Gebundene
Ausgabe
256
Seiten
Ab
13 Jahren
ISBN:
978-3-7915-0057-7
Erscheinungstermin:
25.09.2017
Klappentext:
Am
Anfang war der Knall. Es ist diese Nacht, diese Party, die alles
verändert im Leben von Fey und Lucas. Fey und ihre Freundin wollen
eigentlich nur nach Hause und geraten mitten rein in das
Motorradrennen von Lucas und Ben, mitten rein in den Unfall. Mitten
rein in ein neues Leben. Und dann treffen Fey und Lucas sich wieder.
Obwohl sie sich hassen sollten, sprüht es Funken, und nicht nur vor
Wut!
Modern, eindringlich und ungeschminkt: Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, erzählt aus zwei Perspektiven.
Modern, eindringlich und ungeschminkt: Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, erzählt aus zwei Perspektiven.
Quelle: Dressler Verlag
Rezension:
Vielen Dank an den Oetinger Verlag, der mir dieses schöne Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
Hier
hatte mich der Verlag auf das Buch aufmerksam gemacht. Das Cover
hatte mich auf den ersten Blick nicht so angesprochen, als ich mir
dann aber den Klappentext und die Leseprobe durchgelesen hatte, bin
ich richtig neugierig auf das Buch geworden. Eine Liebesgeschichte,
erzählt aus zwei Perspektiven, das hat sich sehr interessant
angehört. Da mir der Schreibstil in der Leseprobe auf Anhieb richtig
gut gefiel, wollte ich Angela Kirchners zweite Werk unbedingt lesen!
Fey
und Lucas begegnen sich das erste Mal auf einer Party. Mit ihren
pinken Haaren ist sie Lucas sofort aufgefallen. Er ist ganz
fasziniert von diesem Mädchen und spricht sie an. Die beiden
verstehen sich auf Anhieb richtig gut. Dies soll sich aber ändern,
denn noch in derselben Nacht kommt es zu einem schlimmen Unfall.
Lucas und sein Freund verlassen die Party gemeinsam und liefern sich
auf dem Heimweg ein rasantes Rennen auf ihren Motorrädern. Hätte
Lucas seinen Freund doch nur nicht dazu herausgefordert. Dann wäre
es nie zu diesem furchtbaren Zusammenprall mit dem kleinen Fiat
gekommen, in welchem sich zwei junge Mädchen befanden. Und zwar
nicht irgendwelche Mädchen. Bei diesen handelt es sich um Fey und
ihre Freundin Jennifer. Lucas und Fey sind mit Verletzungen
davongekommen, Jennifer aber musste ins künstliche Koma versetzt
werden. Erst als sich Lucas und Fey kurz nach dem Unfall wieder
begegnen, erfährt Fey, wer an dem Unfall Schuld war. Sie möchte
Lucas dafür hassen, nur fällt ihr das erstaunlich schwer. Immer
wieder kreuzen sich nun ihre Wege. Und obwohl sich beide dagegen
wehren, können sie es dennoch nicht verhindern, dass sie sich
voneinander angezogen fühlen.
Ich
war ja von der Aufmachung des Buches ganz erstaunt. Von den Bildern
im Internet hatte ich damit gar nicht gerechnet. Der Einband ist
Kartonartig, aber natürlich sehr fest und stabil. Es ist auf jeden
Fall mal etwas ganz Anderes und Außergewöhnliches. Was mir ja
richtig gut gefallen hat, ist der wunderschöne Titel und die Blumen.
Deren lila Farbe schimmert richtig toll, wenn man das Buch ins Licht
hält.
Obwohl
das Buch äußerlich schon sehr besonders aussieht, muss ich
gestehen, dass mir die Einbandgestaltung nicht so wirklich gut
gefallen hat. Da ist mir ein ganz normaler Einband doch etwas lieber.
Auch
muss ich leider sagen, dass mich das Buch nicht so richtig begeistern
konnte. Der Schreibstil ist toll, den muss ich wirklich loben. Angela
Kirchner schreibt wunderbar flüssig und herrlich leicht. Lesen lässt
sich das Buch wirklich schön und sehr angenehm.
Die
Handlung aber konnte mich nicht wirklich packen. Dass nicht allzu
viel passieren kann, kann man sich ja schon denken, schließlich hat
das Buch ja nur gute 250 Seiten. Aber auch auf denen passiert
ziemlich wenig. Zumindest habe ich es so empfunden.
Für
mich war einfach viel zu wenig Spannung vorhanden. Ich habe das Buch
dank des tollen Schreibstils dann doch sehr schnell durchgelesen, nur
hielt sich mein Lesespaß dennoch etwas in Grenzen.
Was
mir sehr gut gefallen hat, waren die Charaktere. Nicht nur die beiden
Protagonisten Lucas und Fey waren mir sofort sehr sympathisch, auch
die Nebencharaktere wie zum Beispiel Lucas‘ Freund Ben wurden sehr
gut und authentisch von der Autorin ausgearbeitet.
Auch
die Handlung ist sehr realistisch und lebensecht. Und auch recht
ernst, schließlich geht es hier darum, mit einem schlimmen Unfall
klarzukommen und sich einander verzeihen zu können. Die Entwicklung
von Lucas und Fey wird sehr gefühlvoll und authentisch von der
Autorin beschrieben. Besonders gut gefallen haben mir die wechselnden
Perspektivwechsel, sodass man sowohl Lucas als auch Fey näher
kennenlernt und man von beiden deren Gefühls- und Gedankenwelt
erfährt.
Hier
hätte ich mir gewünscht, dass wir die Geschichte auch etwas mehr
aus der Sicht von Fey erfahren. Den größeren Anteil übernimmt
schon Lucas. Dieser ist mir zwar von den beiden deutlich
sympathischer, dennoch hätte ich ein etwas ausgeglicheneres
Verhältnis schöner gefunden.
Mir
fällt es erstaunlich schwer, dieses Buch zu bewerten. Die Idee finde
ich super, auch die Charaktere gefallen mir sehr und der Schreibstil
ist echt klasse. Gefühl ist auch sehr viel vorhanden. Dennoch hat
mir einfach etwas gefehlt. Meiner Meinung nach hätte man mehr aus
der Idee machen können. Ein paar mehr überraschende Wendungen,
sodass etwas mehr Spannung vorhanden ist und man auch mehr das Gefühl
hat, dass auch wirklich etwas passiert ist, hätten der Handlung
schon gut getan.
Eine
Kleinigkeit, die mich auch etwas beim Lesen gestört hat, waren die
Benennungen von Lucas‘ Eltern. So ist dieser da ständig hin und
her gesprungen. Nennt er sie in einem Satz noch Mum und Dad, so
spricht er sie im nächsten plötzlich mit ihren Vornamen an. Das
hatte mich beim Lesen immer etwas irritiert. Da hätte ich es besser
gefunden, wenn die Autorin sich für eine Variante entschieden hätte.
Für
zwischendurch ist das Buch sehr nett. Hellauf begeistert bin ich nun
nicht davon, aber gut gefallen hat es mir dennoch. Empfehlen kann ich
es auf jeden Fall. Wenn man gerne gefühlvolle Liebesgeschichten
liest und sich nicht daran stört, dass wenig Spannung vorhanden ist,
dann wird einem „Viel näher als zu nah“ bestimmt sehr gut
gefallen.
Laut
dem Klappentext handelt es sich hier um eine ungewöhnliche
Liebesgeschichte. Dem stimme ich vollkommen zu. Ungewöhnlich ist
diese wirklich und auch mal etwas anderes. Nur wie oben bereits
erwähnt hätte man in meinen Augen aus dieser tollen Idee mehr
machen können.
Fazit:
Sehr gefühlvoll und authentisch. Die Liebesgeschichte von Lucas und
Fey ist ungewöhnlich und mal etwas Anderes. Allerdings konnte mich
diese dennoch nicht so wirklich packen. Mir war zu wenig Spannung und
Handlung enthalten. Da sich das Buch aber dank des großartigen
Schreibstils sehr leicht und angenehm lesen lässt und auch die
Charaktere sehr sympathisch sind, hat mir der neue Jugendroman von
Angela Kirchner letztendlich doch recht gut gefallen. Für
zwischendurch ist es eine sehr nette Lektüre. Von mir erhält „Viel
näher als zu nah“ 3,5 – gerundet auf 4 von 5 Sternen.
Vielen Dank an den Oetinger Verlag, der mir dieses schöne Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
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