Freitag, 17. Juni 2022

[Rezension] Das magimoxische Hexenhotel - Klassenfahrt auf Knatterbesen (Bd. 2) von Ulrike Rylance und Lisa Hänsch

Hardcover
 
Illustriert von Lisa Hänsch
Ab 8 Jahren
192 Seiten
ISBN: 978-3-423-76384-4
Erschienen: 15.06.2022

Klappentext:

Klara hatte sich schon so sehr auf das Treffen mit ihrer Großtante Cäcilie, einer leibhaftigen Hexe, gefreut. Aber statt Cäcilie taucht nur eine Mailmaus auf, die Klara einen mysteriösen Hilferuf überbringt. Anscheinend wird Cäcilie in der Hexenwelt gefangen gehalten! Was sollen Klara und Rosalie jetzt nur tun? Hilfe kommt von ganz unerwarteter Seite, als eine Hexen-Schulklasse im Hotel absteigt. Sie stiften zwar ohne Ende Chaos, aber sie schmieden auch einen tollkühnen Plan, um Klara heimlich in die Hexenwelt zu bringen …

Quelle: dtv

Rezension:

Auf den zweiten Hexenhotel-Band habe ich mich tierisch gefreut. Mit dem ersten Teil haben mich Ulrike Rylance und Lisa Hänsch im vergangenen Jahr völlig verzücken können, daher habe ich es wirklich kaum mehr erwarten können, endlich zu erfahren wie es mit Klara und Rosalie weitergehen wird.

Seit Klara die 10-jährige Rosalie Krötenbein kennengelernt hat, hat sich ihr Leben komplett verändert. Sie weiß jetzt nicht nur, dass es Magie wirklich gibt und hat eine echte Hexe zur Freundin, sie hat vor kurzem auch erfahren, dass ihre Tante Cäcilie eine weltberühmte Hexe ist. Eigentlich wollte sich diese mit ihrer Nichte in dem Hotel „Zur lila Fledermaus“ treffen – dem Erlebnishotel von Rosalies Familie – aber statt der Tante taucht nur eine Mail-Maus mit einer besorgniserregenden Nachricht auf. Cäcilie wird anscheinend in der Sumpfburg gefangen gehalten! Für Klara und Rosalie steht sofort fest, dass sie Cäcilie befreien müssen. Wie aber sollen sie Klara heimlich in die Hexenwelt bringen? Als eine Hexen-Schulklasse in dem Hotel absteigt, kommt den Freundinnen die rettende Idee. Ob ihr Plan wohl erfolgreich sein wird?

Bei mir ist es nun tatsächlich schon wieder fast ein Jahr her, dass ich den Reihenauftakt gelesen habe und da mir die genauen Geschehnisse inzwischen nicht mehr ganz so präsent waren, hatte ich zunächst ein klein wenig Sorge, dass ich bei der Fortsetzung Startschwierigkeiten haben werde. Ich habe dann aber zum Glück sehr schnell gemerkt, dass meine Bedenken vollkommen unbegründet waren. Der zweite Band knüpft zwar relativ direkt an den ersten an und baut auf ihn auf, aber da alles Wichtige aus dem Vorgänger zu Beginn kurz erklärt wird, waren meine Erinnerungen im Nu wieder aufgefrischt, sodass ich ohne Probleme in das Hexenhotel-Universum zurückgefunden habe. Vermutlich sind die Bände sogar unabhängig voneinander lesbar, allerdings kann ich allen Neueinsteigern nur raten, sie in der chronologischen Reihenfolge zu lesen. Die Lesefreude ist dann einfach deutlich höher.

Was mein Leseerlebnis anbelangt, kann ich nur sagen, dass meine große Vorfreude absolut gerechtfertigt war. Ulrike Rylance hat auch mit „Klassenfahrt auf Knatterbesen“ eine hinreißende Hexen- und Freundschaftsgeschichte aufs Papier gebracht, die mit viel Tempo, Witz, Charme und Kreativität erzählt wird und hexenstark von Lisa Hänsch illustriert ist. Ich habe auch mit diesem Band wunderschöne Lesestunden verbracht und ihn für meinen Geschmack leider viel zu schnell beendet.

Bereits das erste Kapitel kann mit jeder Menge Spannung, Spaß und Trubel aufwarten, sodass einem sofort klar wird, dass auch in der Fortsetzung eine höchst unterhaltsame und abenteuerliche Story schlummert. Ich war von den ersten Zeilen an völlig gebannt von den Ereignissen und saß schon nach kurzer Zeit mit einem breiten Schmunzeln auf den Lippen da. Humormäßig bin ich definitiv wieder ganz auf meine Kosten gekommen. Auch dieser Teil sprüht einfach nur so vor lustigen und fantasievollen Ideen. Vor allem die vielen großartigen und teils ziemlich schrillen Charaktere tragen dazu bei, dass man das Grinsen stellenweise kaum mehr aus dem Gesicht kriegt.

Mit den Figuren hat mich Ulkrike Rylance zweifellos wieder wunschlos glücklich machen können. Sie hat auch diesen Teil mit zahlreichen liebevoll ausgearbeiteten Charakteren versehen, die mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften und Besonderheiten für eine richtig gute Stimmung sorgen. Wir dürfen viele alte Bekannte aus dem Vorgänger wiedertreffen wie Klaras Eltern (die dank Rosalies Hexereien nun viel gechillter drauf sind), Rosalies trubelige Hexenfamilie, den eigenwilligen Hexenbesen Bertram und den Sportlehrer Herrn Kaiser. Es werden aber einige neue Gesichter eingeführt wie beispielsweise eine ziemlich fiese Vertretungslehrerin, die Frau Seif heißt (na, fällt euch bei ihrem Namen etwas auf?); einen Supermarktangestellten, den Rosalie aus Versehen verhexen wird; und einen Gefängniswärter namens Waldo Waldschreck. Auch süße kleine Mail-Mäuse sind wieder mit von der Partie und in dem Erlebnishotel von Rosalies Familie gastieren natürlich erneut die kuriosesten Gestalten. Es macht einfach nur einen Heidenspaß, Zeit mit diesem schrägen Haufen zu verbringen.

Zu unseren beiden sympathischen Hauptprotagonistinnen kann ich mich ebenfalls nur begeistert äußern. Mit Klara und Junghexe Rosalie hat Ulrike Rylance zwei tolle Heldinnen erschaffen, die man als Leser*innen einfach sofort gernhaben muss und mit denen sich die Zielgruppe garantiert prima identifizieren wird. Ich mochte die beiden bereits im ersten Band wahnsinnig gerne und auch diesmal habe ich sie auf Anhieb fest in mein Herz geschlossen.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Ulrike Rylance hat ihrer Fantasie wahrlich mal wieder ihren freien Lauf gelassen und auch die Fortsetzung mit zahlreichen originellen Einfällen, urkomischen Situationen und spannenden Szenen versehen. Wir kommen erneut in den Genuss von lauter ulkigen Zaubersprüchen und unterhaltsamen Verhexereien und werden sowohl in die Menschen- als auch Hexenwelt mitgenommen. Was genau wir aber alles mit Klara, Rosalie und Co. erleben werden, werde ich euch hier nicht erzählen, das müsst ihr schon selbst herausfinden. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass ihr das Buch nicht mehr aus der Hand legen mögt, weil es euch so sehr mitfiebern lässt und so hexisch gute Laune macht.

Die Altersempfehlung vonseiten des Verlags liegt bei ab 8 Jahren und dem schließe ich mich abermals an. Der Schreibstil ist leicht, spritzig und frech, die Kapitel sind sehr kurz gehalten und es gibt viele Bilder, die den Textfluss auflockern. Für geübte Leser*innen ab 8 Jahren ist die Hexenhotel-Reihe in meinen Augen wunderbar zum Selberlesen geeignet, aber auch zum Vorlesen bietet sie sich meiner Ansicht ideal an.

Neben der Erzählung ist auch die Innenaufmachung wieder rundum gelungen. Ulrike Rylance und Lisa Hänsch sind schon längst ein eingespieltes Team, Text und Bild harmoniert in ihren gemeinsamen Werken stets einfach nur perfekt. So auch hier. Lisa Hänsch, deren pfiffigen Zeichenstil unglaublich gerne mag, hat die Geschichte mit vielen zauberhaften schwarz-weiß Illustrationen versehen, die das Geschehen im Text hervorragend wiedergeben und dank der pinken Farbakzente eine magisch schöne Atmosphäre schaffen. Mein persönliches Highlight war die Zeichnung der Sumpfberg, diese sieht echt klasse aus!

Das Ende ist recht abgeschlossen, lässt aber viel Spielraum für weitere Bände. Also ich hoffe sehr, dass es weitergehen wird, ich mag mich von dieser liebenswert-verrückten Truppe einfach noch nicht verabschieden.

Fazit: Fantasievoll, turbulent, superwitzig. Ein herrliches Lesevergnügen voller amüsanten Hexenchaos, Abenteuer und Magie!

Auf mein Wiedersehen mit Klara, Rosalie und Co. habe ich mich eindeutig zurecht so sehr gefreut: Mir hat der zweite Band genauso gut gefallen wie der erste. Mir hat es unheimlich viel Spaß gemacht, Klara und ihre Hexenfreundin Rosalie auf ihrer Rettungsmission zu begleiten und mich dabei von dem großen Einfallsreichtum und der kreativen Innengestaltung verzaubern zu lassen. Ob Jung oder Alt – ich kann diese wundervolle Reihe jedem nur ans Herz legen. Band 2 erhält von mir 5 von 5 Sternen!
 
 
 


 
 
Vielen lieben Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar!

 

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