Klappentext:
Quelle: Verlagsgruppe Oetinger
Rezension:
Bei einem Blick in das neue Frühjahrsprogramm der Verlagsgruppe Oetinger, ist mir „16 x zum Himmel und zurück“ sofort ins Auge gesprungen. Das hübsche Cover gefiel mir auf Anhieb und da mich der Klappentext ebenfalls direkt ansprach, zögerte ich gar nicht lange und packte das Buch auf meine Leseliste.
Der größte Hund der Welt ist die Deutsche Dogge. Wüstenheuschrecken häuten sich mehrmals am Tag. Arachitbutyrophobie bedeutet, dass man Angst davor hat, dass Erdnussbutter am Gaumen kleben bleibt...Über solche Sachen denkt der 12-järhige Pelle gerne und oft nach. Fakten über die verrücktesten Dinge in seinem Kopf aufzulisten ist so viel leichter als über Papa nachzudenken.
Schon als ich mir damals das erste Mal den Klappentext durchlas, wusste ich, dass mir „16 x zum Himmel und zurück“ gefallen wird. Der Inhalt klang einfach nach einer Geschichte ganz nach meinem Geschmack. Tja, und wisst ihr was? Ich habe mit meiner Vermutung vollkommen richtig gelegen: Mir hat mein erstes Werk aus der Feder von Marlies Slegers wundervolle Lesestunden bescheren können. Der niederländischen Autorin ist es in meinen Augen großartig gelungen, eine schwierige Thematik auf eine sanfte und leichte Art und Weise jungen Leser*innen näherzubringen. Die Altersempfehlung vonseiten des Verlags liegt bei ab 10 Jahren und dem schließe ich mich an. Die Erzählung ist allerdings etwas anspruchsvoller ist und besitzt viel Tiefgang – man sollte daher auf jeden Fall schon geübt im Lesen sein und emotionale und nachdenkliche Bücher mögen.
Sterben, Verlust, Trauer und das Loslassen – dies ist die Hauptthematik des Buches. Marlies Slegers hat aber auch noch viele weitere bedeutsame Dinge in die Handlung mit einfließen lassen wie Familie, Freundschaft, die erste Liebe, Pubertät, das Anderssein und Mobbing. Die Story ist insgesamt recht ernst und an vielen Stellen auch traurig, sie wird aber niemals zu bedrückend und schmerzlich. Marlies Slegers hat es wirklich prima geschafft, all die schweren Themen in eine herzerwärmende, mutmachende und teils sogar sehr unterhaltsame Geschichte zu verpacken. Und da sich unser Protagonist Pelle, der hochbegabt ist, alles merken kann und uns an seinem beeindruckend großen Wissen aus den verschiedensten Bereichen öfters teilhaben lässt, ist das Buch auch sehr lehrreich. Sogar ich, als Erwachsene, habe dank Pelles interessanter Fakten eine Menge Neues dazu gelernt.
Mit Pelle, aus dessen Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren, hat die Autorin einen ganz besonderen Buchhelden erschaffen. Pelle ist liebenswert, authentisch und klug und da er sich über vieles seine Gedanken macht, wirkt er oft älter als seine zwölf Jahre. Gleichzeitig besitzt er aber auch noch gewisse kindliche Züge, die einen immer wieder breit schmunzeln lassen. Also ich fand Pelle einfach nur bezaubernd; ich habe ihn sofort fest in mein Herz geschlossen und da man als Leser*in stets hautnah dran ist an seinen Empfindungen und Gedanken und sein Seelenleben unglaublich gut veranschaulicht wird, habe ich mich jederzeit mühelos in ihn hineinzuversetzen können und mit ihm mitgefühlt und mitgelitten.
Pelle macht gerade eine echt harte Zeit durch. Er musste mitansehen wie sein krebskranker Vater immer weniger wurde und schließlich gestorben ist, der Tod seines geliebten Papas hat das Leben von ihm und seiner Mutter komplett verändert, ständig bemitleiden ihn alle und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, trifft sich seine beste Freundin Eva dann auch noch auf einmal mit dem Idioten Stoß aus ihrer Klasse – ausgerechnet der Junge, den Pelle überhaupt nicht leiden kann, da dieser ihn ständig piesackt. Mir tat Pelle unendlich leid, zugleich habe ich ihn aber auch zutiefst für seine große Stärke bewundert.
Auch ins Mitfiebern bin ich beim Lesen geraten. Insgesamt wird die Geschichte zwar sehr ruhig erzählt, aber durchweg mitreißen tut sie einen dennoch. So sorgt vor allem der Schuhkarton mit den Briefen von Pelles Papa für jede Menge Spannung. Was steht wohl auf den 16 Zetteln, welche Aufgaben wird der Vater seinem Sohn stellen und was werden diese alles bewirken?
Fazit: Eine bewegende und einfühlsame Geschichte über Trauerbewältigung, dem Erwachsenwerden und noch vielem mehr.
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