Illustriert von Daniel
Steudtner
Ab 9 Jahren
192 Seiten
ISBN: 978-3-522-50828-5
Erschienen: 24.02.2024
Klappentext:
Ottilie
freut sich. Endlich zieht im
Nachbarhaus
eine Familie ein. Mit drei Kindern,
einem Opa
und sogar einem … Wischmopp.
Nein, ein Hund ist das nicht – und eigentlich ist niemand so, wie
Ottilie das kennt. Muh sieht zwar auf den ersten Blick wie ein ganz
normaler Junge aus, wären da nicht die
winzigen Hörner
auf seinem Kopf. Opa ist ein Schrat,
der auf der Schule
für seltsame Wesen
nicht so gut aufgepasst hat und nun in der Welt der Normalos
ständig auffällt. Sehr zum Ärger von Herrn Grottenolm, der jede
Verfehlung mit einem grauen Punkt auf seiner Liste vermerkt. Doch
kann man einen Opa
einfach wieder zurückgeben,
wenn er sich nicht benehmen kann? Da sind sich die Grauses nicht so
sicher. Nur eines ist klar für Ottilie und ihre neu
gewonnen Freunde:
Eine Familie ist eine Familie. Ganz
egal, wie schräg sie ist.
Quelle: Planet Verlag
Rezension:
Als die neunjährige Ottilie
in einer nebligen Nacht zu Beginn der Sommerferien nicht schlafen
kann und aus dem Fenster blickt, sieht sie einen Wagen, der gegenüber
vor der Nummer 13 hält. Fünf Personen steigen aus und verschwinden
nacheinander in dem heruntergekommenen Haus, das schon seit längerer
Zeit leer steht. Ob sie wohl dort einziehen? Hoffentlich ist es eine
Familie mit Kindern, die ihre Freunde werden können. Ottilie heißt
ihre neuen Nachbarn gleich am nächsten Tag mit einem Kuchen
willkommen, allerdings öffnet ihr niemand die Tür. Irgendetwas
stimmt mit diesen Grauses nicht, da ist sich Ottilie sicher. Zu dem
Zeitpunkt ahnt sie jedoch nicht, wie anders ihre neuen Nachbarn
wirklich sind.
Die
Grauses sind eine bunt zusammengewürfelte Truppe aus magischen
Kreaturen, die aus einer Stadt für Andersartige Wesen kommen und
fortan in der Menschenwelt leben sollen. Da wären zum einen die
Eltern, Holger, der eine Felfe und Olga, die ein Dschinn ist. Der
Junge Muh ist ein Dilldapp, Wölfchen ein Werwölfchen, ihre
unsichtbare kleine Schwestern ein Geist und bei dem Opa handelt es
sich um einen ständig schlecht gelaunten Schrat mit einer Blume auf
dem Kopf. Nicht zu vergessen der Familienhund, der eigentlich ein
Wischmopp ist. Zusammen müssen sie sich nun also in der Menschenwelt
behaupten und dürfen sich dabei keine Fehltritte erlauben. Für
jedes Vergehen kräht eine Krähe auf dem Dach und es gibt einen
grauen Punkt auf der Liste. Und dann heißt es auch noch höllisch
aufpassen, dass keine der verbotenen Wörter gesagt werden wie Angst,
komisch oder seltsam. Wahrlich keine leichte Aufgabe, vor allem der
Opa tut sich ziemlich schwer und sammelt einen Punkt nach dem
anderen. Für Ottilie steht sofort fest, dass sie ihren neuen
Freunden helfen muss. Ein aufregendes Abenteuer ist...
Da
ich die Kinderbücher von der Sabine Bohlmann wahnsinnig gerne mag,
habe ich mich gefreut wie ein Schneekönig als ich erfuhr, dass
dieses Frühjahr eine neue Reihe von ihr startet. Die Grauses wollte
ich natürlich unbedingt kennenlernen und um es gleich vorweg zu
sagen: Ich bin mal wieder absolut begeistert!
Die
deutsche Bestsellerautorin hat erneut einen zauberhaften Kinderroman
zu Papier gebracht, der in gewohnter Bohlmann-Manier daherkommt, was
heißt: Abenteuerlich, humorvoll und mit ganz viel Herz und Fantasie,
aber auch lehrreich und zum Nachdenken anregend.
Ohne
moralischen Fingerzeig werden einem ganz nebenbei wichtige Themen und
Werte nähergebracht wie Freundschaft, Familie, Zusammenhalt,
Akzeptanz und Offenheit. Die Geschichte zeigt, dass es völlig normal
und okay ist, anders zu sein, dass es toll ist, anders zu sein. Denn
sind es nicht gerade unsere Besonderheiten, die unsere Welt so viel bunter und schöner macht? Gibt es ein Normal eigentlich?
Zudem macht die Erzählung Mut, zu sich selbst zu stehen und anderen
Menschen mit Freundlichkeit und Toleranz zu begegnen.
Es
ist großartig mitzuerleben, wie sich Ottilie mit ihren
ungewöhnlichen neuen Nachbarn anfreundet und wie die Grauses
allmählich lernen, füreinander einzustehen und zu einer richtigen Familie zusammenwachsen. Dass es dabei
drunter und drüber und ziemlich verrückt zugeht, könnt ihr euch
sicher denken. Ob die Supermarkteinkaufszene, Opas
Gartenverschönerungsaktion oder ein Vater, der gerne rosafarbene
Glitzerröcke trägt – hier folgt einer originellen und witzigen
Idee der nächsten. Langeweile kommt mit den Grauses definitiv nicht
auf. Man muss diesen wunderlichen Haufen einfach lieben (sogar den
grummeligen Schrat) und auch die sympathische Ottilie schließt man
direkt ins Herz.
Die
vielen wunderbaren schwarz-weiß Illustrationen von Daniel Steudtner
runden das Ganze perfekt ab und lassen die Vorfreude auf den nächsten
Band nur noch größer werden. Leider werden wir uns da nur noch ein
Weilchen gedulden müssen, denn der zweite Teil wird voraussichtlich
erst in einem Jahr erscheinen. Auf den freue ich mich schon sehr!
Fazit:
Ein herrlich schräger Lesespaß für Jung und Alt!
„Willkommen
bei den Grauses - Wer ist schon normal?“ ist eine fantasievolle,
lustige und charmante Familiengeschichte ab 9 Jahren mit
liebenswert-skurrilen Charakteren und wertvollen Botschaften. Ein
rundum gelungener Reihenauftakt, der große Lust auf mehr macht. Ich
kann das Buch nur wärmstens empfehlen, mein Herz haben die Grauses
im Sturm erobert. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!
Vielen
lieben Dank an den Thienemann-Esslinger Verlag für das
Rezensionsexemplar!
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