Klappentext:
Quelle: Verlagsgruppe Oetinger
Rezension:
Astrid Lindgren zählt seit meiner Kindheit zu meinen absolut Lieblingsautorinnen; ich kenne und liebe alle ihre Bücher. So habe ich natürlich auch „Mio, mein Mio“ in meiner Jugendzeit gelesen. Da dies nun aber schon eine ganze Weile her ist, war es dringend mal wieder an der Zeit für einen Reread. Als ich hörte, dass die Verlagsgruppe Oetinger Anfang dieses Jahres eine farbig illustrierte Neuauflage von „Mio, mein Mio“ herausbringen wird, stand für mich augenblicklich fest, dass ich meine Erinnerungen an die spannenden Abenteuer von Prinz Mio mit dieser Ausgabe auffrischen möchte.
Der neunjährige Waisenjunge Bo Vilhelm Olsson, genannt Bosse, ist bei Pflegeeltern aufgewachsen, führt bei ihnen allerdings kein schönes Leben. Er fühlt sich von ihnen ziemlich unerwünscht und sehnt sich nach einer liebevollen Familie, nach Zuneigung und Geborgenheit. Eines Tages wird sein großer Wunsch endlich wahr werden: Auf wundersame Weise gelangt er in das Land der Ferne, wo der König – sein Vater – schon auf ihn wartet. Bosse ist fortan Prinz Mio und wird in dem Jungen Jum-Jum und dem weißen Pferd Miramis echte Freunde und treue Gefährten finden. Endlich ist Mio glücklich und wird geliebt und alles könnte so schön sein, wäre da nicht der böse Ritter Kato mit dem steinernen Herzen, der das Land bedroht und vor dem sich alle fürchten. Es ist nun an Mio, den Kampf gegen ihn aufzunehmen und das Königreich zu befreien. Gemeinsam mit Jum-Jum und Miramis begibt er sich auf die gefährliche Reise zu der Burg des Ritters.
„Mio, mein Mio“ - dieses Buch ist zweifellos zurecht zu so einem großen Klassiker geworden, auch wenn es im Vergleich zu vielen anderen Werken von Astrid Lindgren leider nicht so bekannt ist. Finde ich sehr schade, in meinen Augen ist der schwedischen Autorin mit „Mio, mein Mio“ ein echtes Meisterwerk gelungen. Allerdings muss ich nun zu meiner Schande gestehen, dass ich mich an die genaue Handlung nur noch recht vage erinnern konnte. Das ist mir sofort aufgefallen, als ich es mir dieses Woche mit der Neuausgabe gemütlich gemacht und mit dem Schmökern losgelegt hatte. Ein Reread war also wirklich längst mal wieder fällig!
Nun ist mir die Erzählung also endlich wieder präsent und was soll ich sagen, ich liebe sie jetzt nur noch mehr als vorher. Ich habe in all den Jahren tatsächlich vergessen, wie großartig dieses Buch ist. Die Geschichte ist so herrlich märchenhaft und zeitlos und steckt voller Spannung, Poesie und Tiefgang. Sie ist an vielen Stellen ziemlich traurig und düster, zugleich ist sie aber auch sehr hoffnungsvoll und herzerwärmend. Sie handelt von Familie, Freundschaft, Tapferkeit und Mut, von Zusammenhalt, Einsamkeit, Liebe und Vertrauen und davon, niemals die Hoffnung und den Glauben an sich selbst zu verlieren und über sich selbst hinauszuwachsen.
Von den vielen farbigen, größtenteils ganzseitigen Illustrationen des schwedischen Kinderbuchillustrators Johan Egerkrans könnte ich euch nun endlos etwas vorschwärmen. Ich mag natürlich auch die Zeichnungen von der Ilon Wikland in der alten Ausgabe richtig gerne, aber die von Johan Egerkrans haben mich dann doch noch mal eine Ecke mehr begeistern können. Ihm ist es hervorragend gelungen, diese besondere dunkle Stimmung der Geschichte einzufangen und in seinen vielen ausdrucksstarken und fantasievollen Bildern wiederzugeben. Ob die Illustrationen, die voller Düsterkeit stecken und etwas Bedrohliches ausstrahlen oder die farbenfrohen und deutlich fröhlicheren Zeichnungen – allesamt veranschaulichen sie die jeweiligen Szenen rundum perfekt. Es ist einfach die reinste Freude die Bilder zu betrachten und sich in sie hineinzuträumen.
Ich kann nun jedem, der „Mio, mein Mio“ noch nicht kennt, nur ans Herz legen, dies schleunigst zu ändern. Diesen wunderbaren Kinderbuchklassiker, der uns Leser*innen an lauter tolle Orte mitnimmt und mit vielen außergewöhnlichen Charakteren gespickt ist, sollte man in meinen Augen unbedingt gelesen haben.
Fazit: Eine fantastische und märchenhafte Geschichte voller Poesie und Abenteuer.
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