Dienstag, 7. Juli 2020

[Rezension] Die Mumins und der letzte Drache von Cecilia Davidsson - Nach einer Erzählung von Tove Jansson

Hardcover
Mit Illustrationen von Cecilia Heikkilä
Ab 4 Jahren
36 Seiten
ISBN: 978-3-8251-5262-8
Erschienen: 23.06.2020

Klappentext:
An einem Spätsommertag fängt Mumin aus Versehen einen kleinen Drachen – den letzten auf der Welt. Er wünscht sich, dass der Drache ihn gernhat, ihn allein. Doch der ist so eigenwillig, wie Drachen nun mal sind. Zu Mumin mag er nicht nett sein – dagegen sitzt er bald auf Schnupferichs Schulter und schnurrt vor Wohlbehagen wie ein Kätzchen … Eine verzwickte Lage für den Schnupferich, der Mumins Freund ist. Was kann er tun, um Mumin über seinen Schmerz hinwegzuhelfen? Zum Glück ist er so feinfühlig wie einfallsreich!
Eine wunderbare Geschichte von Sehnsucht, Freundschaft und unerwiderter Liebe, so leicht und voller Weisheit, so humorvoll und ernst zu nehmen zugleich, wie nur Tove Jansson sie zu erzählen vermag.

Quelle: Urachhaus Verlag

Rezension: 

Da ich die Mumins über alles liebe und bereits von dem Vorlesebuch „Abenteuer im Mumintal“ ganz hin und weg war, war meine Freude groß, als ich hörte, dass diesen Sommer ein weiterer Mumins-Titel im Urachhaus Verlag erscheinen wird. Da stand für mich natürlich sofort fest: Das Buch muss ich unbedingt haben! 

An einem frühen Donnerstagmorgen im August sitzt Mumin an einer Mulde und versucht ein paar von den im Bodenschlamm herumwuselnden Kleinkrebslern zu fangen. Als Mumin aber das Marmeladenglas aus dem braunen Wasser hebt, befinden sich keine Kleinkrebsler darin, sondern ein Streichholz großer Drache. Mumin ist ganz fasziniert von diesem kleinen, in der Morgensonne golden schimmernden Wesen. Er wünscht sich nichts mehr, als dass der Drache ihn liebhat und beschließt, fortan für ihn zu sorgen. Drachen sind aber sehr eigensinnige Geschöpfe. So natürlich auch Mumins Drache. Er will Mumin partout nicht gernhaben und fliegt viel lieber auf die Schulter des Schnupferichs, wo er friedlich wie eine Katze schnurrt. Oje, da lässt sich wohl leider nichts machen. Wenn ein Drache einmal etwas beschlossen hat, lässt sich das nicht mehr ändern. Mumin ist trauríg und wütend. Was kann der Schnupferich nur tun, um seinen Freund zu trösten?

Als mein Exemplar bei mir eintraf, war ich im ersten Moment ein wenig erstaunt, wie dünn es ist. Ich muss gestehen, dass ich mir die genauen Daten zu dem Buch gar nicht näher angesehen hatte. Da „Abenteuer im Mumintal“ drei Mumins-Erzählungen enthält und sich „Die Mumins und der letzte Drache“ in einer sehr ähnlichen Preisklasse befindet, war ich irgendwie davon ausgegangen, dass wir auch in dem neuen Band in den Genuss von drei Mumins-Erlebnissen kommen werden. Leider enthält dieser Titel aber nur eine Geschichte, was ich zuerst ein wenig schade fand. Als ich das Buch dann aber aufschlug und mit dem Schmökern begann, war meine Enttäuschung im Nu wieder verfolgen. Mein Lesevergnügen mag zwar ein etwas kürzeres gewesen sein, als von mir erwartet, dafür war es aber ein zauberhaft schönes.



Nun habe ich aber erst einmal eine Frage an euch: Kennt ihr eigentlich schon die Mumins? Also wenn nicht, solltet ihr das unbedingt noch ändern! Der Vorgänger „Abenteuer im Mumintal“ ermöglicht natürlich einen besonders guten Einstieg, aber auch „Die Mumins und der letzte Drache“ bietet sich prima zum Kennenlernen an. Wie bereits „Abenteuer im Mumintal“, so enthält auch dieser Band vorne im Buch eine tolle Doppelseite, die die wichtigsten Charaktere aus dem Mumin-Universum kurz vorstellt: Mumin, seine Eltern, die freche Kleine Mü, das entzückende Snörkfräulein, das Schnüferl, der Schnupferich...hach, ich liebe die Bewohner aus dem Mumintal!
Was man ebenfalls vor dem Beginn der Geschichte findet: Eine umwerfende schwarz-weiß Karte, die das Mumintal zeigt. Die kleine Figurenvorstellung und die Karte sind aber erneut nur ein Vorgeschmack darauf, was einem sonst noch so Wunderbares im Innenteil erwartet.



Illustriert wurde auch dieses Mumins-Bilderbuch von der großartigen Cecilia Heikkilä. Ich bin mittlerweile ein großer Fan ihrer famosen Zeichenkunst und kann mich an ihren Bildern einfach nie sattsehen. Werft einen Blick auf das Cover und ihr wisst vermutlich, was ich meine. Sieht es nicht hinreißend aus? Die Bilder, die die Geschichte begleiten, sind genauso traumhaft, das könnt ihr mir glauben. Auf jeder Seite befindet sich eine Illustration und egal ob die kleinen schwarz-weiß Zeichnungen oder die großen farbigen Bilder – allesamt sind sie wieder zum Träumen schön. Wobei meine Highlights natürlich schon wieder die vielen kunterbunten Illustrationen waren. Diese sind wirklich einfach nur fantastisch.



Neben der Aufmachung bin ich aber selbstverständlich auch von der Geschichte und der Erzählweise hellauf begeistert. Als Kind habe ich die Mumins-Zeichentrickserie über alles geliebt und obwohl es mittlerweile eine ganze Weile her ist, dass ich sie gesehen habe, kann ich mich noch ziemlich dunkel an eine Folge mit einem Drachen erinnern. Bei mir kam beim Lesen und Betrachten der Bilder daher ein herrliches nostalgische Gefühl auf.



Das Bilderbuch ist definitiv nicht nur für Kinder und Neueinsteiger sehr zu empfehlen – auch Erwachsenen und vor allem Mumins-Fans kann ich es nur ans Herz legen. Für Mumins-Liebhaber ist dieses Schätzchen in meinen Augen eh ein ganz großes Muss.

Vom Verlag wird „Die Mumins und der letzte Drache“ für Jungen und Mädchen ab 4 Jahren empfohlen und dieser Altersempfehlung schließe ich mich an. Cecilia Davidsson ist es meiner Ansicht nach erneut hervorragend gelungen, eine Mumins-Geschichte für jüngere Kinder nachzuerzählen. Da ich leider nach wie vor kein Mumin-Buch von Tove Jansson gelesen habe, sondern bisher nur die Nacherzählungen aus dem Urachhaus Verlag kenne, kann ich auch dieses Mal keine Vergleiche zu den ursprünglichen deutschen Übersetzungen ziehen. Ich kann jedenfalls nur sagen, dass ich abermals vollkommen verzaubert von dieser zeitlosen Erzählweise bin. Ich bin mir sehr sicher, dass Cecilia Davidsson diesen altmodischen Charme, den die Original-Bücher enthalten, ganz bestimmt fabelhaft beibehalten hat, allerdings natürlich so, dass die Geschichte dennoch moderner und vereinfachter ist, sodass sehr junge Zuhörer ihr folgen können.

Wer die Mumins-Erzählungen kennt, der weiß, dass sie stets voller fantasievoller Ideen stecken und wichtige Werte und Weisheiten vermitteln. So natürlich auch „Die Mumins und der letzte Drache“. Die Geschichte handelt von Sehnsucht, Enttäuschung und Eifersucht und sie verdeutlicht, was wahre Freundschaft ausmacht. Auf eine humorvolle, einfühlsame und leichte Weise wurden diese Themen in ein drachenstarkes Mumins-Abenteuer verpackt. Die finnische Autorin Tove Jansson hat mit dem Mumins-Universum wahrlich eine ganz besondere Welt mit lauter liebenswerten und lustigen Geschöpfen erschaffen. Es ist eine Welt, die auf gar keinen Fall in Vergessenheit geraten darf. Ich finde es daher so wundervoll, dass die Bücher nun für jüngere Kinder in verkürzter Form neu erzählt werden und sie so von klein auf mit den einmaligen Figuren aus dem Mumintal groß werden können. Hoffentlich wird der Verlag noch weitere Mumins-Nacherzählungern herausbringen. Genug Mumins-Geschichten gibt es dafür allemal!

Fazit: Ein märchenhaft schönes Bilderbuch für Groß und Klein! Mit „Die Mumins und der letzte Drache“ hat der Urachhaus Verlag einen weiteren zeitlosen Bilderbuchschatz herausgebracht. Ich bin total begeistert von der warmherzigen Geschichte, den einmaligen Figuren und den vielen wunderhübschen Bildern. „Die Mumins und der letzte Drache“ ist das perfekte Vorlesebuch für die ganze Familie und für Mumins-Liebhaber ganz klar ein absolutes Muss. Ich kann diese bezaubernde Mumins-Nacherzählung jedem nur wärmstens ans Herz legen und vergebe volle 5 von 5 Sternen!








Ein großes Dankeschön an den Urachhaus Verlag für das Rezensionsexemplar!
 

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