Hardcover
Ab
12 Jahren
288
Seiten
ISBN:
978-3-570-16519-5
Erschienen:
24.06.2019
Klappentext:
Was
wäre, wenn ... dein Äußeres das genaue Gegenteil deines Inneren
wäre? Was, wenn du deine Sehnsucht einfach nicht mehr länger geheim
halten könntest? Würdest du dann den Mut haben, du selbst zu sein?
Bisher hat sich der 12-jährige Grayson in der Schule unsichtbar
gemacht und zu Hause in seinen eigenen wunderschönen Träumen
verloren. Doch nach und nach flattert Graysons wahres Selbst immer
stärker in seiner Brust. Als eine unerwartete Freundschaft und ein
verständnisvoller Lehrer Grayson ermutigen, ins Rampenlicht zu
treten, findet Grayson endlich einen Weg, ihre Flügel auch im wahren
Leben zu entfalten.
Quelle:
cbj Verlag
Rezension:
Als
ich mir den Klappentext von „Und mittendrin ich“ das erste Mal
durchlas, wusste ich einfach sofort, dass ich diesen Jugendroman
unbedingt lesen muss. Das Cover, muss ich gestehen, ist nicht so mein
Fall und obwohl ich das absolute Coveropfer bin, habe ich das Buch
dennoch nur zu gerne bei mir einziehen lassen. Hier war ich mir sehr
sicher, dass mich mein erstes Werk von Ami Polonsky hellauf
begeistern wird!
Der
12-jährige Grayson hat sich schon als kleines Kind in Kleider und
Röcken am wohlsten geführt. Er zeichnet gerne Prinzessinnen und
würde seine langen blonden Haare am liebsten mit Spangen
zurücknehmen. Vor seinem Onkel, seiner Tante und seinen beiden
Cousins, bei denen er seit dem frühen Unfalltod seiner Eltern lebt,
hält er diese Wünsche aber geheim, zu groß ist seine Sorge, dass
sie ihn nicht verstehen würden. Grayson spürt, dass er anders ist.
Er möchte viel lieber ein Mädchen sein. Immer stärker wird dieser
Wunsch in ihm, immer mehr verliert er sich in seinen Träumen.
Irgendwann lässt sich diese große Sehnsucht in ihm einfach nicht
mehr geheim halten. Als er an seiner Schule endlich das erste Mal
eine Freundin findet und merkt, wie einsam er die ganzen Jahre über
war, beschließt er, etwas an seinem Leben zu ändern. Ob es Grayson
wohl gelingen wird, endlich der Mensch zu sein, der sie wirklich sein
möchte?
Mir
hat „Und mittendrin ich“ unglaublich gut gefallen, sogar besser,
als von mir erwartet! Ich lag mit meiner Vermutung, dass das Buch
ganz genau das Richtige für mich sein wird, also absolut richtig.
Ami Polonsky ist mit ihrem Debüt in der Jugendliteratur ein so
wundervolles Buch gelungen, welches auf eine zutiefst berührende,
einfühlsame und herzerwärmend schöne Weise das wichtige Thema
Transgender behandelt.
Wie
Graysons Fühlen, Denken und Handeln beschrieben wird, ist einfach
Wahnsinn! Ich konnte mich wunderbar in „ihn“ hineinversetzen und
habe „ihn“ vom ersten Moment an unheimlich lieb gewonnen. Die
Beschreibungen über Graysons Leben sind wunderschön und traurig
zugleich. Ich musste hier beim Lesen öfters schwer schlucken und
habe so mit Grayson mitgefühlt. Ihr könnt euch vermutlich denken,
dass viele in Graysons Umfeld es nicht gut aufnehmen, dass „er“
lieber ein Mädchen sein möchte. Mich hat es stellenweise so wütend
gemacht, wie manche „ihn“ behandeln. Gerade Kinder können so
grausam sein. Gemeine Bemerkungen, Mobbingattacken – Grayson wird
davon leider nicht verschont bleiben. Ami Polonsky beschreibt all das
absolut authentisch und realistisch. Ich weiß jetzt schon, dass mir
dieses Buch noch sehr lange sehr gut im Gedächtnis bleiben wird.
Mich hat die Story einfach zutiefst beeindruckt und auf die reinste
emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle mitgenommen.
Obwohl
die Handlung sehr ruhig ist, konnte sie mich dennoch von den ersten
Seiten an mitreißen und bis zum Schluss fesseln. Ich habe das Buch
innerhalb eines Tages durchgelesen und war am Ende richtig traurig,
dass ich mich so schnell wieder von Grayson verabschieden musste. Ich
gehe hier schon davon aus, dass es sich um einen Einzelband handelt,
obwohl das Buch recht offen endet. Über das Ende musste ich ehrlich
gesagt auch erst ein bisschen nachdenken. Zuerst war ich irgendwie
nicht so zufrieden damit, weil es so ein paar Fragen unbeantwortet
lässt. Mittlerweile aber habe ich mich doch damit angefreundet. Ich
finde dieses Buch einfach nur perfekt und hoffe so sehr, dass es die
Aufmerksamkeit erhalten wird, die es verdient!
Erfahren
tun wir hier alles aus Graysons Sicht in der Ich-Perspektive. Mit
„ihm“ ist Ami Polonsky ein einzigartiger Charakter gelungen.
Grayson hat eine enorme Fantasie, „er“ beobachtet seine
Mitmenschen ganz genau und hat früh gelernt, sich unsichtbar zu
machen. Grayson ist wirklich etwas ganz besonderes, man gar nicht
anders, man muss „ihn“ einfach sofort ins Herz schließen.
Die
anderen Charaktere wurden ebenfalls allesamt erstklassig
ausgearbeitet. Sympathisch waren mir allerdings definitiv nicht alle;
wie oben bereits erwähnt, gibt es in Graysons Leben leider so einige
Menschen, die nicht damit klarkommen, dass „er“ so anders ist und
„ihn“ deswegen übel hänseln. Wen ich zum Beispiel richtig doof
und gemein fand, war Graysons Cousin Jack. Und auf einige „seiner“
Mitschüler habe ich beim Lesen auch eine richtige Wut entwickelt. Es
ist einfach so schlimm und ungerecht, dass manche Menschen nicht so
sein dürfen, wie sie sein wollen, ohne deswegen verurteilt zu
werden.
Zum
Glück wird Grayson aber auch Menschen an „seiner“ Seite haben,
die „ihn“ verstehen und unterstützen. Mitschüler, Lehrer, sein
Onkel – diese Momente, wenn Grayson Zuspruch erhält, haben mich so
glücklich gemacht!
Womit
ich hier gar nicht gerechnet habe, ist, dass das Thema Theater eine
sehr große Rolle in der Geschichte spielen wird. Hat mir total gut
gefallen, ich liebe Bücher, die vom Theaterspielen handeln. Grayson
entschließt sich recht früh im Buch dazu, an der Theater AG
teilzunehmen. Diese wird demnächst das Stück Die Sage der
Persephone proben und Grayson wird eine der Hauptrollen spielen.
Welche das ist, verrate ich hier allerdings nicht.
Ich
kann nur sagen, lest dieses Buch! Es erzählt eine so tolle
Geschichte über das Anderssein, über Familie, Freundschaft und Mut,
über Selbstfindung, Vorurteile, Mobbing und Hoffnung. Wenn ihr gerne
Bücher lest, die euch berühren und zum Nachdenken anregen, euch
überraschen und mitfiebern lassen, euch traurig und glücklich
zugleich machen, dann werdet ihr „Und mittendrin ich“ ganz
bestimmt genauso sehr lieben wie ich.
Fazit:
Was für ein wundervolles Buch! „Und mittendrin ich“ erzählt auf
eine gefühlvolle, authentische, warmherzige und zutiefst berührende
Weise eine ganz besondere Geschichte über viele wichtige Themen wie
Freundschaft, Mut, Selbstfindung, Hoffnung und den Glauben an sich
selbst. Mich hat Graysons Geschichte sehr bewegt und nachdenklich
gestimmt. Sie hat mich Wut, Trauer und Freude empfinden lassen und
mir die allerschönsten Lesestunden beschert. Ich kann das Buch jedem
nur ans Herz legen. „Und mittendrin ich“ hat es so verdient, von
ganz vielen Menschen gelesen und geliebt zu werden! Von mir gibt es
volle 5 von 5 Sternen!
Vielen
lieben Dank an den cbj Verlag und das Bloggerportal für das
Rezensionsexemplar!
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