Sonntag, 8. Januar 2023

[Rezension] Amari und das Spiel der Magier (Bd. 2) von B. B. Alston

Hardcover
Übersetzt von Katrin Segerer, Jennifer Michalski und Hanna Christine Fliedner
Ab 10 Jahren
400 Seiten
ISBN: 9783748801801
Erschienen: 27.12.2022

Klappentext:

Nachdem Amari ihren Bruder Quinton gefunden und nebenbei die gesamte magische Welt gerettet hat, sehnt sie sich nach einer Pause. Doch sie gerät prompt in den nächsten Konflikt: Ein mysteriöser Zeitstillstand hält die Oberbehörde in Atem, der Übernatürliche Weltkongress betreibt eine noch strengere Anti-Magier-Politik und lässt Amari beschatten, und gleichzeitig bittet die geheime Internationale Magierallianz sie darum, sie anzuführen. Amari lehnt überfordert ab, muss aber bald feststellen, dass sie einen Fehler begangen hat: Kurz darauf wird ausgerechnet Dylan nominiert, um mit ihr im Großen Spiel um die Nachfolge der Nachtbrüder zu wetteifern.

Quelle: Dragonfly Verlag

Rezension:

Da B. B. Alstons Kinderbuchdebüt „Amari und die Nachtbrüder“ ein absolutes Highlight für mich war, habe ich dem zweiten Band ganz sehnsüchtig entgegen gefiebert. Ich war so gespannt wie es wohl mit Amari weitergehen wird.

Nachdem es Amari gelungen ist, ihren Bruder Quinton wiederzufinden und zudem auch noch die gesamte magische Welt gerettet hat, hätte sie sich eine Pause mehr als verdient. Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt der 13-jährigen jedoch nicht. Ein rätselhafter Zeitstillstand versetzt die übernatürliche Welt in Aufruhr und Amari gerät erneut in die Bredouille. Man gibt den Magiern die Schuld an dem Zeitstillstand und lässt Amari fortan beschatten. Amari ist fest entschlossen, das Ganze aufzuklären und ihre Unschuld zu beweisen. Das Spiel der Magier und ein neues gefährliches Abenetuer beginnt...

Wie oben bereits erwähnt, handelt es sich hierbei um die Fortsetzung zu „Amari und die Nachtbrüder“. Da die Bände sehr aufeinander aufbauen, rate ich dringend, sie in ihrer korrekten Reihenfolge zu lesen. Es wird am Anfang zwar alles Wichtige kurz erklärt, allerdings kann ich mir dennoch nicht vorstellen, dass man der Handlung in Band 2 ohne die Kenntnisse aus dem Vorgänger problemlos folgen kann.

Bei mir ist es inzwischen eine Weile her, dass ich den Reihenauftakt gelesen habe. Meine Erinnerungen an die Ereignisse waren daher nicht mehr frischesten. Mithilfe der geschickt eingeflochtenen kleinen Rückblenden habe ich aber glücklicherweise sehr gut in das Buch hineingefunden und es in vollen Zügen genießen können. Und genossen habe ich es, definitiv. Mir persönlich hat dieser Teil sogar noch ein bisschen besser gefallen als der vorherige. Meiner Ansicht nach hat B. B. Alston spannungstechnisch noch mal eine Schippe drauf gelegt und mit „Amari und das Spiel der Magier“ einen wahren Pageturner aufs Papier gebracht, den man nicht mehr aus der Hand legen mag.

Die Geschichte knüpft ziemlich direkt an dem Ende des Vorgängers an und man ist sofort wieder mittendrin im Geschehen. Langes Vorgeplänkel ist hier zweifellos Fehlanzeige. Die Story kann bereits zu Beginn mit einem hohen Spannungsbogen aufwarten und hält uns Leser*innen mit zahlreichen Überraschungsmomenten bis zum Schluss in Atem.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle auf. Seien es die ersten Kapitel, in denen wir uns noch in der Wirklichkeit aufhalten, oder die deutlich dominierenden Szenen in der übernatürlichen Welt, in die es uns mit Amari ziemlich schnell verschlagen wird: Mich hat die gesamte Handlung durchweg mitreißen und fesseln und bestens unterhalten können.
Der Mix aus actionreich und spaßig ist in meinen Augen einfach wieder super gelungen und harmoniert ideal mit dem tiefgründigen Part der Geschichte. B. B. Alston hat auch diesmal wohldurchdacht und kindgerecht eine Menge wichtige Themen und Werte in die Story einfließen lassen wie Mobbing, Diskriminierung, Vorurteile, Rassismus, Freundschaft, Vertrauen, Zusammenhalt und der Glaube an sich selbst. Das Buch lädt somit nicht nur zum Mitfiebern ein, es regt auch zum Nachdenken an und bewegt.

Mit den Figuren hat mich der US-amerikanische Autor ebenfalls wieder überzeugen können. Ob alte Bekannte oder neue Gesichter, ob gut oder böse – alle wurden sie glaubhaft und facettenreich ausgearbeitet, jeder von ihnen ist auf seine Art und Weise einzigartig.

Besonders gut gefallen hat mir erneut unsere 13-jährige Hauptprotagonistin Amari, aus deren Sicht alles in der Ich-Perspektive geschildert wird. Mit ihr hat B. B. Alston eine wundervolle Romanheldin erschaffen. Amari ist liebenswert, clever, mutig und tough, man muss sie einfach gernhaben, und für ihre Entschlossenheit und Tapferkeit kann man sie nur bewundern. Perfekt ist sie allerdings nicht. Amari ist durchaus verletzlich und besitzt Zweifel und Ängste, was sie nur noch authentischer macht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich viele junge Leser*innen sehr gut mit ihr identifizieren werden, vor allem diejenigen, die wie Amari ebenfalls anders sind und Erfahrungen mit Ausgrenzung haben. Mir, als Erwachsene, ist es durch die anschaulichen und nachvollziehbaren Beschreibungen ihrer Empfindungen und Gedanken aber auch wieder mühelos geglückt, mich in unsere junge Ich-Erzählerin hineinzuversetzen. Ich habe mit Amari mitgefühlt, mitgelitten, mitgehofft und mitgefiebert und nur zu gerne mitverfolgt, wie sie an ihren neuen Herausforderungen wächst und sich weiterentwickelt.
Unter den zahlreichen Nebenfiguren zählte erneut Elsie, Amaris schlaue beste Freundin, zu meinen persönlichen Lieblingen. Ich mag ihre pfiffige Art unheimlich gerne und zu sehen, wie großartig sie Amari unterstützt und immer für sie da ist, hat mir richtig das Herz erwärmt. Die Freundschaft der beiden Mädchen wird einfach wieder toll dargestellt. Die Zwei können sich stets aufeinander verlassen und ergeben zusammen ein unschlagbares Team.

Settingmäßig hat das Buch ebenfalls vollends bei mir punkten können. Ich bin nach wie vor ganz fasziniert von der übernatürlichen Welt, die B. B. Altson für seine Amari-Reihe kreiert hat. Sie überzeugt abermals mit einer gelungenen Mischung aus vertrauten Fantasyelementen wie einer magische Prüfung – und neuen coolen Einfällen, einem sprechenden und recht eigenwilligem Fahrstuhl zum Beispiel. Ich habe mich in dieser außergewöhnlichen Welt wieder rundum wohl gefühlt und hatte dank der bildhaften Beschreibungen richtiggehend das Gefühl, selbst vor Ort zu sein.

Das Ende hat mich gleichermaßen zufriedenstellen können. Viele Fragen werden geklärt, es bleibt aber auch einiges offen, sodass man am liebsten sofort weiterlesen möchte. Laut Goodreads wird die englischsprachige Ausgabe vom dritten Teil nur leider erst dieses Jahr im September erschienen. Da heißt es also noch ein ganzes Weilchen hibbeln und warten.


Fazit: Ein fantastisches magisches Abenteuer voller Spannung, Witz und Herz!
Auf den zweiten Teil der Amari-Reihe haben wir uns recht lange gedulden müssen, doch die Wartezeit hat sich eindeutig gelohnt. Für mich war dieser Band ein echtes Lesehighlight, mich hat er sogar noch etwas mehr begeistern können als der Vorgänger. B. B. Alston vereint auch dieses Mal gekonnt packende und unterhaltsame Kinderfantasy mit wichtigen Themen und Botschaften und beschert uns mit „Amari und das Spiel der Magier“ ein stimmiges Gesamtpaket, das prall gefüllt ist mit originellen Ideen, unvorhersehbaren Wendungen, zauberhaften Charakteren und viel wunderbarer Magie. Mir hat es erneut total viel Spaß gemacht, unsere starke Heldin Amari auf ihren Erlebnissen zu begleiten und ich freue mich schon sehr auf mein nächstes Wiedersehen mit ihr. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!
 
 
 



 
 
Vielen lieben Dank an den Dragonfly Verlag für das Rezensionsexemplar!


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