Montag, 26. Mai 2025

[Rezension] Greenwood 1: Urania, die Hexe von Barbara Canepa, Anaïs Halard und Florent Sacré

Hardcover
Übersetzt von Tanja Krämling
Illustriert von Florent Sacré
48 Seiten
ISBN: 978-3-98721-726-5
Erschienen: 27.03.2025

Klappentext:

Tief, tief im Wald liegen vielen geheime Orte verborgen. Aber keiner ist so magisch wie die Hütte der Hexe Urania. Die weise Hasendame hilft den Tieren des Waldes bei all ihren Problemen, den kleinen und den großen. Aber vor allem hilft sie den Tierkindern, die sich jeden Samstag in ihrer Hütte versammeln: Honey, dem vegetarischen Fuchs, den Hasen Snow und Winter, der tollpatschigen Fledermaus Moon und sogar Shadow, der kleinen Spinne, die ein bisschen gruselig ist, obwohl sie es nur gut meint…

Quelle: Splitter Verlag

Rezension:

Tief verborgen im Wald liegt das Städtchen Greenwood. Es ist eine märchenhafte Welt voller geheimnisvoller Orte. Aber keiner davon ist so magisch wie die Hütte der Hexe Urania – eine weise Hasendame, die eine begnadigte Geschichtenerzählerin und Heilerin ist und für alle Waldtiere stets ein offenes Ohr hat. Hier treffen sich jeden Samstag sechs befreundete Tierkinder: Die Hasengeschwister Snow und Winter, Fledermaus Moon, Eule Vanilla, Spinne Shadow und Fuchs Honey (der sich vegetarisch ernährt und kein Blut sehen kann). Atemlos lauschen die Freund*innen den gruseligen Erzählungen von Urania wie beispielsweise von der gefährlichen Teufelskralle, die nachts ihr Unwesen treibt. Neben Uranias Schauermärchen gibt es jedoch noch etwas ganz anderes, worauf die Tierkinder hinfiebern: Ein Wettbewerb, für den wichtige Vorbereitungen getroffen werden müssen. Zum Glück sind die Freunde schon im Vorfeld an geheime Informationen gelangt, die sie zu ihrem Vorteil nutzen wollen. Doch ganz so wie erwartet, läuft es nicht, denn die offiziellen Wettkampfregeln bringen eine große Überraschung mit sich...

Als mir „Greenwood“ zum ersten Mal begegnete, war ich sofort Feuer und Flamme. Ein Blick aufs Cover und es war um mich geschehen und der Klappentext tat dann sein Übriges. Diesen Kindercomic musste ich einfach bei mir einziehen lassen und ich habe es nicht bereut.

Die beiden Autor*innen Barbara Canepa und Anaïs Halard legen mit dem ersten Band von „Greenwood“ einen vielversprechenden Auftakt einer neuen Comicreihe vor, für die sie sich gleich mehrere Zeichner*innen ins Boot geholt haben. In jedem Band wird ein anderer Künstler oder eine andere Künstlerin das Greenwood-Universum zum Leben erwecken und seine oder ihre eigene Note einbringen. Eine tolle Idee, auf deren Umsetzung ich sehr gespannt bin! Den Anfang macht Florent Sacré und wie das Cover schon erahnen lässt, legt er die Messlatte ziemlich hoch.

Optisch ist diese Graphic Novel ein echtes Highlight! Florent Sacrés Zeichnungen sind herrlich detailverliebt und stimmungsvoll und schaffen durch ihre wunderbare Kolorierung eine mystisch-magische, waldige Wohlfühlamtosphäre. Man kann sich stundenlang in seinen Bildern verlieren. Und in die sehr süß gezeichneten Tierkinder mit ihren großen Augen muss man sich einfach verlieben.
 

Storytechnisch vermag dieser Serienstart nicht vollends zu überzeugen. Nach einem leicht schaurigen Beginn verläuft die Handlung recht ruhig, bisweilen auch etwas sprunghaft und punktet mehr mit Märchenflair als spannenden Wendungen. Große Abenteuer erleben unsere tierischen Helden hier eher nicht. Die Erzählung wirkt ein bisschen wie eine Einleitung und endet ziemlich abrupt. Ein paar Seiten mehr wären vielleicht nicht schlecht gewesen. Anderseits ist der cliffhangierische Schluss auch ein geschickter Schachzug, da er definitiv die Neugier auf die Fortsetzung weckt.
Trotz der kleinen Kritikpunkte macht es richtig Spaß in diesen Comic einzutauchen, vor allem Fans von Tiergeschichten wie „Winnie Puuh“ oder „Der Wind in den Weiden“ werden an „Greenwood“ ihre helle Freude haben. Das Künstlerteam hat hier eine überaus entzückende Fantasywelt erschaffen, in der es von smpathischen, anthropomorphen Waldtieren nur so wimmelt. Gleich zu Beginn lernen wir die untertitelgebende Figur Urania, die Hexe kennen sowie unsere Hauptprotagonist*innen: Die ungleichen Hasengeschwister Snow und Winter, der vegetarische Fuchs Honey, die tollpatschige Fledermaus Moon, die Eule Vanilla und die ein wenig gruselige, aber sehr freundliche Spinne Shadow. Die sechs Tierkinder sind ziemlich verschieden, doch sie zeigen uns, wie stark Freundschaft trotz großer Unterschiede sein kann und dass man gemeinsam unschlagbar ist.
Die Charaktere sind allesamt mit viel Witz und Charme versehen, was für viele lustige Dialoge sorgt. Ganz nebenbei vermittelt die Geschichte auch noch wundersames Wissen über die Natur. An passenden Stellen ist die Geschichte mit liebevoll gestalteten Enzyklopädie-Seiten gespickt, auf denen man unter anderem erfährt, was sich aus Rote Bete Leckeres kochen lässt oder welche Superkräfte Knoblauch hat. 


Fazit: „Greenwood 1: Urania, die Hexe“ ist ein märchenhafter Fantasy-Comic ab 8 Jahren, der durch sein wunderschönes Artwork und seine liebenswerten Charaktere besticht und Jung und Alt gleichermaßen verzaubert. Ein gelungener Reihenauftakt, der Lust auf mehr macht. Kurzweilig, warmherzig und zum Wohlfühlen schön. Trotz seiner kleinen Schwächen bin ich begeistert von diesem Comic und kann es kaum erwarten weiterzulesen. Zum Glück wird der zweite Band bereits Ende Juni auf Deutsch erscheinen, dieses Mal illustriert von Jérémie Almanza. Von mir gibt es 4,5 – hier gerundet auf 5 von 5 Sternen.







Vielen lieben Dank an den Splitter Verlag für das Rezensionsexemplar!

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit Absenden eines Kommentars erklärst Du Dich einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden.
Beim Setzen eines Hakens für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärst Du Dich ebenfalls einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert werden.
Weitere Informationen findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google