Klappentext:
Quelle: Dragonfly Verlag
Rezension:
Als ich zum ersten Mal von „Ria Regenbogen“ hörte, war ich augenblicklich Feuer und Flamme. Das Cover sprach mich direkt an und der Klappentext klang nach einer Geschichte ganz nach meinem Geschmack. Für mich stand daher sofort fest, dass ich das Buch lesen möchte.
Die 10-jährige Ria Grau lebt in den Wetterlanden, eine magische Welt hoch über den Wolken. Jeder Wetterling beherrscht ein Wetterelement, nur Ria wurde leider ohne eine Kraft geboren und besitzt als einzige überhaupt keine Wetter-Magie. Dies ändert sich jedoch, als sie gemeinsam mit ihrem Wolkenkater Nim der Erde heimlich einen Besuch abstattet. Auf ihrem verbotenen Erdausflug setzt sie die lang verloren geglaubte Regenbogen-Magie frei und aus Ria Grau wird Ria Regenbogen. Während sie noch dabei ist zu lernen, mit ihren neuen Fähigkeiten umzugehen, bahnt sich bereits eine unheilvolle Bedrohung an. Ob es Ria mit ihrer besonderen Magie und der Hilfe ihrer Freunde wohl gelingen wird, die Wetterlande vor den fiesen Wetterwüsts zu retten?
Die englische Schriftstellerin und Illustratorin Laura Ellen Anderson war mir nicht unbekannt. Erst vor kurzem habe ich die ersten drei Bände ihrer „Amalia von Flatter“ – Serie gelesen und da ich von diesen völlig verzückt war, war ich auf die neue Kinderbuchreihe aus ihrer Feder wahnsinnig gespannt. Bereits nach wenigen Seiten ist mir klar geworden, dass sie auch mit „Ria Regenbogen“ etwas ganz Wundervolles aufs Papier gebracht hat, von dem ich begeistert sein werde. Und tja, was soll ich sagen, ich habe damit goldrichtig gelegen.
Für mich, als jahrelange Vielleserin, war das Lesevergnügen wirklich im Nu wieder vorbei. Das Buch mag 300 Seiten haben, aber da viele davon bebildert wurden, die Schrift recht groß ist und die Kapitel schön kurz sind, fliegen die Regen-, äh, ich meine natürlich die Papierbögen nur so dahin. Hinzu kommt natürlich der flüssige Schreibstil, der sich angenehm locker liest. Die Altersangabe vonseiten des Verlags halte ich daher für durchaus angemessen. Für Mädchen und Jungen ab 8 Jahren ist „Ria Regenbogen“ meiner Ansicht nach ideal zum Selberlesen geeignet und auch der Handlung sollten Kinder ab diesem Alter problemlos folgen können. Und mit unserer 10-jährigen Hauptprotagonistin Ria werden sie sich garantiert sehr gut identifizieren können.
Mit Ria hat Laura Ellen Anderson eine bezaubernde Heldin erschaffen, die sich mit ihrer sympathischen, mutigen und abenteuerlustigen Art sofort in die Herzen von uns Leser*innen schleicht. In meinem hat sie sich jedenfalls auf Anhieb einen Platz gesichert und dank der authentischen und nachvollziehbaren Beschreibungen ihrer Gefühle, Gedanken, Sorgen und Wünsche ist es mir jederzeit geglückt, mich in sie hineinzuversetzen. So habe ich anfangs ziemlich mit ihr mitgefühlt. Da Ria als Einzige in den Wetterlanden keine Wetter-Magie besitzt, hat sie es nicht immer leicht. Zum Glück hat sie aber zwei tolle beste Freunde – Minus Permafrost und Nasstasja Niederschlag – an ihrer Seite, die immer für da sind und auf die sie sich stets verlassen kann.
Vermutlich ist es euch schon an den lustigen Namen aufgefallen, dass es sich bei „Ria Regenbogen und die Wetterlinge“ um ein äußerst kreatives Werk handelt. Laura Ellen Anderson hat ihrer Fantasie zweifellos mal wieder ihren Lauf gelassen und sich lauter coole Dinge einfallen lassen. Dieses Buch sprüht wirklich nur so vor Witz, Charme und kunterbuntem Einfallsreichtum. Es gibt viele originelle Wortneuschöpfungen und Sprachspielereien wie pfützportieren und Nieselfieselsandwiches und mit den Wetterlanden hat Laura Ellen Anderson eine ganz besondere und neuartige magische Welt kreiert, in welcher es unglaublich viel zu entdecken gibt. Es macht einfach nur tierisch viel Spaß sich an viele aufregende Orte mitnehmen zu lassen wie die Himmelsakademie oder das Tosende Tal, und Rias Heimat zu erkunden. Hier auch mal ein großes Lob an die Übersetzerinnen Katrin Segerer und Jennifer Michalski, die den Text so gekonnt ins Deutsche übertragen haben.
Die Geschichte lädt allerdings nicht nur zum Mitfiebern und Staunen ein und unterhält – sie stimmt auch nachdenklich und berührt. Es werden uns so einige wertvolle Themen und Botschaften nähergebracht wie Freundschaft, Zusammenhalt und Freundlichkeit, der Glaube an sich selbst, Mut und Entschlossenheit. Das Buch zeigt uns, wie wichtig gute Freunde sind und dass man niemals aufgeben oder die Hoffnung verlieren darf. Zudem wird verdeutlicht, dass jeder eine zweite Chance verdient hat, auch vermeintliche Bösewichte. All dies hat unter anderem seinen Platz in diesem Buch gefunden, kindgerecht verpackt in einem spannenden, unterhaltsamen und warmherzigen Abenteuer.
Wie oben bereits erwähnt, kommen wir in „Ria Regenbogen“ auch in den Genuss von zahlreichen Illustrationen. Diese sind zwar nur in schwarz-weiß gehalten, passen aber dennoch absolut perfekt zu dieser farbenfrohen Geschichte und erwecken sie auf eine wunderbare Weise zum Leben.
Das Abenteuer endet recht abgeschlossen, allerdings macht der Epilog mehr als deutlich, dass es weitergehen wird und lässt eine große Neugier auf den zweiten Teil in einem erwachen. Leider werden wir uns da nur noch ein kleines Weilchen gedulden müssen – die deutsche Ausgabe von Band 2 wird voraussichtlich erst dieses Jahr im August erscheinen. Auf „Ria Regenbogen und eie Wolkenmagie“ freue ich mich schon sehr!
Fazit: Ein rundum gelungener Reihenauftakt, der große Lust auf mehr macht!
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