Dienstag, 19. März 2024

[Rezension] Erinnerungen des Waldes - Die Tagebücher von Cornelius Fuchs (Bd. 2) von Mickaël Brun-Arnaud

Hardcover
Übersetzt von Julia Süßbrich
Illustriert von Sanoe
Ab 10 Jahren
256 Seiten
ISBN: 978-3-03967-013-0
Erschienen: 14.02.2024

Klappentext:

Buchhändler Archibald Fuchs liebt die Ruhe in seiner Buchhandlung. Die Ruhe währt jedoch nicht lang: Er bekommt Besuch vom Wolf Conrad, der ihm eröffnet, die Buchhandlung gehöre offiziell gar nicht Familie Fuchs, sondern Familie Wolf. Kurzerhand wirft er Archibald hochkant raus. Der völlig verzweifelte Fuchs dachte immer, die Buchhandlung sei von seinem Großvater Cornelius gegründet und an die nächste Generation vererbt worden. Zusammen mit seinem Neffen Bartholomeus will Archibald die Wahrheit herausfinden. Werden sie die Buchhandlung retten können?

Quelle: Woow Books Verlag

Rezension:

Es handelt sich hierbei um den zweiten Teil der Jahreszeiten-Serie „Erinnerungen des Waldes“. Die Bände können unabhängig voneinander gelesen werden, allerdings machen die Bücher mehr Spaß, wenn man sie in der richtigen Reihenfolge liest.

Ich habe letztes Jahr zum ersten Band gegriffen, der sich als ein echtes Highlight für mich entpuppt hat. Auf die Fortsetzung habe ich mich daher unheimlich gefreut.

Archibald Fuchs lebt mitten im Dorf von Schönrinde, wo er seit einigen Jahren hingebungsvoll eine Buchhandlung betreibt, die sich seit langem im Familienbesitz befindet. Er liebt die Ruhe seines Ladens und erfreut sich jeden Tag an den unterhaltsamen Gesprächen mit seinen Kunden. Damit soll es allerdings schlagartig vorbei sein, als Conrad Wolf eines Tages auftaucht und ihm eröffnet, dass nicht die Familie Fuchs die rechtmäßigen Besitzer der Buchhandlung sind, sondern die Familie Wolf. Ohne Umschweife wirft er den verzweifelten Archibald raus und erklärt sich zum neuen Besitzer der Buchhandlung. Archibald kann das Ganze gar nicht glauben und beschließt, die Wahrheit herauszufinden. Gemeinsam mit seinem Neffen Bartholomäus begibt er sich auf die Suche nach den Tagebüchern seines Großvaters Cornelius, die die hoffentlich Licht ins Dunkle bringen werden.

Schon rein äußerlich ist dieses Buch ein Genuss und kommt ganz wunderbar waldig-herbstlich daher. Ich habe mich sofort in das Cover verliebt, genauso wie in die Geschichte, die sich dahinter verbirgt.

Der französische Autor Mickaël Brun-Arnaud hat auch mit dem zweiten Band seiner vierbändigen Reihe ein rundum gelungenes Kinderbuch für Jung und Alt geschaffen, in welchem er uns erneut in seine fantasievolle, von Tieren bewohnte Welt entführt und ein unvergessliches Abenteuer erleben lässt. Man trifft auf lauter liebgewonnene alte Bekannte aus Schönrinde, lernt aber auch viele neue Gesichter kennen wie Archibald Fuchs’ aufgeweckten Neffen Bartholomäus und die Familie Wolf. Sämtliche Charaktere werden abermals so liebevoll und einzigartig beschrieben, dass man sie einfach gernhaben muss und so schnell nicht mehr vergisst.

Gemeinsam mit Archibald Fuchs und Bartholomäus begibt man sich als Leser*in auf eine aufregende Schnitzeljagd, die uns nicht nur zu außergewöhnlichen Orten in der Gegenwart führt, sondern auch in die Vergangenheit. Langweilig wird es dabei an keiner Stelle. Die beiden Füchse müssen auf ihrer Suche nach Cornelius’ Tagebüchern eine Menge detektivischen Spürsinn beweisen und sich so einigen Herausforderungen stellen. Warmherzig, feinfühlig und mit schönster Sprachpoesie erzählt der Autor dabei von Freundschaft, Liebe, Heilung und Hilfsbereitschaft, greift aber auch ernste Themen auf wie Trauer und Krankheit. Er zeigt uns, dass Familiengeheimnisse manchmal sehr schwer wiegen und über Generationen hinweg bestehen bleiben können, dass es sich aber lohnt und nie zu spät dafür ist, sich mit seiner Vergangenheit auszusöhnen. Die Geschichte gibt einem einfach so tolle Lebenslektionen mit und erwärmt das Herz, sie rührt stellenweise zu Tränen, zaubert einem des öfteren aber auch ein Schmunzeln ins Gesicht. Und dank der herrlichen Köstlichkeiten, die hier verschmaust werden, bekommt man auch großen Appetit auf Mathildas berühmten Kuchen und eine heiße Schokolade. Wie gut, dass es hinten im Buch einen kleinen Anhang gibt, der uns mit ein paar leckeren Rezepten versorgt.

Großartig ist auch die Innengestaltung des Buches, von der detailreichen doppelseitigen Karte von Schönrinde auf den Vorsatzpapieren, über die besonders aufgemachten Tagebuchauszüge bis zu den wunderschönen farbigen Illustrationen von Sanoe, die die Erzählung begleiten. Mit ihrem nostalgischen Stil und ihren warmen Farben fangen die Bilder die Stimmung der Geschichte perfekt ein und schaffen eine wohlige herbstliche Atmosphäre. Es ist einfach die reinste Freude in dieses Buch einzutauchen und darin zu verweilen.

Fazit: Erinnerungen des Waldes - Die Tagebücher von Cornelius Fuchs“ ist eine herzerwärmende und spannende Tiergeschichte über eine abenteuerliche Reise, die berührt und nachdenklich stimmt. Wertvoll, zeitlos und voller Liebe, Charme und Weisheit. Mich hat auch dieser Band komplett verzaubert. Ich habe mich beim Lesen nur noch mehr in das zauberhafte Schönrinde und seine sympathischen Bewohner verliebt und kann es kaum erwarten, diese Welt in Band von seiner winterlichen Seite kennenzulernen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

 







Vielen lieben Dank an den Woow Books Verlag für das Rezensionsexemplar!

 

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