Montag, 7. Juni 2021

[Rezension] Nuschki von Martin Muser

Hardcover
 
Illustriert von Tine Schulz
Ab 8 Jahren
112 Seiten
ISBN: 978-3-551-55517-5
Erschienen: 26.05.2021

Klappentext:

Ein Hund, ein Fluss, ein Abenteuer! Nach einem Bootsunfall schwimmt der dreibeinige Hund Nuschki herrchenlos in der Oder. Mit letzter Kraft kann er sich ans Ufer retten. Doch leider ist er auf der falschen Seite der Grenze gelandet. Wie soll er jetzt jemals zu dem kleinen Antek zurückfinden? Zum Glück lernt Nuschki Derrick kennen, einen deutschen Schäferhund mit Erfahrung, und die blinde Ratte Helga. Mit Hilfe seiner zwei neuen Freunde meistert Nuschki mutig seinen abenteuerlichen Weg zurück nach Hause.

Quelle: Carlsen Verlag

Rezension:

Da mich Martin Muser mit seiner Kannawoniwasein-Serie vollauf begeistern konnte, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich von seinem neuen Kinderbuch hörte. Im ersten Moment hatte ich nur irgendwie gar nicht gecheckt, dass dieses mit der eben genannten Reihe zusammenhängt. Hund Nuschki, von dem die Erzählung handelt, durften wir bereits im zweiten Kannawoniwasein-Band kennenlernen, in welchem er im Verlauf der Geschichte verloren geht, zum Ende hin aber wieder auftaucht. Also habe ich mich schon immer gefragt, was dem polnischen, dreibeinigen Hund in dieser Zeit eigentlich widerfahren ist. Dass Martin Muser dieses große Geheimnis nun endlich lüftet, hat mich daher sehr gefreut. „Nuschki“ musste ich natürlich unbedingt bei mir einziehen lassen.

Zusammen mit seinem Herrchen Antek und dessen zwei Freunden unternimmt Nuschki, der dreibeinige Hund, eine Floßfahrt auf der Oder. Doch da passiert es: Das Floß kentert und Nuschki treibt auf einmal herrchenlos im Wasser. Gott sei Dank kann er sich ans Ufer retten, doch oje – er ist auf der falschen Seite der Grenze gelandet. Anstatt in Polen, befindet er sich nun in Deutschland. Wie soll er nur zu Antek zurückfinden? Zum Glück wird Nuschki nicht lange auf sich alleine gestellt sein. Er wird Derrick kennenlernen, der ein echter Polizeispürhund ist, und Helga, eine blinde Ratte. Gemeinsam mit seinen neuen beiden Freunden begibt sich Nuschki auf eine abenteuerliche Heimreise. Ob es ihm gelingen wird nach Hause zurückzukehren?

Vorweg, ehe ich euch berichte, wie mir das Buch gefallen hat, kurze Info an all diejenigen, die den zweiten Teil der Kannawoniwasein-Reihe nicht kennen: Man muss „Kannawoniwasein – Manchmal fliegt einem alles um die Ohren“ nicht gelesen haben, um der Handlung in „Nuschki“ folgen zu können. Die beiden Bücher hängen zwar miteinander zusammen, erzählen aber dennoch eigenständige Geschichten, sodass man sie wirklich völlig problemlos unabhängig voneinander lesen kann.

So viel dazu. Kommen wir nun zu meiner Meinung über das Buch.

Als ich mit dem Lesen begann, war ich mir bereits nach den ersten paar Sätzen ziemlich sicher, dass ich eine tolle und höchst vergnügliche Zeit mit „Nuschki“ verbringen werde. Schon das Vorwort, in welchem uns der Autor verrät, warum er die Geschichte eigentlich geschrieben hat, hat mir ein breites Schmunzeln entlockt. Erwartungslos habe ich weitergelesen und wisst ihr was? Ich lag mit meiner anfänglichen Vermutung vollkommen richtig! Martin Muser hat mich auch mit „Nuschki“ auf ganzer Linie überzeugen können. In meinen Augen ist dem deutschen Autor mit seinem neuen Werk ein wundervolles Kinderbuch über Freundschaft, Mut und Zusammenhalt geglückt, welches tierisch gute Laune macht und vor Witz, Charme und Originalität nur so sprüht.

Erzählt wird die Geschichte von Martin Muser, also nicht aus der Sicht von Nuschki in der Ich-Form, allerdings hatte Nuschki natürlich ein Wörtchen mitzureden. Seine Erlebnisse sollen schließlich in all ihrer Richtigkeit geschildert werden. In Form von handgeschriebener Kritzeleien gibt Nuschki ab und an seinen Senf dazu, was ich einfach nur herrlich fand. Also ich habe mich stellenweise köstlich über die humorvolle und einfallsreiche Erzählweise amüsiert.

Auch mit der Innengestaltung konnte das Buch bei mir punkten. Diese ist ebenfalls ziemlich genial und einzigartig. Tine Schulz hat die Erzählung nicht einfach nur gewöhnlich illustriert – sie hat größtenteils einen Mix aus Fotografien und Zeichnungen verwendet, um die Geschichte zu bebildern. So kommen wir in den Genuss von ganz vielen hübschen sommerlichen Naturfotos, die zum Beispiel die Oder zeigen und in die Tine Schulz die Charaktere hineingezeichnet hat. Die Collagen nehmen meist eine ganze Seite ein, sind manchmal aber sogar doppelseitig. Also ich finde diese Idee total cool und bin von deren Umsetzung echt begeistert. Mir hat es richtig viel Freude bereitet die vielen kreativen Bilder zu betrachten. Sie machen das Leseerlebnis wahrlich zu etwas ganz Besonderem. 

 


Neben den Collagen wird die Geschichte auch noch von normalen farbigen Illustrationen begleitet, die mir ebenfalls einfach nur bezaubernd sind. 
 
 

 
Auf dem Vorsatzpapier befindet sich zudem noch eine Karte, auf der man Nuschkis Reise sehr schön mitverfolgen kann. 
 
 

Vom Verlag wird das Buch ab 8 Jahren empfohlen und dem stimme ich auf jeden Fall zu. Zum Vorlesen bietet es sich aber auch prima an und da ist es in meinen Augen auch schon für etwas jüngere Kinder geeignet. 

Lesemuffeligen Kindern kann ich „Nuschki“ übrigens ganz besonders ans Herz legen. Für diese ist das Buch wahrhaft die ideale Lektüre. Dank der originellen Aufmachung und der geringen Seitenzahl ist nicht allzu viel Text vorhanden und die Erzählung ist insgesamt recht kurz. Man hat die gut 112 Seiten wirklich im Nu durchgeschmökert. 
 
Für mich, als Erwachsene, kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Ich war am Mitfiebern, Schmunzeln und Grinsen und musste mich leider viel zu schnell wieder von den drei Freunden verabschieden. Über ein Wiedersehen mit Nuschki, dem polnischen, dreibeinigen Hund; Derrick, dem schwerhörigen Schäferhund und Helga, der blinden Ratte, würde ich mich sehr freuen. Ich persönlich gehe zwar davon aus, dass es sich bei „Nuschki“ um einen Einzelband handelt, aber wer weiß, vielleicht wird es ja doch noch eine Fortsetzung geben. Also ich finde, dass Potenzial dafür durchaus vorhanden wäre. Na, lassen wir uns überraschen. 

Fazit: Spannend, warmherzig, wunderbar schräg und witzig. Ein großes Muss für alle Kannawoniwasein-Fans und Hundeliebhaber*innen!

Martin Muser hat mit „Nuschki“ eine tierisch schöne Abenteuergeschichte geschrieben, die voller guter Sommerlaune, Spannung, Spaß und Kreativität steckt, mit viel Herz und Humor erzählt wird und ganz besonders illustriert ist. Mir hat es unheimlich viel Vergnügen bereitet in dieses Buch einzutauchen und Nuschki auf seinem abenteuerlichen Weg nach zu Hause zu begleiten. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung sowie volle 5 von 5 Sternen!
 
 





 
 
Vielen lieben Dank an den Carlsen Verlag für das Rezensionsexemplar!

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