Hardcover
Ab 14 Jahren
256 Seiten
ISBN: 978-3-551-52111-8
Erschienen: 31.05.2019
Klappentext:
Iris ist tot. Und Tamar sitzt in Lime Grove, einer geschlossenen Jugendpsychiatrie, wo sie den ganzen Tag lang sinnlose Fragen beantworten soll. Wie fühlst du dich, auf einer Skala von 1 bis 10? Du weißt schon, dass du dich nicht normal verhältst? Was genau ist eigentlich passiert? Aber Tamar sagt nichts. Sie kann einfach nicht erzählen, was mit Iris geschehen ist. Das Monster lässt es nicht zu.
Packend, echt, mitfühlend – dieser Insiderroman liest sich wie ein Thriller und sensibilisiert für die dramatischen Ausmaße psychischer Krankheiten.
Quelle: Carlsen Verlag
Ab 14 Jahren
256 Seiten
ISBN: 978-3-551-52111-8
Erschienen: 31.05.2019
Klappentext:
Iris ist tot. Und Tamar sitzt in Lime Grove, einer geschlossenen Jugendpsychiatrie, wo sie den ganzen Tag lang sinnlose Fragen beantworten soll. Wie fühlst du dich, auf einer Skala von 1 bis 10? Du weißt schon, dass du dich nicht normal verhältst? Was genau ist eigentlich passiert? Aber Tamar sagt nichts. Sie kann einfach nicht erzählen, was mit Iris geschehen ist. Das Monster lässt es nicht zu.
Packend, echt, mitfühlend – dieser Insiderroman liest sich wie ein Thriller und sensibilisiert für die dramatischen Ausmaße psychischer Krankheiten.
Quelle: Carlsen Verlag
Rezension:
Bücher, die von psychischen Erkrankungen handeln, fallen absolut in mein Beuteschema. Immer lese könnte ich sie nicht, schließlich liest man solche Geschichten nicht mal so eben locker-leicht weg, da sie sehr schwere Themen behandeln. Ich halte solche Bücher aber für unheimlich wichtig, daher sind sie auf meiner Leseliste stets sehr gut vertreten. Als ich das erste Mal von „Auf einer Skala von 1 bis 10“ hörte, war meine Neugier daher sofort geweckt. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und das schlichte Cover finde ich richtig faszinierend. Ich zögerte daher auch gar nicht groß, sondern packte das Buch schleunigst auf meine Wunschliste.
Tamar
war die Letzte gewesen, die Iris lebend gesehen hat. Als sie von dem
Tod ihrer Freundin erfährt, steht für sie sofort fest: Sie ist
schuld daran, dass ihre Freundin nicht mehr am Leben ist. Sie ist
eine Mörderin. Immer mehr verschlechtert sich Tamars Zustand, sie
verletzt sich selbst, wird depressiv. Schließlich landet sie in Lime
Grove, einer geschlossenen Jugendpsychiatrie. Ekliges Essen, eine
ständige Überwachung, sinnlose Fragen – so sieht jetzt also ihr
Leben aus. Tamar soll erzählen, wie es ihr geht und was mit Iris
geschehen ist. Die Antworten darauf sind allerdings nicht leicht zu
geben. Ob Tamar ihr inneres Monster wohl besiegen wird?
Ich
habe gesehen, dass das Buch im Englischen sehr durchwachsene
Bewertungen erhalten hat. Viele haben sich sehr negativ dazu
geäußert. Ich persönlich kann das nicht nachvollziehen, mir hat
der Debütroman von Ceylan Scott sehr gut gefallen. Nicht ganz so gut
wie erhofft, meine Erwartungen wurden hier leider nicht komplett
erfüllt, aber empfehlen kann ich das Buch dennoch sehr.
Ich
komme einfach mal zuerst zu meinen negativen Kritikpunkten.
Mir
persönlich kam Tamars Zeit in Lime Grove extrem kurz vor. Keine
Ahnung, auf mich wirkte es so, als wäre sie nur wenige Wochen da
gewesen, wenn überhaupt. So, wie Tamar es aber am Ende darstellt,
kann man fast den Eindruck gewinnen, dass es sich um Monate gehandelt
hat. Ich hatte nicht den Eindruck, dass es zeitmäßig einen großen
Sprung gegeben hätte, daher hat es mich total verwirrt, dass Tamar
so schnell wieder entlassen wird. Hinzu kommt, dass ihre Therapie nur
sehr wenig beschrieben wird. Gruppentherapie findet irgendwie gar
nicht statt und die Einzelgespräche...hm ja, ihre Termine mit Doktor
Flores fand ich sehr komisch. Doktor Flores ist ein total
merkwürdiger Typ. Ich konnte ihn überhaupt nicht leiden und finde,
dass er kein guter Arzt ist.
Dass
man insgesamt doch recht wenig über Tamars Klinikzeit und ihre
Therapie erfährt, hat mich schon sehr enttäuscht, da hatte ich
einfach mit mehr gerechnet. Allerdings spreche ich da auch nur für
mich. Vielleicht wird da ja nicht jeder so empfinden wie ich.
Was
ich sehr verwirrend fand, war, dass es zwei Charaktere mit dem Namen
Will gibt. Einmal einen Pfleger und dann noch einen Patienten, einen
kleinen Jungen, der ein Marmeladen-Tick hat. Ich hatte zuerst gar
nicht gecheckt, dass es sich hier um zwei verschiedene Wills handelt.
:D
Als
ich es dann endlich geschnallt hatte, wusste ich dennoch manchmal
nicht sofort, von welchem Will nun die Rede ist. Da hätte ich es
besser gefunden, wenn man die beiden unterschiedlich benannt hätte.
Meine Will-Verwirrung hat mich leider öfters etwas aus meinem
Lesefluss gerissen.
Das
war es dann aber auch schon mit dem Meckern. Ansonsten bin ich
richtig begeistert von dem Buch. Mich konnte die Handlung von den
ersten Seiten an in ihren Bann ziehen und bis zum Schluss fesseln.
Der Schreibstil hat sich für mich super angenehm lesen lassen. Er
ist flüssig, jugendlich und sehr bildhaft.
Erfahren
tun wir alles aus der Sicht von Tamar in der Ich-Perspektive. Sie
erzählt in zwei Zeitebenen. Einmal gibt es die Jetzt-Zeit, in der
sich Tamar in Lime Grove befindet und dann gibt es die
Vorher-Kapitel, die vor ihrem Klinikaufenthalt spielen und in denen
wir erfahren, wie es dazu kam, dass sie in die Psychiatrie
eingewiesen werden musste. Mir haben diese Zeitsprünge richtig gut
gefallen. Sie machen das Lesen so spannend und abwechlungsreich und
sie ermöglichen es einem, die Protagonistin sehr genau
kennenzulernen.
Mir
war Tamar sehr sympathisch. Ich konnte ihr Denken und Fühlen zwar
nicht immer komplett nachvollziehen, denke aber, dass dies vermutlich
an ihrer Erkrankung liegt. Betroffene werden sich vermutlich besser
in Tamar hineinversetzen können. Allerdings muss man sich im Klaren
darüber sein, dass es im Buch stellenweise sehr harte Szenen gibt.
Die Triggerwarnung steht schließlich nicht ohne Grund hinten auf dem
Buch. Ich persönlich habe tatsächlich mit einer etwas krasseren
Story gerechnet, aber manche Szenen sind mir dann doch richtig unter
die Haut gegangen. Das Buch wird auf jeden Fall nicht jedermanns
Sache sein und ist auch nicht für jeden geeignet. Selbstverletzung,
Selbstmordgedanken, Patienten mit Essstörungen, Schizophrenie,
Schuldgefühle… „Auf einer Skala von 1 bis 10“ behandelt viele
schwere und ernsthafte Themen und das auf eine fesselnde,
schonungslos ehrliche und absolut realistische Weise. Tamars Gefühle
werden so lebendig, echt und intensiv beschrieben, sodass ich öfters
schwer schlucken musste und Gänsehaut beim Lesen hatte.
Womit
ich gar nicht gerechnet hätte, ist, dass das Buch stellenweise recht
humorvoll ist. Manche von Tamars Mitpatienten sind ziemlich schräg
drauf, sodass man öfters mal Gründe zum Schmunzeln hat. Hat mir
persönlich sehr gut gefallen, da die ernste, bedrückende Handlung
dadurch etwas aufgelockert wird.
Ob
sich Tamars Zustand wieder bessern wird, werde ich natürlich nicht
verraten, da müsst ihr das Buch schon selber lesen. Was ihr tun
solltet, zumindest dann, wenn ihr mit den psychischen Erkrankungen,
die hier behandelt werden, gut umgehen könnt. Ich halte „Auf einer
Skala von 1 bis 10“ für ein sehr wichtiges Buch und bin wirklich
froh, dass ich es gelesen habe.
Fazit:
Schonungslos ehrlich und fesselnd bis zum Schluss! Mit „Auf einer
Skala von 1 bis 10“ ist Ceylan Scott ein außergewöhnliches Buch
gelungen, welches mich zwar leider nicht so begeistern konnte wie von
mir erhofft, welches ich aber dennoch sehr empfehlen kann. Die Story
ist allerdings keine leichte Kost. Ich finde es so super, dass der
Verlag mit einer Triggerwarnung hinten auf dem Buch noch mal darauf
hinweist, dass die Geschichte viele schwere Themen behandelt, die
garantiert nicht für jeden geeignet sind. Wenn ihr meint, dass ihr
mit den Themen Suizid und Selbstverletzung klarkommt, solltet ihr
„Auf einer Skala von 1 bis 10“ unbedingt lesen. Von mir gibt es 4
von 5 Sternen!
Hallöchen =)
AntwortenLöschenwar sehr spannend, deinen Eindruck vom Buch zu erfahren. Ich lese "Auf einer Skala von 1 bis 10" gerade. Ich bin noch nicht ganz so weit, kann aber jetzt schon ein paar deiner Kritikpunkte nachvollziehen. Ich bin gespannt wie es weiter geht und was ich noch alles über Tamar erfahren werde.
Ganz so schlimm kann es nicht werden oder? Das Buch ist ab 14 Jahren freigegebn.
LG
Anja
Hallo liebe Anja,
Löschenalso ich habe die Story als nicht allzu heftig empfunden. Stellenweise ist sie zwar schon recht hart, finde ich, besonders eine Szene ging mir richtig unter die Haut, aber zu schlimm wird das Buch nicht, nein. Zumindest ich habe es als nicht zu schlimm empfunden.
Liebe Grüße
Corinna