Klappentext:
Quelle: Egmont Bäng
Rezension:
Als Will mit ihrer Mutter nach Heatherfield zieht, geht sie fest davon aus, dass sie schon bald wieder ihre Zelte abbrechen werden. Ihre Ma beteuert zwar, dass sie dieses Mal wirklich bleiben werden, doch darauf gibt Will nicht viel, dafür hat sie dieses falsche Versprechen einfach schon zu oft gehört. Gleich an ihrem ersten Tag an ihrer neuen Schule lernt sie Irma, Taranee, Hay Lin und Cornelia kennen, die alle vier Mitglieder des Fußballteams sind. Will freundet sich schnell mit ihnen an, doch an Elyon, Cornelias bester Freundin, ist irgendetwas seltsam. Was die zukünftigen W.I.T.C.H.-Wächterinnen zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnen: Elyon stammt aus einer fremden Welt und trägt dunkle magische Kräfte in sich, mit denen sie das Portal zwischen den Welten öffnen will, um das Netz zwischen den Dimensionen zu zerstören. Um dies zu verhindern, wird Will vom Orakel zur neuen Wächterin ernannt und mit dem Herz von Kandrakar ausgestattet, mit dem man die vier natürlichen Elemente vereinen kann. Ob es ihr gemeinsam mit ihren neuen Freundinnen wohl gelingen wird, Elyon zu stoppen?
Ich gehöre zu denjenigen, die mit der originalen W.I.T.C.H.-Serie groß geworden sind und die Comics damals verschlungen und geliebt haben. An der hier vorliegenden neuen Ursprungsgeschichte konnte ich daher einfach nicht vorbeigehen, wobei neben meiner Vorfreude auch eine gewisse Portion Skepsis mitschwang. Schon rein äußerlich kommt das Buch etwas anders daher als die Originalcomis, ist deren Stil im Großen und Ganzen aber dennoch treu geblieben. Im Inneren geht es genauso weiter – sowohl optisch als auch inhaltlich. Nicht jedem, der mit der ursprünglichen Reihe aufgewachsen ist, wird die vielen Veränderungen schmecken. Auch mir haben nicht alle gefallen, aber insgesamt hat mich dieses Remake sehr positiv überrascht.
Auch an die vielen Änderungen, die an den Hintergrundgeschichten und dem Charakter- und Erscheinungsbild der Figuren vorgenommen wurden, muss man sich als Kenner der Originalreihe erst einmal gewöhnen. So hat Cornelia beispielsweise eine berühmte Promi-Schwester, in deren Schatten sie steht; die Großmutter von Hay Lin lebt in China; Irma hat durch den Tod ihrer leiblichen Mutter Angst vor dem Wasser und das Orakel von Kandrakar ist überhaupt nicht so, wie man es kennt. Diese ganzen Abweichungen hauchen dem W.I.T.C.H.-Universum einen völlig neuen Charme ein und machen das Lesen auch für eingefleischte Fans spannend und interessant.
Die zeichnerische Umsetzung hat mir besonders gut gefallen. Etwas irritierend fand ich nur die Darstellung von Wills Mutter, die eher wie ein Teenager als wie eine erwachsene Frau aussieht. Ansonsten ist das neue Design aber wirklich überzeugend und wunderschön. Das Artwork von Guilia Adragna ist modern, hell und bunt und ausdrucksstark gezeichnet. Jedes einzelne Panel steckt voller Details, ohne überladen zu wirken und auch die Textmenge ist überschaubar. Für Lesemuffel oder Wenigleser*innen ab ca. 9 Jahren ist dieser Comic daher ideal geeignet.
Fazit: „Witch – Das Herz der Freundschaft“ ist eine gelungene moderne Neuinterpretation der Ursprungsgeschichte, die sowohl Fans als auch Neulinge in den Bann zieht. Ein richtiger Wohlfühlcomic mit Nostalgie- und Überraschunugseffekt. Ich kann dieses Witch-Remake nur empfehlen. Mir hat es viel Spaß gemacht, eine mir vertraute Welt auf eine ganz neue Art und Weise kennenlernen zu dürfen. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an Vorablesen Junior und den Egmont Bäng für das Rezensionsexemplar!
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