Sonntag, 15. September 2024

[Rezension] Kiki und die neue Magie (Kikis kleiner Lieferservice 2) von Eiko Kadono

Hardcover
Übersetzt von Miryll Ihrens
Illustriert von Yuta Onoda
384 Seiten
ISBN: 978-3-98743-138-8
Erschienen: 01.08.2024

Klappentext:

Es ist nun ein Jahr her, dass Kiki ein neues Leben begonnen hat. Die – nicht mehr ganz so kleine! – Kurierhexe ist mittlerweile eine echte Berühmtheit. Doch diese beispiellose Popularität hat nicht nur Vorteile: Kiki ist mit immer gefährlicheren Aufträgen überfordert, während ihre Freunde Jiji und Tombo ihr immer mehr zu entgleiten scheinen. Als Zweifel in ihrem Kopf aufkeimen, stellt die junge Hexe sogar ihren Lieferservice in Frage … Entschlossen, eine Lösung zu finden, muss Kiki ihren Mut verdoppeln, um sich ihren Ängsten zu stellen. Vielleicht muss sie sich sogar einer ganz neuen Art von Magie zuwenden …

Quelle: Crocu Verlag

Rezension:

Ein Jahr ist vergangen, seit Kiki ihr Zuhause verlassen und gemeinsam mit ihrem Kater Jiji ein neues Leben in der Küstenstadt Koriko begonnen hat. Mittlerweile hat sich die junge Hexe gut eingelebt und sich mit ihrem Lieferservice einen Namen gemacht. Ihre Bekanntheit bringt allerdings nicht nur Positives mit sich. Kikis Aufträge werden immer anspruchsvoller und verrückter. Waren es anfangs noch Briefe, die sie von A nach B bringen sollte, sind es jetzt schon Nilpferde! Kiki beginnt immer mehr an sich selbst und ihrer Magie und Arbeit zu zweifeln. Sie fühlt sich überfordert und gewinnt zunehmend den Eindruck, dass sich ihre Freunde Jiji und Tombo von ihr entfernen. Aufgeben kommt für Kiki aber auf keinen Fall in Frage!

Hierbei handelt es sich um den zweiten Teil des modernen japanischen Klassikers „Kikis kleiner Lieferservice“. Das Buch lässt sich dank einiger kurzer Rückblicke auch ohne Vorkenntnisse lesen, allerdings erhöht sich der Lesegenuss, wenn man mit dem ersten Band startet.

Ich bin nach wie vor sehr froh darüber, dass der Crocu Verlag die mehrteilige Reihe rund um die kleine Kurierhexe Kiki nun endlich auch zu uns nach Deutschland holt (die japanische Originalausgabe des ersten Buches ist immerhin bereits 1985 erstmalig erschienen). Der beliebte Studio-Ghibli-Zeichentrickfilm „Kikis kleiner Lieferservice“ zählt zu meinen liebsten Werken von Hayao Miyazaki und nachdem mir auch die gleichnamige Romanvorlage viel Freude bereitet hat, war ich auf die Fortsetzung sehr gespannt. Und da die Anime-Adaption nur auf den ersten Band basiert und der zweite somit auch für Fans quasi Neuland ist, war die Neugier wie es mit Kiki weitergeht, natürlich nur umso größer.

Eiko Kadono gelingt es erneut, Kikis Welt mit viel Herz, Witz und Charme zum Leben zu erwecken. Kiki ist mittlerweile 14 Jahre alt und man merkt, dass die kleine Hexe älter geworden ist. Sie beginnt Dinge zu hinterfragen und viel über sich selbst nachzudenken. Neben ihren Selbstzweifeln sieht sie sich bei ihren Aufträgen auch immer wieder mit Klischees über Hexen konfrontiert. Manche Menschen scheinen immer noch zu glauben, dass Hexen alt und hässlich sind und böse Flüche verhängen.

Die Autorin schafft es gekonnt, viele Themen aus dem vorherigen Band wieder aufzugreifen und noch weiter zu vertiefen. In 16 episodenartigen Kapiteln erzählt Eiko Kadono von Kikis zweitem Jahr in Koriko und beschreibt sehr einfühlsam die Ängste und Unsicherheiten ihrer jungen Heldin. Wirklich ernst oder düster wird es aber zu keinem Zeitpunkt. Im Gegenteil, die Geschichte ist voller Wärme und von einer freundlichen Atmosphäre geprägt.
Es macht Spaß, die Junghexe in ihrem Alltag und auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden zu begleiten und ihre abenteuerlich-kuriosen Lieferaufträge mitzuerleben. Mit ihrer sympathischen Art schließt man sie dabei sofort ins Herz und auch die eigenwilligen, aber sehr liebenswerten Nebenfiguren sind einfach zum Gernhaben und bereichern die Erzählung ungemein. Man trifft auf alte Bekannte wie Kikis schwarzer Kater Jiji oder der aufgeweckte Junge Tombo, lernt aber auch viele neue Gesichter kennen, die für frischen Wind sorgen.

Die Spannung und der magische Aspekt sind auch dieses Mal recht dezent gehalten – der Fokus der Handlung liegt auf Kikis persönlicher Weiterentwicklung. Nichtsdestotrotz fesselt und verzaubert auch dieser Band von Beginn an und liest sich durch den flüssigen Schreibstil und der gelungenen Übersetzung von Miryll Ihrens im Nu weg.

Aufgelockert wird der Text durch ein paar liebevolle schwarz-weiß Illustrationen von Yuta Onoda. Leider sind es diesmal nur deutlich weniger als im ersten Band, was ich ein bisschen schade fand. Dies ist aber nur ein sehr kleiner Wehmutstropfen, der die Begeisterung für das Buch kaum schmälert.

Fazit: „Kiki und die neue Magie“ ist eine charmante und warmherzige Coming-of-Age-Geschichte, die den Vorgänger wunderbar fortsetzt und nicht nur Fans des Anime-Klassikers begeistert. Ein richtig schönes cozy Wohlfühlbuch und großes Muss für alle, die schon den ersten Band mochten. Ich habe mich beim Lesen nur noch mehr in Kikis bezaubernde Welt verliebt und kann es kaum erwarten, dorthin zurückzukehren. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen! 

 





Vielen lieben Dank an den Crocu Verlag für das Rezensionsexemplar!

 

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