Klappentext:
Quelle: Thienemann-Esslinger Verlag
Rezension:
Lisa weiß, dass sie anders ist. Und sie weiß, dass es für Vera nicht leicht ist, ihre Zwillingsschwester zu sein (weil sie ihr das ständig sagt). Vera ist cool, mutig, lustig und fröhlich und Lisa ist nichts davon. Sie ist peinlich, feige, langweilig und traurig. Also das genaue Gegenteil von Vera. Während sich alle Mädchen in der Klasse für Jungs interessieren, verbringt Lisa lieber Zeit mit ihrem Kaninchen Hypatia oder flüchtet sich in die Welt der Mathematik. Denn Zahlen versteht sie, im Gegensatz zu Worten. Obwohl ihr ständig Dinge einfallen, die sie sagen könnte, spricht sie nicht. Sogar vor ihrer Schwester fällt es ihr oft schwer, ein Wort herauszubringen. Sie weiß, dass die anderen sie deswegen für seltsam halten und wünscht sich manchmal, einfach etwas normaler zu sein. Zum Glück hat sie Papa, der ihre Liebe für die Mathematik teilt. Von ihm erfährt sie von der Fibonacci-Folge, die sich quasi überall in der Natur beobachten lässt. Ihr Leben wird eines Tages urplötzlich auf den Kopf versteht, als ihr Klassenkamerad Jonas ihren Namen in sein Heft kritzelt und mit einem Herz umkreist. Jonas mit dem blauen Kapuzenpullover, der noch der Einzige in der Klasse zu sein scheint, der sie ein bisschen versteht. War das Herz nur ein Versehen? Oder ein Streich? Es ähnelt ja schon sehr einem Po. Ist Lisa für Jonas vielleicht einfach nur ein Pups? Lisa möchte unbedingt die Wahrheit herausfinden. Doch dafür muss sie über ihren Schatten springen.
Bei einem Blick in die Vorschau des Thienemann-Esslinger Verlags ist mir „Lisa mit einem Herz drum rum“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover verzauberte mich auf Anhieb und der Klappentext tat dann sein Übriges. Es war mein erstes Werk von Kjersti A. Skomsvold (übersetzt von Ina Kronenberger) und sicherlich nicht mein letztes.
Die norwegische Autorin Kjersti A. Skomsvold hat hier einen außergewöhnlichen Kinderroman geschaffen, der so voller Gegensätze steckt wie Lisa und ihre Zwillingsschwester Vera. Ruhig und gleichzeitig kraftvoll. Kurzweilig, aber mit viel Tiefgang. Schmerzlich und schön zugleich. Melancholisch und voller Hoffnung. Lisa ist eine Protagonistin, mit der man sich direkt identifizieren kann, vor allem Schüchterne und Mathefans. Sie ist anders und auf ihre Art einzigartig, was dazu führt, dass sie heraussticht und aneckt, ausgegrenzt und gemobbt wird. Obwohl ihr lauter Dinge einfallen, die sie sagen könnte, spricht sie in der Schule kein Wort. Sie hat sich ihre eigene kleine Welt geschaffen, in der sie sich wohlfühlt – aber nicht unantastbar ist. Man spürt nur zu deutlich, dass die spottenden und höhnischen Kommentare ihrer Mitschüler*innen und das Verhalten ihrer Schwester sie sehr verletzen und verunsichern. Halt findet Lisa bei ihrem Kaninchen Hypatia und in Zahlen. Die Fibonacci-Folge, die auf eine leicht verständliche Weise erklärt wird, zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch und hat nicht nur eine tröstliche Wirkung, sondern bringt auch etwas Lehrreiches mit sich.
Vielen lieben Dank an den Thienemann-Esslinger Verlag für das Rezensionsexemplar!
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