Klappentext:
Quelle: Loewe Verlag
Rezension:
Die Achtklässlerin Kiki hat es nicht leicht. Nachdem ihre Mutter verstorben ist, betrinkt sich ihr Vater täglich und sie muss den Haushalt ganz alleine führen. Auch in der Schule läuft es nicht besser. Von ihren Mitschüler*innen wird sie gemobbt und ihr Mathelehrer scheint sie auf den Tod nicht ausstehen zu können. Ihr einziger Lichtblick ist ihre lebhafte Fantasie, in die sie flüchten kann. Kiki hat eine außergewöhnliche Begabung: Sie kann ihre Träume ganz nach ihren Vorstellungen gestalten. Für sie war das bisher nichts Besonderes, doch dann taucht eines Tages plötzlich ein schwarzer Kater auf und Kiki erfährt etwas ganz Unglaubliches: Sie ist dazu auserwählt, eine Traumkünstlerin zu werden! Sie soll fortan gemeinsam mit dem Kater Bobbi wunderschöne Träume für die Menschen erschaffen und sie vor Albträumen beschützen. Doch die Traumwelt ist in Gefahr, finstere Schatten bedrohen das Reich und werden immer mächtiger...
Von Jiatong Chen hatte ich bislang noch kein Buch gelesen. Ich liebäugle schon länger mit seinen „White Fox“- Büchern, aber irgendwie hat es sich bis heute nicht ergeben, den ersten Band bei mir einziehen zu lassen. Das werde ich aber auf jeden Fall demnächst ändern! Da mir der Auftakt von „Dream Keeper“ sehr gut gefallen hat, möchte ich die vorherige Fantasy-Saga des chinesischen Autors nun auch unbedingt noch kennenzulernen.
Schon rein optisch ist das Buch ein Hingucker, aber anders als das Cover vermuten lässt, hängt es inhaltlich nicht mit „White Fox“ zusammen. In „Dream Keeper“ begleiten wir das Mädchen Kiki auf ihrem (alb-)traumhaften Weg zur Traumkünstlerin. Dabei geht es nicht nur um schöne Träume und Wünsche und die Magie der Vorstellungskraft – es werden auch einige schwierige Themen angesprochen wie Verlust, Mobbing, Alkoholsucht und Vernachlässigung. Hat mich persönlich sehr überrascht, ich hätte nicht damit gerechnet, dass die Erzählung so tiefgründig und vielschichtig ist. Ich hadere daher auch etwas mit der Altersempfehlung vonseiten des Verlags. Der Autor hat alles zwar sehr einfühlsam und mit humorvollen Momenten zur Auflockerung verpackt, aber insgesamt finde ich die Geschichte trotz allem zu anspruchsvoll und düster für das empfohlene Lesealter, sprich ab 9 Jahren.
Abgesehen davon habe ich aber nichts weiter auszusetzen. Kiki ist eine wundervolle Protagonistin, die man als Leser*in sofort ins Herz schließt. Sie ist ein liebenswertes und aufgewecktes Mädchen und obwohl sie ein ziemliches schweres Leben führt, lässt sie sich nicht unterkriegen. Es ist aufregend, faszinierend und berührend zugleich, gemeinsam mit ihr und dem spitzbübischen Kater Bobbi in die Traumwelt einzutauchen und den verschiedensten Sehnsüchten und Träumen zu begegnen. Langeweile kommt dabei an keiner Stelle auf. Die Handlung ist fantasievoll und fesselnd gestaltet und die wunderschönen, stimmungsvollen schwarz-weiß Illustrationen von Marie Beschorner runden das Leseerlebnis perfekt ab.
Das Ende ist recht offen und schürt die Neugier auf den nächsten Band. Auf diesen werden wir hoffentlich nicht lange warten müssen. Ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht.
Fazit: „Dream Keeper: Aufbruch ins Reich der Träume“ ist ein spannendes und magisches Abenteuer über die Macht der Fantasie und Träume und den Glauben an sich selbst. Ein gelungener und abwechslungsreicher Auftakt einer neuen Kinderbuchreihe mit einer starken Heldin zum Mitfühlen und Mitfiebern. Mir war die Geschichte stellenweise etwas zu ernst und traurig für ein Kinderbuch ab 9 Jahren, ich würde die Altersangabe etwas höher ansetzen. Trotz meiner Kritik bin ich aber begeistert von dem Buch und kann es wärmstens empfehlen. Wer gerne Fantasybücher mit Tiefgang liest und die White Fox-Serie mag, wird auch „Dream Keeper“ mögen. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Loewe Verlag für das Rezensionsexemplar!
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