Klappentext:
Quelle: Ueberreuter Verlag
Rezension:
Da mich Daphne Mahr mit ihrem Debüt „Booklove“ im vergangenen Jahr vollauf begeistern konnte, stand für mich sofort fest, dass ich auch ihren zweiten Jugendroman unbedingt lesen muss. Auf „Das Antiquariat der verlorenen Dinge“ war ich wahnsinnig gespannt!
Anstatt ihre Sommerferien gemeinsam mit ihrer besten Freundin in Griechenland zu verbringen, reist die 16-jährige Clara alleine nach Lyon, um dort ein Praktikum in dem alten Antiquariat von Yvette Lombard zu machen. Früher ist sie jedes Jahr gemeinsam mit ihren Eltern an diesen Ort gereist – bis zum Tod ihres französischen Großvaters, der als Buchbinder für Yvette gearbeitet hat und dessen Werkstatt sich über dem Buchladen befand. Ihr letzter Besuch liegt inzwischen fünf Jahre zurück und Clara freut sich riesig darauf, endlich wieder den Duft alter staubiger Bücher in der Nase zu haben und Zeit mit der quirligen Yvette zu verbringen. Ihr Besuch wird nur ganz anders verlaufen als geplant. Kurz nach ihrer Ankunft merkt Clara, dass es in dem Antiquariat nicht mit rechten Dingen zugeht. In der Werkstatt ihres verstorbenes Großvaters stößt sie auf ein sonderbares Buch, das ihr Rätsel aufgibt, nachts sich treiben mysteriöse Männer vor dem Laden herum und Yvette und ihr Angestellter Monsieur Mathis verhalten sich auf einmal äußerst seltsam. Gemeinsam mit Yvettes 17-jährigen Neffen Théo versucht Clara hinter diesen ganzen Merkwürdigkeiten und Geheimnisse zu kommen. Eine turbulente Reise quer durch Frankreich beginnt...
Sieht das Cover nicht traumhaft aus? Also um mich war es sofort geschehen, als ich es zum ersten Mal sah, ich finde es bildhübsch. Es verspricht zum Glück auch nicht zu viel – mich zumindest hat das, was zwischen den Buchdeckeln schlummert, ebenfalls komplett verzaubern können. In meinen Augen ist Daphne Mahr mit ihrem zweiten Werk ein weiterer wundervoller Jugendroman für Leser*innen ab 12 Jahren geglückt, mit welchem sie uns eine perfekte Mischung aus Spannung, Humor und Romantasy beschert und durchweg mit einem herrlich französischen Flair verwöhnt. Ich habe mich auch bei diesem Buch aus ihrer Feder von Beginn an pudelwohl zwischen den Seiten gefühlt und insgesamt eine tolle Zeit mit Clara, Théo und den weiteren Charakteren verbracht.
Mit den weiteren Figuren hat mich die Autorin ebenfalls auf ganzer Linie überzeugen können. Sie wurden allesamt liebevoll und glaubhaft ausgearbeitet und sorgen mit ihren unterschiedlichen und teils recht schrulligen Eigenschaften für lauter fantastische Lesemomente. Da wären zum Beispiel die flippige Antiquariatbesitzerin Yvette Lombard, ihr ziemlich grantiger Angestellter Monsieur Mathis und Théo, Yvettes 17-jähriger Neffe, der wie Clara seinen Sommer in Lyon bei seiner Tante verbringen wird. Théo mochte ich ganz besonders gerne. Anfangs wirkt er zwar noch ziemlich wortkarg, allerdings zeigt sich sehr rasch, was für ein lieber und witziger Kerl er ist.
Gemeinsam mit Clara und Théo begibt man sich als Leser*in bereits nach kurzer Zeit auf einen aufregenden und sommerlichem Roadtrip quer durch Frankreich, mit dem Ziel, endlich Antworten auf die vielen rätselhaften Fragen zu erhalten. Was hat es mit dem merkwürdigen, grünlich schimmernden Buch auf sich, welches Clara in dem Zimmer ihres verstorbenen Großvaters findet? Warum verhalten sich Yvette und Monsieur Mathis auf einmal so sonderbar, was verschweigen sie den beiden Teenagern nur? Wer sind die unheimlichen Beobachter, die sich nachts vor dem Antiquariat herumtreiben? Was werden Clara und Théo alles auf ihrer spannenden Suche nach der Wahrheit erleben, wem können sie vertrauen und wem nicht?
Zum Setting kann ich mich ebenfalls nur verzückt und positiv äußern. Frankreich als Schauplatz ist für diese Art von Story, in der es rund um Bücher geht, einfach nur die perfekte Wahl, da kann ich mich den Worten der Autorin im Nachwort nur anschließen. Leider war ich noch nie im wirklichen Leben dort, aber dank der anschaulichen und stimmungsvollen Beschreibungen habe ich mich spielend leicht nach Frankreich träumen können und hatte beim Lesen das reinste Kopfkino. Ich habe den Geruch von verstaubten, alten Büchern und den Duft von frischen Croissants regelrecht riechen und das Rascheln von Papier förmlich hören können. Diese einzigartige französische Atmosphäre und der Hauch von Magie, die durchgehend herrschen, habe ich total geliebt.
Für eine zusätzliche magische Stimmung sorgen dann noch die vielen Einschübe, die es zu fast jedem Kapitel gibt und bei denen sich um Gedichte oder Briefe handelt. Mich haben diese kurzen verschiedenen Texte völlig fasziniert, sie haben etwas Geheimnisvolles an sich und verleihen dem Ganzen eine ganz besondere poetische Note.
Die Geschichte endet abgeschlossen – ich persönlich gehe daher sehr davon aus, dass es sich bei „Das Antiquariat der verlorenen Dinge“ um einen Einzelband handelt. Mir hat das Ende richtig gut gefallen. Alles wird zufriedenstellend geklärt, sodass man das Buch mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen wieder zuklappen kann.
Fazit: Daphne Mahr hat mit ihrem zweiten Werk einen weiteren zauberhaften Jugendroman ab 12 Jahren aufs Papier gebracht, den man nicht mehr aus der Hand legen mag und der die Herzen aller bibliophilen Menschen höherschlagen lässt. Viele interessante Charaktere und eine großartige Kulisse, jede Menge Geheimnisse und ganz viel wunderbare Buchmagie – all das und noch mehr erwartet euch hier. Mir hat es super viel Spaß gemacht, Clara und Théo auf ihrer abenteuerlichen Reise durch Frankreich zu begleiten und ich kann jedem, der gerne spannende und humorvolle Romantasygeschichten liest, nur wärmstens empfehlen, es mir gleichzutun. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!
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