Hardcover
Ab
10 Jahren
160
Seiten
ISBN:
978-3-551-55395-9
Erschienen:
02.06.2020
Klappentext:
Jola
besucht Finn in Berlin, um sich »in der Tzitti« mal ein wenig
umzusehen. Die beiden ziehen mit Finns Freund Carlo durch Kreuzberg,
sind bei einem echten Filmdreh dabei und helfen zwischendurch ein
bisschen im Altersheim aus. Und sie fahren Leichenwagen – Jolas
großer Traum! Aber eigentlich ist Jola ja in die Stadt gekommen, um
mal so richtig Party zu machen. Da trifft es sich gut, dass Finns
Mutter kurzfristig auf Dienstreise muss. Und als sich Finn und Jola
spätabends aus der Wohnung ausschließen, geht die Party auch schon
los …
Quelle:
Carlsen Verlag
Rezension:
Ein neues Abenteuer mit Finn
und Jola? Kannawoniwasein! Doch, kann es! Da mir die ersten beiden
Bände von Martin Musers wundervoller Kinderbuchserie
Kannawoniwasein! unglaublich gut gefallen haben, war meine Freude
groß als ich hörte, dass dieses Jahr ein dritter Band erscheinen
wird. Das Buch musste ich natürlich bei mir einziehen lassen. Ich
war schon wahnsinnig gespannt, was mich in „Manchmal kriegt man
einfach die Krise“ wohl Schönes erwarten wird.
Es
sind Sommerferien und Jola besucht Finn in Berlin. Eine ganze Woche
wird sie bleiben und in dieser haben die Freunde so einiges vor. Jola
will die „Tzitti“ schließlich richtig gut kennenlernen. So
stromern die beiden durch Kreuzburg, besuchen Finns besten Kumpel
Carlo und dank des Freundes von Finns Mutter, der Schauspieler ist,
sind die Freunde sogar bei einem echten Filmdreh dabei! Auch ein Abstecher ins Altersheim und eine Spritztour in einem
Leichenwagen sind Teil dieser spannenden Woche. Damit Jolas
Berlinbesuch aber so richtig perfekt wird, muss unbedingt noch
ordentlich Party gemacht werden. Und zwar die ganze Nacht durch! Es
trifft sich daher ziemlich gut, dass Finns Mutter kurzfristig
beruflich nach Frankfurt reisen muss und die Kinder sturmfreie Bude
haben. Zusammen mit Carlo ist nun feiern angesagt! Als sich die drei
Freunde spätabends aus Versehen aus der Wohnung ausschließen, wird
die Party nur so ganz anders verlaufen als geplant.
Hach,
was für ein Spaß! Auf mein Wiedersehen mit Finn und Jola habe ich
mich eindeutig zurecht so sehr gefreut: In meinen Augen ist Martin
Muser mit dem dritten Teil von Kannawoniwasein! eine weitere famose
Fortsetzung geglückt, mit welcher er mir eine richtig tolle Lesezeit
beschert hat. Wie die zwei Vorgänger, so habe ich auch Band 3 in
einem Rutsch durchgesuchtet und mich beim Lesen köstlich amüsiert.
Solltet ihr die Kannawoniwasein! - Reihe noch nicht kennen, kann ich
euch nur wärmstens ans Herz legen, dies schleunigst zu ändern! Ich
persönlich würde nur sehr raten die chronologische Reihenfolge der
Bände einzuhalten, da sie aufeinander aufbauen. Vermutlich mag man
dem Geschehen in den Fortsetzungen auch ohne Vorkenntnisse recht gut
folgen können, allerdings ist das Leseerlebnis ganz klar deutlich
schöner, wenn man von Band 1 an aufwärts liest.
Im
zweiten Band hatten wir ja das große Vergnügen, zusammen mit Finn
und Jola Urlaub in Polen zu machen. Im dritten Band befinden wir uns
wieder in Deutschland, genauer gesagt in Berlin. Da ich schon immer
unheimlich gerne Bücher gelesen habe, die in Berlin spielen, hat es
mich sehr gefreut, dass wir in „Kannawoniwasein! 3“ das pure
Berlin-Feeling erleben dürfen. Die Kulisse wird wirklich klasse
beschrieben. Obwohl ich selbst leider erst zweimal in meinem Leben in
unserer Hauptstadt war, konnte ich mir dank der anschaulichen
Beschreibungen des Autors von allen Orten ein ganz genaues Bild
machen und hatte beim Lesen richtiggehend das Gefühl, gemeinsam mit
Finn und Jola „die Tzitti“ unsicher zu machen. Wer aus der Ecke
kommt, wird garantiert noch viel verzückter von dem Setting als ich,
da diejenigen ganz bestimmt so einige „Yay, den Ort kenne ich!“ -
Momente erleben werden – etwas, was ich persönlich über alles
liebe.
Mit
den Charakteren konnte mich der Autor ebenfalls wieder vollends
überzeugen. Mein Figurenliebling ist und bleibt Jola. Jola ist so
spitze! Ich liebe ihre kesse und herrlich gewitzte Art und komme aus
dem Schmunzeln meist gar nicht mehr heraus, wenn sie einen ihrer
flotten Sprüche raushaut. Auch in diesem Band habe ich ihr vorlautes
Mundwerk und ihre Schlagfertigkeit beim Lesen richtig gefeiert!
Finn,
aus deren Sicht wir alles in der dritten Person erfahren, mag ich
aber selbstverständlich auch unbeschreiblich gerne. Finn ist ein
total lieber und süßer Kerl. Ihn muss man einfach sofort ins Herz
schließen.
Neben
unseren beiden Buchhelden treffen wir im Verlaufe des Buches auf
viele weitere einzigartige und teils recht skurrile Gestalten. Frau
Buchborn zum Beispiel, eine ehemalige Nachbarin von Finn.
Mittlerweile lebt sie in einem Altersheim und könnt ihr mir glauben:
Frau Buchborn ist wahrhaftig eine Nummer für sich! Mich jedenfalls
hat sie bestens unterhalten. Auch die weiteren Figuren haben mir mit
ihren verrückten Eigenarten des öfteren ein breites
Grinsen auf die Lippen gezaubert. Für das Erschaffen
außergewöhnlicher Charaktere hat Martin Muser zweifellos ein
absolutes Händchen.
Mir
hat es unsagbar viel Freude bereitet zusammen mit Finn, Jola und Co.
eine aufregende Woche im sommerlichen Berlin zu erleben. Das Buch
erzählt eine total lustige Freundschafts- und Abenteuergeschichte
und wirkt trotz der leichten Übertreibungen so schön authentisch
und wie aus dem Leben gegriffen.
Besonders
brillant finde ich immer die locker-leichte und sehr mitreißende
Sprache sowie die vielen urkomischen Dialoge. Zum Vorlesen eignen
sich die Kannawoniwasein! Büchern garantiert perfekt.
Eine
Sache, die mir nur nicht so zugesagt hat, ist, dass Jola, Finn und
Carlo auf ihrer Party unbedingt Alkohol trinken möchten, allen voran
Jola. Keine Ahnung, irgendwie hat mich dieser Punkt ein kleines
bisschen gestört. Ansonsten kann ich aber echt nur sagen: Mega cooles
Buch!
Ich
werde mir nun definitiv auch noch das Hörbuch von „Kannawoniwasein!
- Manchmal kriegt man einfach die Krise“ zulegen. Schon die ersten
beiden Bände durften sowohl als Buch als auch als Audio-CD bei mir
einziehen. Der Stefan Kaminski liest die Kannawoniwasein! -
Geschichten einfach nur grandios, sag ich euch. Was bin ich froh,
dass auch der dritte Band mit ihm als Lesung umgesetzt wurde. Den
genialen Hörspaß möchte ich mir auf gar keinen Fall entgehen
lassen!
Fazit:
Ein turbulentes, warmherziges und richtig witziges Ferienabenteuer
für Jung und Alt! Martin Muser hat mit dem dritten Band seiner
Kannawoniwasein! - Reihe einen erneuten super unterhaltsamen
Kinderroman aufs Papier gezaubert, der von Anfang bis Ende zum
mitfiebern einlädt und einfach nur mega gute Laune macht. Ich bin
mal wieder hellauf begeistert von dem großartigen Schreibstil, dem
wunderbaren Setting, den einmaligen Figuren und den vielen
originellen Ideen. Langeweile sucht man in diesem Buch wahrlich
vergeblich! Mir sind Jola und Finn schon längst ganz fest ans Herz
gewachsen und ich hoffe sehr auf ein weiteres Wiedersehen mit den
beiden. Sollte es einen vierten Band geben, wovon ich persönlich ausgehe, bin
ich schon äußerst gespannt, an welchen Ort uns Martin Muser wohl in
diesem entführen wird.
„Kannawoniwasein!
- Manchmal kriegt man einfach die Krise“ erhält von mir sehr, sehr
gute 4,5 – hier gerundet auf 5 von 5 Sternen!
Ein großes Dankeschön an den lieben Carlsen Verlag für das Rezensionsexemplar!
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