Sonntag, 18. Juli 2021

[Rezension] Grimmskrams - Die vierzehnte Fee (Bd. 2) von Miriam Mann und Marikka Pfeiffer

Hardcover
 
Illustriert von Kristina Kister
Ab 9 Jahren
208 Seiten
ISBN: 978-3-7348-4145-3
Erschienen: 13.07.2021

Klappentext:

Seit Milli und Tom wissen, dass magische Gegenstände und Figuren aus der Märchenwelt mitten unter ihnen sind, hat sich ihr Leben ganz schön auf den Kopf gestellt. Als dann auch noch am ersten Schultag nach den Ferien der Direktor mitten im Unterricht einschläft und die Schule in blitzartiger Geschwindigkeit von einer undurchdringlichen Rosenhecke überwuchert wird, ist klar: Hier muss ein Dornröschenzauber am Werk sein. Aber wie kann der Zauber gebrochen werden, ehe alle in einen hundertjährigen Schlaf fallen?

Quelle: Magellan Verlag

Rezension:

Da mir der erste Band der Grimmskrams-Reihe so gut gefallen hat, war meine Freude groß als ich hörte, dass es diesen Sommer weitergehen wird. Den zweiten Teil musste ich natürlich unbedingt bei mir einziehen lassen.

Milli und Tom können es immer noch nicht so wirklich glauben: Sämtliche Märchen, die es gibt, sind tatsächlich wahr und ihr Vermieter Mr Grimm ist ein Nachfahre der Gebrüder Grimm! Und nicht nur das: Magische Gegenstände und Märchenfiguren treiben ihr Unwesen in der Menschenwelt. Wäre da nicht der sprechende Frosch auf Millis Schulter, würden die beiden Kinder das Ganze glatt für einen Traum halten. Der Froschkönig ist allerdings nicht der einzige Hinweis darauf, dass Magie und Märchen wirklich existieren. An ihrem ersten Schulalltag wird die Schule auf einmal von einer dichten Rosenhecke überwuchert und der Schuldirektor schläft ganz plötzlich ein. Was ist hier los? Ist hier etwa Märchenmagie am Werk? Als Milli und Tom herausfinden, dass ein Dornröschenzauber dahinter steckt, steht für die beiden natürlich sofort fest, dass sie hin brechen müssen – und das möglichst schnell! Ob es ihnen wohl rechtzeitig gelingen wird, den Zauber aufzuhalten, ehe alle in einen hundertjährigen Schlaf fallen?

An die Geschehnisse aus dem Auftakt konnte ich mich noch sehr gut erinnern – ich habe daher mühelos in den Folgeband hineingefunden. An alle, die die Grimmkrams-Serie noch nicht kennen: Steigt besser mit dem ersten Teil in die Reihe ein. Die Fortsetzung schließt direkt an ihren Vorgänger an und baut sehr auf ein; meinem Empfinden nach braucht man das Vorwissen, um der Handlung im zweiten Band ohne Probleme folgen zu können.

Da das erste Abenteuer von Milli und Tom ein echtes Lesehighlight für mich war, habe ich mir von ihrem zweiten natürlich ziemlich viel erhofft. Zum Glück nicht zu viel – mich haben Miriam Mann und Marikka Pfeiffer auch mit „Die vierzehnte Fee“ auf ganzer Linie überzeugen können. Ich finde den zweiten Band genauso klasse wie den ersten und habe ihn für meinen Geschmack viel zu schnell beendet.

Einmal zwischen die Buchdeckel abgetaucht, flogen die Seiten bei mir einfach nur so dahin und ehe ich es mich versah, war mein Lesevergnügen auch schon wieder vorbei. Langeweile kam für mich dabei definitiv an keiner Stelle auf. Wie der Vorgänger, so erzählt auch die Fortsetzung eine spannende und magische Geschichte voller Überraschungen, Geheimnisse und Fantasie. Auch in den Genuss von ganz viel wunderbarem Märchenzauber kommen wir erneut und die amüsanten Momente kommen natürlich ebenfalls nicht zu kurz. Man mag das Buch wirklich gar nicht mehr aus der Hand legen, weil es einen so sehr mitreißt und so viel Spaß bringt.

Geschildert wird die Handlung auch dieses Mal abwechselnd von Milli und Tom, jeweils in der dritten Person. Von der Erzählform war ich bereits im vorherigen Band hellauf begeistert. Zum einen, weil die ständigen Perspektivwechsel das Leseerlebnis sehr abwechslungsreich gestalten und zum anderen, weil die Reihe so bei beiden Geschlechtern punkten kann. Super fand ich auch, dass man dank kleiner Porträtzeichnungen der beiden Kinder an den Kapitelanfängen immer sofort weiß, wer gerade an der Reihe ist mit dem Erzählen.

Mit den Charakteren hat mich das Autorinnenduo ebenfalls wieder komplett überzeugen können. Allesamt wurden sie mit viel Liebe ausgearbeitet und verzaubern uns Leser*innen mit ihren reizenden Eigenschaften und Besonderheiten. Da hätten wir zum einen Milli und Tom, die ich beide schon längst ganz fest in mein Herz geschlossen habe. Die zwei sind so schön gewitzt und pfiffig drauf und überaus sympathisch. Sie wirken zudem absolut authentisch, sodass sich die Zielgruppe, sprich Leser*innen ab 9 Jahren, prima mit den beiden identifizieren kann. Mir, als Erwachsene, ist es aber auch wieder spielend leicht geglückt mich in unsere zwei Protagonisten hineinzuversetzen.

Neben Milli und Tom sind noch so einige weitere bekannte Gesichter aus dem ersten Band mit von der Partie wie beispielsweise Toms süße kleine Schwester Ella, Mr Grimm und den Froschkönig. Letzteren kann man nach wie vor als meinen persönlichen Star in dieser Reihe bezeichnen. Ich finde diesen kleinen grünen Kerl einfach so witzig und musste erneut ständig über ihn schmunzeln.

Ein paar neue Figuren dürfen wir auch noch kennenlernen wie zum Beispiel eine geheimnisvolle Frau in einem pflaumenfarbenen Kleid und den Schuldirektor Mr Kendel. Ihn treffen wir allerdings überwiegend schlafend oder hundemüde an.

Mit dem Stichwort „schlafend“ leite ich dann auch mal zu den Märchenelementen über. Was deren Einbindung angeht, kann ich mich ebenfalls nur positiv äußern. Mein märchenverzücktes Herz hat beim Lesen wieder zahlreiche Hüpfer vor Freude getan, da auch dieses Mal so einige bekannte Märchen genannt werden und in die Geschichte eingebaut wurden. So spielt vor allem „Dornröschen“ eine große Rolle, aber auch „Tischlein, deck dich“ und „Schneewittchen“ wurden in die Erzählung mit eingebunden. Märchenfans kann ich diese Reihe eindeutig ganz besonders ans Herz legen. Für die ist die Grimmskrams-Serie in meinen Augen ein großes Muss.

Von dem Setting bin ich ebenfalls wieder total angetan. Der Grimm-Tower wird einfach so cool beschrieben – mit diesem Hochhaus haben Miriam Mann und Marikka Pfeiffer zweifellos einen einzigartigen Schauplatz erschaffen. Echt schade, dass das Hineinspringen in Bücher nicht möglich ist. Den Grimm-Tower würde ich nur zu gerne mal selbst erkunden. Und Luigis Eiscafé würde ich dann auf jeden Fall auch einen Besucht abstatten. Seine Waffeln mit Blaubeeren stelle ich mir verdammt lecker vor, yummy!

Was dann natürlich nicht unerwähnt bleiben darf, ist die tolle Gestaltung des Buches. Kristina Kister, der wir auch dieses umwerfende Cover zu verdanken haben, hat die Geschichte mit lauter wunderschönen schwarz-weiß Illustrationen versehen. Mir haben ihre Bilder wieder unheimlich gut gefallen. Ihr Zeichenstil trifft einfach vollkommen meinen Geschmack.

Da am Ende ein paar Dinge offenbleiben, gehe ich persönlich davon aus, dass die Reihe weitergehen wird. Hoffentlich liege ich damit richtig. Über einen dritten Band würde ich mich riesig freuen!

Fazit: Spannend, lustig, wunderbar märchenhaft – eine zauberhafte Fortsetzung!

Auf den zweiten Grimmskrams-Band habe ich mich tierisch gefreut und tja, was soll ich sagen, eindeutig zurecht! Miriam Mann und Marikka Pfeiffer haben mit „Die vierzehnte Fee“ einen rundum gelungenen Folgeband aufs Papier gebracht, welcher seinem Vorgänger in nichts nachsteht und große Lust auf mehr macht. Mir hat es ungeheuer viel Vergnügen bereitet Milli und Tom auf ihrem zweiten aufregenden Abenteuer zu begleiten und ich hoffe sehr auf ein baldiges Wiedersehen mit den beiden. Egal ob Jung oder Alt – ich kann die Grimmskrams-Reihe nur empfehlen. Band 2 erhält von mir 5 von 5 Sternen.
 
 

 





Vielen lieben Dank an den Magellan Verlag für das Rezensionsexemplar!

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