Freitag, 19. August 2022

[Rezension] Die Schule am wilden Drachenwald von Heather Fawcett

Hardcover
 
Übersetzt von Maren Illinger
Ab 10 Jahren
336 Seiten
ISBN: 978-3-7513-0046-9
Erschienen: 12.08.2022

Klappentext:

Autumn hütet, wie ihre ganze Familie, die Monster an der Zauberschule Ingelnook. Viel lieber würde sie jedoch als Schülerin aufgenommen werden. Der Grund: Vor einem Jahr ist ihr Zwillingsbruder Winter spurlos verschwunden. Es heißt, er wurde vom grauenvollen Schattendrachen gefressen. Doch Autumn weiß, dass das nicht stimmt. Winter muss noch irgendwo in Inglenook sein. Als der berühmte Zauberschüler Cai Morrigan Autumns Hilfe mit einem Drachen braucht, sieht sie ihre Chance: Cai soll Winter finden. Aber der junge Sternenmagier hat ein Geheimnis. Und das treibt die zwei in die Fänge des fürchterlichen Schattendrachens.

Quelle: Dressler Verlag

Rezension:

Als ich beim Durchstöbern der Vorschau des Dressler Verlags den neuen Roman von Heather Fawcett entdeckte, stand für mich sofort fest, dass ich ihn lesen muss. Der Klappentext klang einfach so gut und bei dem wunderschönen Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick. Von der kanadischen Autorin Heather Fawcett hatte ich bisher noch nichts gelesen. „Die Schule am wilden Drachenwald“ sollte also mein erstes Werk von ihr werden.

Die 12-jährige Autumn Malog ist, wie der Rest ihrer Familie, eine Dienstbotin und Bestienhüterin an der Zauberschule Ingelnook und kümmert sich um die Monsterwesen in der Menagerie – insbesondere um die Drachen, an den die Schüler*innen von Ingelnook ihre Magie trainieren, um eines Tages gute Monsterjäger zu werden. In den finsteren Wäldern am Rande der Schule treiben viele gefährliche Geschöpfe ihr Unwesen – vor allem der grauenvolle Schattendrache stellt eine große Bedrohung dar. Angeblich soll er auch für das mysteriöse Verschwinden von Autumns Zwillingsbruder Winter verantwortlich sein und ihn verschlungen haben. Autumn aber kann das nicht glauben. Sie ist überzeugt davon, dass Winter noch lebt und sich irgendwo in Inglenook aufhält. Als der berühmte Zauberschüler Cai Morrigan sie um Hilfe bittet, stimmt sie unter einer Bedingung zu: Cai soll ihr bei der Suche nach ihrem verschwundenen Bruder helfen. Was Autumn aber nicht weiß: Der junge Sternmagier hat ein gefährliches Geheimnis…

Dies war also mein erstes Buch von Heather Fawcett und es wird nicht mein letztes gewesen sein. Zwei ihrer vorherigen Bücher stehen sogar bereits in meinem Regal und da hoffe ich nun sehr, dass ich in absehbarer Zeit endlich dazu kommen werde, sie zu lesen. Da mir „Die Schule am wilden Drachenwald“ richtig gut gefallen hat, ist meine Neugierde auf die anderen Werke der kanadischen Autorin jetzt nur noch größer geworden.

Mir hat das Buch ein tolles Lesevergnügen bescheren können. Für die volle Sternenzahl hat es mir letztendlich zwar dann leider doch nicht gereicht, aber insgesamt hat es mir wirklich viel Spaß gemacht, mich zusammen mit unserer Hauptprotagonistin in ein packendes Abenteuer zu stürzen und gemeinsam mit ihr lauter Gefahren und Herausforderungen zu stellen.

In die Handlung habe ich ohne Probleme hineingefunden. Der bildliche und mitreißende Schreibstil gefiel mir auf Anhieb, für mich hat er sich angenehm flüssig lesen lassen, und Autumn, aus deren Sicht der größte Teil geschildert wird, war mir direkt sympathisch. Mit ihr hat die Autorin eine starke Heldin kreiert, vor deren Tapferkeit und Entschlossenheit man nur den Hut ziehen kann und die sich mit ihrer liebenswerten Art sofort in die Herzen von uns Leser*innen schleicht. Ich habe mich jederzeit mühelos in Autumn hineinversetzen können und mit ihr mitgefühlt, mitgelitten und mitgefiebert.

Neben unserer Protagonistin dürfen wir noch viele weitere interessante Charaktere kennenlernen wie Autumns forsche, aber herzensgute Gran; ihre drei großen Brüder und den berühmten Zauberschüler Cai Morrigan, der so ganz anders ist, als man zunächst denkt und dem prophezeit wurde, dass er eines Tages den fürchterlichen Schattendrachen besiegen wird. Und dann wäre da natürlich noch Winter, der Zwillingsbruder unserer Romanheldin, der vor einem Jahr spurlos verschwunden ist und aus dessen Perspektive wir ebenfalls einige Passagen zu lesen bekommen. Winters Kapitel haben mir besonders gut gefallen, sie haben so etwas herrlich Geheimnisvolles an sich und machen das Leseerlebnis nur noch nur aufregender und abwechslungsreicher.

Aber noch einmal zurück zu den Figuren. Neben Menschen dürfen wir natürlich auch auf viele magische Kreaturen und Monsterwesen treffen wie Drachen, Greife, Bluthunde und – einer meiner Favoriten – den Booghart.

Fabeltier-Liebhaber*innen und Fantasyfreunde werden in diesem Buch definitiv ganz auf ihre Kosten kommen, für die ist „Die Schule am wilden Drachenwald“ die perfekte Lektüre. Heather Fawcett hat ihrer Fantasie zweifellos ihren freien Lauf gelassen und sich eine Welt ausgedacht, die vor kreativen Ideen und märchenhafter Magie nur so sprüht. Mir hat das Setting unheimlich gut gefallen. Die düstere Atmosphäre habe ich absolut geliebt und von dem Einfallsreichtum der Autorin war ich beim Lesen richtig fasziniert. Was ich persönlich nur etwas vermisst habe, ist eine Karte der Schauplätze. Ich habe mich zwar auch ohne zeichnerische Hilfe problemlos zurechtgefunden, aber eine Karte hätte ich trotz allem nicht schlecht gefunden.

Handlungstechnisch konnte mich das Buch leider nicht vollends überzeugen. Obwohl die Story mit zahlreichen überraschenden Wendungen und Mysterien aufwarten kann und auch der Humor nicht zu kurz kommt, ist es ihr irgendwie dennoch nicht gelungen, mich durchgehend an die Seiten zu fesseln; für mich hatte die Geschichte stellenweise ein paar leichte Längen.

Auch das Ende hat mich nicht komplett zufriedenstellen können. Da ich persönlich davon ausgehe, dass es sich hier um einen Einzelband handelt, ist mir persönlich ein klein wenig zu viel offen geblieben. Vielleicht irre ich mich ja aber auch und es wird noch einen zweiten Band geben. Potenzial dafür wäre auf jeden Fall vorhanden.
Ansonsten kann ich mich aber nur positiv zur Handlung äußern. Die Idee mit einem Auserwählten mag nichts Neues sein und auch Geschichten über Zauberschulen gibt es inzwischen überaus viele, aber Heather Fawcett hat mit „Die Schule am wilden Drachenwald“ dennoch etwas Eigenständiges erschaffen, das einen überzeugenden Mix aus vertrauten Elementen und neuen originellen Einfällen enthält.
Sehr gut gefallen hat mir auch, wie viele wichtige Themen und Werte die Geschichte vermittelt. Geschwisterliebe, Freundschaft, Mut, Zusammenhalt, das Hinauswachsen über sich selbst – von all diesen Dingen handelt das Buch unter anderem, klasse verpackt in einer spannenden und warmherzigen Fantasygeschichte.

Fazit: Ein wunderbares Abenteuer voller Geheimnisse und Magie!

Heather Fawcett hat mit „Die Schule am wilden Drachenwald“ eine zauberhafte Geschichte ab 10 Jahren aufs Papier gebracht, die fantasievoll, unterhaltsam und berührend zugleich ist und die Herzen aller Fantasyfans höher schlagen lässt. Ich kann das Buch nur empfehlen. Mir hat es viel Freude bereitet, in Heather Fawcetts märchenhafte Welt einzutauchen und unsere mutige Heldin Autumn auf ihrer Suche nach ihrem Bruder zu begleiten. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!
 
 




 
Vielen lieben Dank an die Verlagsgruppe Oetinger für das Rezensionsexemplar!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit Absenden eines Kommentars erklärst Du Dich einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden.
Beim Setzen eines Hakens für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärst Du Dich ebenfalls einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert werden.
Weitere Informationen findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google