Hardcover
Ab
14 Jahren
368
Seiten
ISBN:
978-3-551-58412-0
Erschienen:
05.03.2020
Klappentext:
Marlowe
hat ein neues Herz bekommen und eigentlich sollte jetzt alles gut
sein. Doch die Frage, wem sie das zu verdanken hat, lässt sie nicht
los. Und so macht Marlowe sich auf die Suche nach der Familie ihres
Spenders und findet schließlich seine Schwester. Die beiden freunden
sich an, doch Marlowe verschweigt, wer sie wirklich ist. Je länger
sie schweigt, desto schwieriger wird es, die Wahrheit zu sagen. Und
dann ist da noch Leo von nebenan, der ihr Herz aus einem ganz anderen
Grund zum Stolpern bringt.
Rezension:
Jugendbücher, die ernsthafte und
ungemein wichtige Themen behandeln, fallen absolut in mein
Beuteschema. Meine Neugierde war daher umgehend geweckt, als ich das
erste Mal von „Mein geliehenes Herz“ hörte. Der Klappentext
konnte mich sofort überzeugen und auch das Cover gefiel mir auf den
ersten Blick unheimlich gut. Ich zögerte daher gar nicht lange,
sondern packte das Buch schleunigst auf meine Want-to-read-Liste.
In Marlowes Leben sollte eigentlich alles wieder alles gut sein. Sie hat eine
erfolgreiche Herztransplantation hinter sich und kann nun endlich
wieder richtig leben. Aber zurück in die Normalität finden und sich
wieder vollkommen fühlen, will der 18-jährigen nicht gelingen. Die
Frage, wem sie ihr neues Herz zu verdanken hat, lässt Marlowe
einfach nicht los. Sie möchte unbedingt mehr über ihren Spender
erfahren, aber leider möchte dessen Familie keinen Kontakt zu ihr.
Alle Briefe, die Marlowe bisher an sie geschrieben hat, sind
unbeantwortet geblieben. Sie beginnt auf eigene Faust Nachforschungen
anzustellen und ist sich kurz darauf ziemlich sicher, in einer
Facebookgruppe für Organspender und Organempfänger ihren Spender
ausfindig gemacht zu haben: Ein Junge namens Luis, der an dem Tag
ihrer Herz-OP einen Autounfall hatte. Kurz darauf lernt sie Luis
Schwester Carmen kennen und freundet sich mit ihr an. Wer sie ist,
verschweigt sie ihr aber. Je länger ihr Schweigen andauert, desto
schwieriger wird es, aus dieser Lügengeschichte wieder
herauszufinden. Wird es Marlowe noch gelingen die Wahrheit zu sagen?
Wird sie endlich wieder wissen, wer sie eigentlich ist und was sie
vom Leben möchte? Und dann wäre da noch Leo, der Junge von nebenan.
Eigentlich kann Marlowe Leo nicht ausstehen, aber ihr Herz scheint da
wohl anderer Meinung zu sein.
Organspende und Organtransplantation – definitiv keine einfachen Themen, aber enorm wichtige! Ich interessiere mich schon etwas länger für diese Thematik und habe schon ein paar Jugendromane gelesen, die sich damit befassen. Wie oben bereits erwähnt, war ich daher sofort Feuer und Flamme als ich „Mein geliehenes Herz“ in der Carlsen-Vorschau erspähte. Die Autorin Shivaun Plozza war mir bisher gänzlich unbekannt. „Mein geliehenes Herz“ hatte also die große Ehre mein erstes Werk von ihr zu werden. Es wird auch zweifellos nicht mein letztes gewesen sein – mir hat das, was ich in dem Buch zu lesen bekommen habe, mega gut gefallen! Wie es der Autorin gelungen ist, diese immens schwere Thematik auf eine leichte und humorvolle, zugleich aber auch sehr feinfühlige und aufwühlende Weise zu behandeln, ist einfach nur grandios! In meinen Augen ist Shivaun Plozza die schmale Gratwanderung zwischen Ernst und Humor hervorragend geglückt.
Ich
hatte einen fabelhaften Einstieg in das Buch. Der fesselnde,
locker-leichte Schreibstil der Autorin gefiel mir vom ersten Moment
an unsagbar gut und unsere Protagonistin Marlowe, aus deren Sicht wir
alles in der Ich-Perspektive erfahren, war mir auf Anhieb
sympathisch.
Marlowe ist ein total liebes und eher zurückhaltendes Mädel, allerdings kann sie auch sehr schlagfertig und rebellisch sein. Trotz ihrer 18 Jahre benimmt sie sich noch wie so ein richtiger Teenager, was mir persönlich außerordentlich gut gefallen hat. Ich habe es nur als authentisch empfunden, da Marlowe aufgrund ihrer schlimmen Krankheit nie wirklich ein normales Teenieleben führen konnte. Ständig wurde sie von ihrer Mutter, Ärzten und Krankenschwestern bemuttert und hat nie groß selbst Entscheidungen treffen können. Nun, nachdem ihr ein neues Herz geschenkt wurde, kann sie endlich das Leben führen, welches sie verpasst hat.
Da Marlowes Gefühls- und Gedankenwelt sehr feinfühlig und anschaulich dargestellt wird, ist es mir zudem jederzeit spielend leicht gelungen, mich unsere Buchheldin hineinzuversetzen. Ihr Handeln, muss ich gestehen, konnte ich zwar nicht immer komplett nachvollziehen, aber gestört hat mich dieser Aspekt nicht. Ich fand Marlowe wundervoll! Obwohl sie so eine schwere Zeit hinter sich hat, hat sie ihren Humor nicht verloren und mich mit ihrer witzigen Art immerzu zum Schmunzeln gebracht.
Marlowe ist ein total liebes und eher zurückhaltendes Mädel, allerdings kann sie auch sehr schlagfertig und rebellisch sein. Trotz ihrer 18 Jahre benimmt sie sich noch wie so ein richtiger Teenager, was mir persönlich außerordentlich gut gefallen hat. Ich habe es nur als authentisch empfunden, da Marlowe aufgrund ihrer schlimmen Krankheit nie wirklich ein normales Teenieleben führen konnte. Ständig wurde sie von ihrer Mutter, Ärzten und Krankenschwestern bemuttert und hat nie groß selbst Entscheidungen treffen können. Nun, nachdem ihr ein neues Herz geschenkt wurde, kann sie endlich das Leben führen, welches sie verpasst hat.
Da Marlowes Gefühls- und Gedankenwelt sehr feinfühlig und anschaulich dargestellt wird, ist es mir zudem jederzeit spielend leicht gelungen, mich unsere Buchheldin hineinzuversetzen. Ihr Handeln, muss ich gestehen, konnte ich zwar nicht immer komplett nachvollziehen, aber gestört hat mich dieser Aspekt nicht. Ich fand Marlowe wundervoll! Obwohl sie so eine schwere Zeit hinter sich hat, hat sie ihren Humor nicht verloren und mich mit ihrer witzigen Art immerzu zum Schmunzeln gebracht.
Mit
den weiteren Charakteren konnte mich Shivaun Plozza ebenfalls
vollends überzeugen. Wir treffen im Verlauf des Buch auf so einige
recht skurrile Gestalten und bis auf wenige Ausnahmen mochte ich
sämtliche Figuren unbeschreiblich gerne.
Wer
mein Herz im Sturm erobert hat, ist Marlowes knuffiger kleiner Bruder
Pip. Pip ist großartig! Er liebt seine Schwester abgöttisch und
läuft stets in den verrücktesten und ulkigsten Verkleidungen herum.
Ich fand Pip einfach nur zuckersüß. Ihn würde ich sofort als
meinen kleinen Bruder adoptieren.
Mit
Marlowes Mum bin ich leider nicht warm geworden. Stellenweise habe
ich mich richtig über sie aufgeregt, weil sie ständig sämtliche
Entscheidungen für ihre Tochter treffen möchte und anscheinend gar
nicht wahrnimmt, dass diese mittlerweile erwachsen ist und selbst
über ihr Leben bestimmen kann. Anderseits konnte ich ihr Verhalten
aber auch verstehen. Das Loslassen ist selten einfach für eine
Mutter und wenn das Kind dann auch eine so lange Zeit schwer krank
war, stelle ich es mir erst recht nicht leicht vor. Gemocht habe ich
Marlowes Mum aber irgendwie dennoch nicht.
Neben
der tollen Figurenmischung hat mir auch der Mix an Themen, den die
Story enthält, wahnsinnig gut gefallen. Natürlich geht es
vordergründig über Organspende und Transplantation, aber auch
Liebe, Freundschaft, Homosexualität, Mobbing und noch so manches
mehr ist Teil der Handlung.
Wie
die Autorin das Thema Organspende behandelt, hat mir ganz besonders
gut gefallen. Shivaun Plozza führt uns Lesern nicht nur vor Augen,
wie es für Organempfänger ist, mit der neuen Situation
zurechtzukommen – wir erhalten auch Einblicke von der Seite des
Spenders.
Mich
hat die Geschichte zutiefst bewegt und sehr nachdenklich gestimmt.
Ich habe mich beim Lesen immer wieder gefragt, wie ich wohl denken,
fühlen und handeln würde, wenn ich ein neues Herz geschenkt
bekommen würde. Würde ich es einfach akzeptieren und ins Leben
zurückkehren ohne mich zu fragen, wem ich es zu verdanken habe?
Oder würde ich wie Marlowe reagieren und mich auf die Suche meines
Spenders machen, obwohl dessen Familie keinen Kontakt wünscht? Eine
Antwort auf diese Fragen habe ich bisher noch nicht gefunden und ich
denke, dass sich diese von jemanden wie mich, der nie ein neues,
fremdes Organ erhalten hat, auch gar nicht so ohne weiteres
beantworten lässt. Diese ganze Thematik ist definitiv keine leichte
und jeder geht anders damit um. Man sollte aber auf jeden Fall nicht
darüber schweigen, sondern sich informieren, darüber lesen und sich
verstärkt mit dem Thema Organspende auseinandersetzen!
Ich
kann nur sagen: Lest dieses Buch! Ich finde es wunderschön und kann
jedem wirklich nur ans Herz legen, Marlowes Geschichte
kennenzulernen.
Fazit:
Mitreißend, einfühlsam, ernst und witzig zugleich – ein
wunderbares Buch, das man einfach nicht mehr aus der Hand legen kann!
Mir hat „Mein geliehenes Herz“ ein unvergessliches Leseerlebnis
beschert. Ich bin hellauf begeistert von der Art und Weise, wie die
Autorin Shivaun Plozza die schwerwiegende Thematik Organspende und
das Weiterleben nach einer Herztransplantation behandelt hat. Das
Buch ist unglaublich berührend und regt extrem zum Nachdenken an. Es lässt
einen mitleiden und mitfühlen, zaubert einem zugleich aber auch
immerzu ein breites Lächeln oder Schmunzeln auf die Lippen. Egal ob Jung oder Alt –
ich kann jedem nur wärmstens empfehlen, „Mein geliehenes Herz“
zu lesen. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!
Ein großes Dankeschön an den Carlsen Verlag für das Rezensionsexemplar!
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