noch gefilmt! Das Video haben sie natürlich nicht für sich behalten – sondern in den Schulchat gestellt. Daraufhin kam eine furchtbare Hassnachricht nach der nächsten. Zeno würde sich am liebsten einfach nur noch zu Hause verkriechen. Doch dann bekommt er eine Nachricht, die anders ist als die anderen. Von einem Mädchen, die immer wieder etwas Nettes schreibt. Zeno aber hat jegliches Vertrauen in seine Mitschüler*innen verloren und versucht dieses fremde Mädchen abzuwimmeln. Doch diese ist beharrlich, schreibt ihm immer wieder und schwört, dass sie nicht wie die anderen ist. Sie stellt sich ihm als Luna vor und mit der Zeit entsteht eine besondere Freundschaft zwischen den beiden. Doch wer ist Luna wirklich? Zeno möchte sie unbedingt in echt kennenlernen, aber Luna blockt ab, sie möchte ihren Kontakt nur auf Text- und Sprachnachrichten beschränken. Was hat sie zu verbergen?

Der Woow Books Verlag steht für mich schon lange für herausragende Kinder- und Jugendbücher. Ich war mir daher sehr sicher, dass auch „Sorry, aber ich bleibe“ dem Verlagsnamen gerecht werden wird und ich wurde nicht enttäuscht.

Das Besondere an diesem Buch ist, dass es ausschließlich aus Chats, E-Mails und Sprachnachrichten besteht. Mit seinen gerade mal 160 Seiten ist es an sich schon eine flotte Lektüre und durch dieses außergewöhnliche Erzählformat erst recht. Die Geschichte kommt dadurch aber keineswegs oberflächlich daher, ganz im Gegenteil. Der italienische Autor Alessandro Barbaglia hat hier einen sehr tiefgründigen Jugendroman geschrieben, in welchem er sich einigen ernsten Themen annimmt wie Mobbing, Ausgrenzung, Angst und Einsamkeit. Auf eine eindringliche Weise wird einem hier vor Augen geführt, was Mobbing bei den Opfern bewirken kann (sowohl im realen Leben als auch im Netz) und wie wichtig es ist, hinzusehen und rechtzeitig aktiv zu werden. Die Stimmung wird jedoch an keiner Stelle zu bedrückend. Alessandro Barbaglia erzählt das Ganze mit einer wunderbaren jugendlichen Lässigkeit und Leichtigkeit und einer stets mitschwingenden Hoffnung. Auch Freundschaft, Vertrauen und vielleicht auch ein bisschen Liebe haben hier ihren Platz gefunden. Zeno und Luna zeigen uns, dass wir nicht alleine sind – dass jeder sein Päckchen zu tragen hat – und wie unschätzbar wertvoll Freunde sind, die einem in schweren Zeiten Halt geben.

Der Nachrichtenaustausch zwischen den beiden wirkt authentisch und liest sich mitunter sehr unterhaltsam; ihre Verbindung, die mit der Zeit entsteht, ist liebenswert, aufrichtig, bewegend und echt. Darüber hinaus begeistert die Erzählung auch immer wieder mit klugen Aussagen, die man sich am liebsten sofort notieren möchte: „Wenn wir rumlaufen und nach dem richtigen Menschen suchen, na ja, dann finden wir ihn nie. Weil es keine richtigen Menschen gibt, denn wir sind alle ein bisschen falsch.“ (S. 147). Nicht nur für junge Leser*innen ist dieses Buch lesenswert – Erwachsene sollten daran ebenfalls auf keinen Fall vorbeigehen.

Fazit: „Sorry, aber ich bleibe“ (übersetzt von Susanne Just) ist eine berührende, fesselnde und ehrliche Geschichte über Mobbing, Freundschaft und Vertrauen. Ein ganz besonderer und wichtiger Jugendroman ab 12 Jahren, der trotz ernster Themen locker und leicht daherkommt. Ideal als Schullektüre geeignet. Mir hat dieses Buch richtig gut gefallen, ich kann es nur empfehlen! Von mir gibt es von 5 von 5 Sternen. 

 





Vielen lieben Dank an den Woow Books Verlag für das Rezensionsexemplar! 

 

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