Skript: Alessandro Ferrari
Übersetzt
von Anne-Marie Wachs
Illustriert
von Giulia Adragna
Ab
9 Jahren
104
Seiten
ISBN:
978-3-7704-0678-4
Erschienen:
10.09.2024
Klappentext:
Will
ist neu in Heatherfield und neu auf dem Sheffield Institute. Sie
findet schnell Freundinnen, doch eine von ihnen hütet ein düsteres
Geheimnis. Denn Elyon stammt aus einer fremden Welt und spürt
magische Kräfte in sich erwachen. Mit ihnen will sie ein Portal
öffnen und das große Netz zwischen den Dimensionen zerreißen. Um
das zu verhindern, ernennt das mysteriöse Orakel Will als Wächterin
und stattet sie mit der Kraft der vier Elemente aus, um Elyon
aufzuhalten.
Eine
neue Ursprungsgeschichte für die W.I.T.C.H.., die die magischen
Wächterinnen in die heutige Zeit versetzt.
Quelle:
Egmont Bäng
Rezension:
Als
Will mit ihrer Mutter nach Heatherfield zieht, geht sie fest davon
aus, dass sie schon bald wieder ihre Zelte abbrechen werden. Ihre Ma beteuert zwar, dass sie dieses Mal wirklich bleiben werden, doch
darauf gibt Will nicht viel, dafür hat sie dieses falsche
Versprechen einfach schon zu oft gehört. Gleich an ihrem ersten Tag
an ihrer neuen Schule lernt sie Irma, Taranee, Hay Lin und Cornelia
kennen, die alle vier Mitglieder des Fußballteams sind. Will
freundet sich schnell mit ihnen an, doch an Elyon, Cornelias bester
Freundin, ist irgendetwas seltsam. Was die zukünftigen
W.I.T.C.H.-Wächterinnen zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnen: Elyon stammt
aus einer fremden Welt und trägt dunkle magische Kräfte in sich,
mit denen sie das Portal zwischen den Welten öffnen will, um das
Netz zwischen den Dimensionen zu zerstören. Das Orakel von Kandrakar
will dies unbedingt verhindern. Es ernennt daher Will zur neuen Wächterin und stattet sie mit dem Herz von
Kandrakar aus, in dem sie alle vier natürlichen Elemente vereinen
kann. Ob es ihr gemeinsam mit ihren neuen Freundinnen wohl gelingen wird, Elyon zu stoppen?
Ich
gehöre zu denjenigen, die mit der originalen W.I.T.C.H.-Serie groß
geworden sind und die Comics damals verschlungen und geliebt haben.
An der hier vorliegenden neuen Ursprungsgeschichte konnte ich daher einfach nicht vorbeigehen, wobei neben meiner Vorfreude auch eine
gewisse Portion Skepsis mitschwang. Schon rein äußerlich kommt das
Buch etwas anders daher als die Originalcomis, ist deren Stil im
Großen und Ganzen aber dennoch treu geblieben. Im Inneren geht es
genauso weiter – sowohl optisch als auch inhaltlich. Nicht jedem,
der mit der ursprünglichen Reihe aufgewachsen ist, wird die vielen
Veränderungen schmecken. Auch mir haben nicht alle gefallen, aber
insgesamt hat mich dieses Remake sehr positiv überrascht.
Man
darf einfach nicht vergessen, dass es sich hierbei um eine
Neuerzählung handelt – diese haben es für gewöhnlich so an sich,
dass sie sich von der Vorlage unterscheiden. Und da der Comic nur
gute 100 Seiten umfasst, sollte man auch nicht erwarten, dass hier
eine lange und komplexe Story erzählt wird. Tatsächlich schreitet
die Handlung recht schnell voran, vor allem zum Ende hin geht alles
ziemlich flott. Dennoch gelingt es dem Buch, den Charakteren Tiefe
und Persönlichkeit zu verleihen und sie gekonnt in die Gegenwart zu
versetzen, mit Smartphone, Instagram und Co. inklusive. W.I.T.C.H. in
der heutigen Zeit zu erleben, liest sich zunächst sehr ungewohnt,
fühlt sich zugleich aber auch wie ein Nostalgieausflug in die eigene
Kindheit an.
Auch
an die vielen Änderungen, die an den Hintergrundgeschichten und dem
Charakter- und Erscheinungsbild der Figuren vorgenommen wurden, muss
man sich als Kenner der Reihe erst einmal gewöhnen. So hat Cornelia
beispielsweise eine berühmte Promi-Schwester in deren Schatten sie
steht; die Großmutter von Hay Lin lebt in China; Irma hat durch den
Tod ihrer leiblichen Mutter Angst vor dem Wasser und das Orakel von
Kandrakar ist überhaupt nicht so, wie man es kennt. Diese ganzen
Abweichungen hauchen dem W.I.T.C.H.-Universum einen völlig neuen
Charme ein und machen das Lesen auch für ausgemachte Fans aufregend
und interessant.
Die
zeichnerische Umsetzung hat mir besonders gut gefallen. Etwas
irritierend fand ich nur die Darstellung von Wills Mutter, die eher
wie ein Teenager als wie eine erwachsene Frau aussieht. Ansonsten ist
das neue Design aber wirklich überzeugend und wunderschön. Das
Artwork von Guilia Adragna ist modern, hell und bunt und ausdrucksstark
gezeichnet. Jedes einzelne Panel steckt voller Details, ohne
überladen zu wirken und auch die Textmenge ist überschaubar. Für
Lesemuffel oder Wenigleser*innen ab ca. 9 Jahren ist dieser Comic
daher ideal geeignet.
Fazit:
„Witch – Das Herz der Freundschaft“ ist eine gelungene moderne
Neuinterpretation der Ursprungsgeschichte, die sowohl Fans als auch
Neulinge in den Bann zieht und völlig anders ist als das Original,
zugleich aber auch herrlich vertraut. Ein richtiger Wohlfühlcomic
mit Nostalgie- und Überraschunugseffekt. Ich kann dieses
Witch-Remake nur empfehlen. Mir hat es viel Spaß gemacht, eine mir
bekannte Welt auf eine ganz neue Art und Weise kennenlernen zu
dürfen. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!
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