Klappentext:
Quelle: Loewe Verlag
Rezension:
Da ich die Romane von Alice Oseman total gerne mag und vor allem ihre Heartstopper-Reihe über alles liebe, war ihr Debüt „Solitaire“ ein absolutes Must-Have für mich. Auf die Erlebnisse von Victoria Spring war ich wahnsinnig gespannt!
Die sechzehnjährige Tori Spring ist am liebsten alleine und hat kein großes Interesse an Freundschaften und sozialen Kontakten. Sie möchte einfach ihre Ruhe haben, sich vor dieser eintönigen Welt abschotten und ihre Zeit lieber mit Filme schauen und ihrem Blog verbringen. Ihr einsames Leben wird völlig auf den Kopf gestellt, als sie zu Beginn des neues Schuljahres auf Michael Holden trifft, der immer so überaus fröhlich ist und sich partout nicht abwimmeln lässt. Er scheint fest entschlossen zu sein, ihr Freund zu werden, was sie aber überhaupt nicht möchte...oder vielleicht doch? Und was hat es eigentlich mit dieser anonymen Gruppe Solitaire auf sich, die den Schulalltag an der Higgs seit kurzem vollkommen durcheinander bringt?
Die Bücher von Alice Oseman habe ich tatsächlich erst recht spät für mich entdeckt. Während viele andere schon längst dem Heartstopper-Hype verfallen waren, bin ich erst durch die deutschen Ausgaben aus dem Loewe Verlag dazugestoßen. Und da dieser zudem auch noch die anderen Titel von Alice Oseman in sein Programm aufgenommen hat, bin ich auf ihre Werke endlich so richtig aufmerksam geworden. Zuletzt ist ihr Debüt „Solitaire“ bei Loewe erschienen, das erstmalig 2015 im dtv Verlag veröffentlicht wurde. Irgendwie ist das Buch damals aber völlig an mir vorbeigegangen. Dank der Neuauflage habe ich es nun also kennenlernen dürfen, worüber ich so froh bin! Jedermanns Sache wird es nur nicht sein, da es schon etwas spezieller ist. So kann man den Kritiken zu der alten Ausgabe entnehmen, dass viele nicht mit dem Buch warm geworden sind. Ich aber gehöre definitiv nicht dazu, mich hat Alice Oseman mit ihrem Erstlingswerk zutiefst beeindrucken können.
Ich glaube, womit einige ihre Probleme hatten oder haben werden, ist die Hauptprotagonistin Victoria Spring, kurz Tori. Viele werden sie vermutlich als eher unsympathisch empfinden und Schwierigkeiten damit haben, sich mit ihr zu identifizieren, da sie eine recht komplexe und eigenwillige Persönlichkeit ist.
Meiner Ansicht nach ist es Alice Oseman hervorragend gelungen, das Seelenleben und Kopfchaos einer 16-jährigen Heranwachsenden lebensnah dazustellen. Auch wenn ich nicht so eine dermaßen große Schwarzseherin bin wie Tori, habe ich ihr Denken und Fühlen dennoch jederzeit nachvollziehen und so manches von mir in ihr wiederfinden können. Tori mag anders sein, aber gerade das macht sie so menschlich und echt. Also ich finde, diesbezüglich merkt man sehr, dass Alice Oseman selbst noch ein Teenager war, als sie dieses Buch geschrieben hat – es fühlt sich einfach alles so real an. Ansonsten aber muss ich sagen, dass ich es kaum glauben kann, dass „Solitaire“ Alice Osemans erster Roman ist und sie gerade mal 16 Jahre alt war, als sie ihn geschrieben hat. In dem Alter schon eine so vielschichtige und gut geschriebene Story aufs Papier zu bringen, finde ich wirklich bemerkenswert.
Wie der Untertitel „Keine Liebesgeschichte“ schon deutlich macht, steht hier nicht die Romantik im Vordergrund. Romantische Gefühle sind zwar ein bisschen vorhanden, allerdings liegt der Fokus der Story auf anderen Themen.
Mich hat die Geschichte sehr bewegt und zum Nachdenken gebracht. Und da mit der anonymen Gruppe namens Solitaire auch noch eine Portion Spannung dazukommt, bin ich beim Lesen auch ordentlich ins Miträtseln geraten. Wer steckt nur hinter dieser mysteriösen Geheimorganisation? Was bezweckt sie mit ihren Aktionen, die immer radikaler werden? Also ich habe das Ganze als ungemein spannend empfunden und habe der Auflösung ganz gebannt entgegen gefiebert.
Fazit: Alice Oseman ist mit „Solitaire“ ein eindrucksvolles Debüt gelungen, das ich aus vollem Herzen nur empfehlen kann, mich hat es von Anfang bis Ende mitreißen und absolut begeistern können. Es nimmt uns in das Leben der unvergleichlichen, wunderbaren Tori Spring mit und ist großartig geschrieben, es ist ehrlich, tiefgründig, bewegend und außergewöhnlich und steckt voller Wahrheiten und Weisheiten. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Loewe Verlag für das Rezensionsexemplar!
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