Donnerstag, 19. September 2024

[Rezension] Seufzerstraße 109: Lizenz zum Spuken (Bd. 2) von Mr Tan und Yomgui Dumont

Hardcover
Übersetzt von Tatjana Kröll
Illustriert von Yomgui Dumont
Ab 8 Jahren
128 Seiten
ISBN: 978-3-95728-895-0
Erschienen: 22.08.2024

Klappentext:

Elliot hätte gerne eine ganz normale Familie, aber seine Eltern sind nie da. Zu allem Überfluss wohnt er auch noch in der Seufzerstraße 109, einem düsteren Haus, das von Geistern heimgesucht wird! So richtig gruselig ist es dort allerdings nicht, denn die Gespenster sind eigentlich ziemlich freundlich und kümmern sich um Elliot, als wäre er das Nesthäkchen der Geisterfamilie. Als aber ein Geister-Kontrolleur auftaucht, der ihre Fähigkeit zu spuken überprüfen soll, ist die Panik groß! Und so schlüpfen die netten Geister schnell in ihre furchterregendsten Spukkostüme und ihre gruseligsten Rollen.

Quelle: Knesebeck Verlag

Rezension:

Herzlich willkommen zurück in Idyll an der Freud, ein reizendes kleines Städtchen auf dem Lande, in dem es immer schön ruhig und friedlich ist. Na ja, fast immer. In der Seufzerstraße 109 geht es meist eher ziemlich laut und hitzig zu. Hier, in diesem düsteren angestaubten Haus, lebt seit kurzem der neunjährige Elliot. Und eigentlich auch seine Eltern, aber schwer beschäftigt wie sie immer sind, lassen sie sich nie zu Hause blicken. Ganz alleine ist Elliot aber nicht: Die Villa wird noch von vier echten Geistern bewohnt, der Sängerin Eva, dem Poeten Angus, Teenagermädchen Amédée Walter, dem Cowboy. Unheimlich sind die vier aber eigentlich. Im Gegenteil sogar, sie sind sogar überaus freundlich und kümmern sich ganz liebevoll um Elliot. Doch als eines Tages ein Inspektor der K.U.G. auftaucht (der Kommission für unangepasste Gespenstwesen), bricht Panik aus. Die vier netten Geister müssen diesen Gustav von Schlotterbein unbedingt davon überzeugen, dass sie das Zeug zum Spuken haben. Und als wäre das nicht schon genug, steht dann auch noch plötzlich die berühmte Geisterjägerin Ulrika von Paprika wieder vor der Tür, mit einer Horde Journalisten im Gepäck. Oje. Elliot muss sich schleunigst etwas einfallen lassen, um seine Geisterfamilie zu retten!

Hierbei handelt es sich um den zweiten Teil der Reihe „Seufzerstraße 109“. Vorkenntnisse sind nicht zwingend erforderlich, allerdings erhöht sich der Lesegenuss, wenn man mit dem ersten Band startet.

Da mir mein erster Besuch in der Seufzerstraße 109 sehr viel Freude bereitet hat, konnte ich es kaum erwarten, dorthin zurückzukehren. Schon das Cover verspricht wieder eine tolle Spukgeschichte und genau das bekommt man hier auch. 
 

Mr Tan und Yomgui Dumont gelingt es erneut, die Welt von Elliot und seiner Geisterfamilie mit viel Witz und Charme zum Leben zu erwecken. Man ist gleich wieder mittendrin im Geschehen und einmal mit dem Lesen begonnen, mag/kann man nicht mehr damit aufhören.

Der französische Autor Mr Tan (alias Antoine Dole) versteht es, seine Leser*innen durchgehend bei Laune zu halten. Allein schon die kleine Einführung des Erzählers liest sich recht unterhaltsam, was aber nur ein kleiner Vorgeschmack darauf ist, was einen im weiteren Verlauf erwartet. Gruselig geht es auch dieses Mal eher nicht zu, die Geschichte ist vielmehr ziemlich lustig und von einer warmherzigen Atmosphäre geprägt. Dies tut der Spannung aber keinen Abbruch. Sowohl das Auftauchen des Geisterkontrolleurs als auch der grässlichen Ulrika von Paprika (eine alte Bekannte aus dem Vorgänger) sorgen für ein eifriges Mitfiebern. Und dass nach und nach die wahre Vergangenheit der vier Gespenster ans Licht kommt, tut ein Übriges.

Die Charaktere sind erneut wunderbar getroffen. Die vier Hausgeister sind richtige Gute-Laune-Charaktere, die man einfach gernhaben muss. Doch auch der kleine pfiffige Elliot wächst einen sofort ans Herz. Mit ihm fühlt man auch diesmal gleich zu Beginn sehr mit. Man spürt deutlich, wie traurig es ihn macht, dass seine Workaholic-Eltern ständig auf Geschäftsreisen sind und nie Zeit für ihn haben. Wie gut also, dass seine geisterhaften Mitbewohner*innen statt furchterregend, total nett und freundlich wird. Es ist wieder herzerwärmend zu sehen, wie liebevoll sich Elliot und seine Geisterfreunde umeinander kümmern und wie sie zusammen eine richtige Familie bilden. 

Auch optisch weiß die Graphic Novel zu überzeugen. Die bunten Illustrationen von Yomgui Dumont sind sehr humorvoll und ausdrucksstark gezeichnet und stecken voller Details, ohne überladen zu wirken. Auch die einzelnen Panels und die Sprachblasen sind übersichtlich angeordnet und da es insgesamt nicht zu viel Text gibt, ist auch dieser Band die ideale Lektüre für Lesemuffel und Wenigleser*innen. 


Fazit: „Seufzerstraße 109: Lizenz zum Spuken“ ist ein witzig-schräger und unheimlich liebenswerter Gruselcomic ab 8 Jahren mit charmantem Geisterspuk, viel Humor und Herz. Nicht nur für Kinder und die Halloweenzeit ein großes Vergnügen! Ich bin auch von diesem Band beGEISTERt. Auf mein nächstes aufregendes Wiedersehen mit den Bewohner*innen aus der Seufzerstraße 109 freue ich mich schon sehr. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen! 

 





Vielen lieben Dank an den Knesebeck Verlag für das Rezensionsexemplar!

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