Übersetzt von Katrin Segerer,
Jennifer Michalski und Hanna Christine Fliedner
Ab 10 Jahren
400 Seiten
ISBN:
9783748801801
Erschienen: 27.12.2022
Klappentext:
Nachdem Amari ihren Bruder
Quinton gefunden und nebenbei die gesamte magische Welt gerettet hat,
sehnt sie sich nach einer Pause. Doch sie gerät prompt in den
nächsten Konflikt: Ein mysteriöser Zeitstillstand hält die
Oberbehörde in Atem, der Übernatürliche Weltkongress betreibt eine
noch strengere Anti-Magier-Politik und lässt Amari beschatten, und
gleichzeitig bittet die geheime Internationale Magierallianz sie
darum, sie anzuführen. Amari lehnt überfordert ab, muss aber bald
feststellen, dass sie einen Fehler begangen hat: Kurz darauf wird
ausgerechnet Dylan nominiert, um mit ihr im Großen Spiel um die
Nachfolge der Nachtbrüder zu wetteifern.
Quelle: Dragonfly Verlag
Rezension:
Da B. B. Alstons Kinderbuchdebüt „Amari und die Nachtbrüder“ ein absolutes Highlight für mich war, habe ich dem zweiten Band ganz sehnsüchtig
entgegen gefiebert. Ich war so gespannt wie es wohl mit Amari
weitergehen wird.
Nachdem es Amari gelungen ist,
ihren Bruder Quinton wiederzufinden und zudem auch noch die gesamte
magische Welt gerettet hat, hätte sie sich eine Pause mehr als
verdient. Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt der 13-jährigen jedoch
nicht. Ein rätselhafter Zeitstillstand versetzt die übernatürliche
Welt in Aufruhr und Amari gerät erneut in die Bredouille. Man gibt
den Magiern die Schuld an dem Zeitstillstand und lässt Amari fortan
beschatten. Amari ist fest entschlossen, das Ganze aufzuklären und
ihre Unschuld zu beweisen. Das Spiel der Magier und ein neues
gefährliches Abenetuer beginnt...
Wie oben bereits erwähnt,
handelt es sich hierbei um die Fortsetzung zu „Amari und die
Nachtbrüder“. Da die Bände sehr aufeinander aufbauen, rate ich
dringend, sie in ihrer korrekten Reihenfolge zu lesen. Es wird am
Anfang zwar alles Wichtige kurz erklärt, allerdings kann ich mir
dennoch nicht vorstellen, dass man der Handlung in Band 2 ohne die
Kenntnisse aus dem Vorgänger problemlos folgen kann.
Bei mir ist es inzwischen eine
Weile her, dass ich den Reihenauftakt gelesen habe. Meine
Erinnerungen an die Ereignisse waren daher nicht mehr frischesten.
Mithilfe der geschickt eingeflochtenen kleinen Rückblenden habe ich
aber glücklicherweise sehr gut in das Buch hineingefunden und es in
vollen Zügen genießen können. Und genossen habe ich es, definitiv.
Mir persönlich hat dieser Teil sogar noch ein bisschen besser
gefallen als der vorherige. Meiner Ansicht nach hat B. B. Alston
spannungstechnisch noch mal eine Schippe drauf gelegt und mit „Amari
und das Spiel der Magier“ einen wahren Pageturner aufs Papier
gebracht, den man nicht mehr aus der Hand legen mag.
Die Geschichte knüpft
ziemlich direkt an dem Ende des Vorgängers an und man ist sofort
wieder mittendrin im Geschehen. Langes Vorgeplänkel ist hier zweifellos Fehlanzeige. Die Story kann bereits zu Beginn mit einem
hohen Spannungsbogen aufwarten und hält uns Leser*innen mit
zahlreichen Überraschungsmomenten bis zum Schluss in Atem.
Für mich kam beim Lesen an
keiner Stelle auf. Seien es die ersten Kapitel, in denen wir uns noch
in der Wirklichkeit aufhalten, oder die deutlich dominierenden Szenen
in der übernatürlichen Welt, in die es uns mit Amari ziemlich schnell
verschlagen wird: Mich hat die gesamte Handlung durchweg mitreißen
und fesseln und bestens unterhalten können.
Der Mix aus actionreich und
spaßig ist in meinen Augen einfach wieder super gelungen und
harmoniert ideal mit dem tiefgründigen Part der Geschichte. B. B.
Alston hat auch diesmal wohldurchdacht und kindgerecht eine Menge
wichtige Themen und Werte in die Story einfließen lassen wie
Mobbing, Diskriminierung, Vorurteile, Rassismus, Freundschaft,
Vertrauen, Zusammenhalt und der Glaube an sich selbst. Das Buch lädt
somit nicht nur zum Mitfiebern ein, es regt auch zum Nachdenken an
und bewegt.
Mit den Figuren hat mich der
US-amerikanische Autor ebenfalls wieder überzeugen können. Ob alte
Bekannte oder neue Gesichter, ob gut oder böse – alle wurden sie
glaubhaft und facettenreich ausgearbeitet, jeder von ihnen ist auf
seine Art und Weise einzigartig.
Besonders gut gefallen hat mir
erneut unsere 13-jährige Hauptprotagonistin Amari, aus deren Sicht
alles in der Ich-Perspektive geschildert wird. Mit ihr hat B. B.
Alston eine wundervolle Romanheldin erschaffen. Amari ist
liebenswert, clever, mutig und tough, man muss sie einfach gernhaben,
und für ihre Entschlossenheit und Tapferkeit kann man sie nur
bewundern. Perfekt ist sie allerdings nicht. Amari ist durchaus
verletzlich und besitzt Zweifel und Ängste, was sie nur noch
authentischer macht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich viele
junge Leser*innen sehr gut mit ihr identifizieren werden, vor allem
diejenigen, die wie Amari ebenfalls anders sind und Erfahrungen mit
Ausgrenzung haben. Mir, als Erwachsene, ist es durch die
anschaulichen und nachvollziehbaren Beschreibungen ihrer Empfindungen und Gedanken aber auch wieder
mühelos geglückt, mich in unsere junge Ich-Erzählerin
hineinzuversetzen. Ich habe mit Amari mitgefühlt, mitgelitten,
mitgehofft und mitgefiebert und nur zu gerne mitverfolgt,
wie sie an ihren neuen Herausforderungen wächst und sich
weiterentwickelt.
Unter den zahlreichen
Nebenfiguren zählte erneut Elsie, Amaris schlaue beste Freundin, zu
meinen persönlichen Lieblingen. Ich mag ihre pfiffige Art unheimlich
gerne und zu sehen, wie großartig sie Amari unterstützt und immer für
sie da ist, hat mir richtig das Herz erwärmt. Die Freundschaft der
beiden Mädchen wird einfach wieder toll dargestellt. Die Zwei
können sich stets aufeinander verlassen und ergeben zusammen ein
unschlagbares Team.
Settingmäßig hat das Buch
ebenfalls vollends bei mir punkten können. Ich bin nach wie vor ganz
fasziniert von der übernatürlichen Welt, die B. B. Altson für
seine Amari-Reihe kreiert hat. Sie überzeugt abermals mit
einer gelungenen Mischung aus vertrauten Fantasyelementen wie einer
magische Prüfung – und neuen coolen Einfällen, einem sprechenden
und recht eigenwilligem Fahrstuhl zum Beispiel. Ich habe mich in
dieser außergewöhnlichen Welt wieder rundum wohl gefühlt und hatte dank
der bildhaften Beschreibungen richtiggehend das Gefühl, selbst vor
Ort zu sein.
Das Ende hat mich
gleichermaßen zufriedenstellen können. Viele Fragen werden geklärt,
es bleibt aber auch einiges offen, sodass man am liebsten sofort
weiterlesen möchte. Laut Goodreads wird die englischsprachige
Ausgabe vom dritten Teil nur leider erst dieses Jahr im September
erschienen. Da heißt es also noch ein ganzes Weilchen hibbeln und
warten.
Fazit:
Ein fantastisches magisches Abenteuer voller Spannung, Witz und Herz!
Auf
den zweiten Teil der Amari-Reihe haben wir uns recht lange gedulden
müssen, doch die Wartezeit hat sich eindeutig gelohnt. Für mich
war dieser Band ein echtes Lesehighlight, mich hat er sogar noch
etwas mehr begeistern können als der Vorgänger. B. B. Alston
vereint auch dieses Mal gekonnt packende und unterhaltsame
Kinderfantasy mit wichtigen Themen und Botschaften und beschert uns
mit „Amari und das Spiel der Magier“ ein stimmiges Gesamtpaket,
das prall gefüllt ist mit originellen Ideen, unvorhersehbaren
Wendungen, zauberhaften Charakteren und viel wunderbarer Magie.
Mir hat es erneut total viel Spaß gemacht, unsere starke Heldin
Amari auf ihren Erlebnissen zu begleiten und ich freue mich schon
sehr auf mein nächstes Wiedersehen mit ihr. Von mir gibt es 5 von 5
Sternen!
Vielen lieben Dank an den Dragonfly Verlag für das Rezensionsexemplar!
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