Softcover
Ab
14 Jahren
400
Seiten
ISBN:
978-3-551-58398-7
Erschienen:
01.08.2019
Klappentext:
Früher
waren Zorie und Lennon beste Freunde – und kurze Zeit sogar mehr
als das. Doch seit dem Homecoming-Ball letztes Jahr herrscht zwischen
ihnen Funkstille, und auch ihre Familien haben sich nichts mehr zu
sagen. Dann wird ein Campingtrip mit Freunden zum Desaster und Zorie
strandet in der Wildnis. Zusammen mit dem Jungen, der ihr das Herz
gebrochen hat: Lennon. Auf sich allein gestellt und ohne die
Möglichkeit, einander aus dem Weg zu gehen, kommen endlich all ihre
Gefühle zum Vorschein. Aber haben Zorie und Lennon den Mut, einen
Neuanfang zu wagen?
Quelle:
Carlsen Verlag
Rezension:
Was war meine Freude groß,
als ich beim Durchstöbern der neuen Vorschau des Carlsen Verlags
entdeckte, dass im August ein neues Buch von Jenn Bennett erscheinen
wird! Wer mich ein bisschen kennt, der weiß, dass ich die Bücher
aus dem Königskinder Verlag über alles liebe. Auch „Annähernd
Alex“ von Jenn Bennett konnte mich damals hellauf begeistern.
Für
mich stand hier wirklich sofort fest: „Unter dem Zelt der Sterne“
möchte ich unbedingt lesen! Nicht nur, weil das Buch von Jenn
Bennett ist, auch der Klappentext und das wunderhübsche Cover
überzeugten mich auf Anhieb. Ich war schon so gespannt, ob mich Jenn
Bennett mit ihrem neuen Jugendroman wohl genauso begeistern wird wie
es ihr mit „Annähernd Alex“ gelungen ist.
Zorie
ist ein Mensch, der sein Leben bis aufs Genaueste plant und
strukturiert. Auch die Sommerferien hat sie bereits perfekt
durchorganisiert. Dann aber soll alles ganz anders kommen. Anstatt
ihre Liste abzuarbeiten, wird sie mit Freunden einen Campingtrip in
die Sierra Nevada unternehmen, irgendwo zwischen dem Yosemite- und
King‘s-Forest-Nationalpark. Genauer gesagt handelt sich dabei
um glamouröses Camping, kurz Glamping. Als wäre das nicht schon
stressig genug für Zorie, für die solche Ausflüge so gar nichts ist, erfährt sie leider zu spät, wer auch noch bei der Tour dabei
sein wird: Lennon Mackenzie. Zorie und Lennon waren früher die
allerbesten Freunde gewesen und eine kurze Zeit waren sie sogar mehr
als nur Freunde. Seit einem Vorfall auf dem Homecoming-Ball letztes
Jahr herrscht zwischen den beiden jedoch Funkstille. Dass Lennons
Mütter ihren Sexshop dann ausgerechnet gegenüber von der Praxis von
Zories Eltern eröffnen mussten und damit einen großen
Nachbarschaftsstreit verursacht haben, hat das ganze Chaos erst so
richtig perfekt gemacht. Und ausgerechnet zusammen mit Lennon wird
Zorie von den anderen in der Wildnis zurückgelassen werden. Ganz auf
sich alleine gestellt beginnen sich die beiden ihren Weg zurück in
die Zivilisation zu kämpfen. Auf ihrem Weg kommen sich die beiden
endlich wieder näher. Aber reichen ihre wieder erwachten Gefühle
auch für mehr als nur eine Versöhnung? Werden die beiden zu ihrer
alten Freundschaft zurückfinden?
Und,
konnte mich Jenn Bennett mit „Unter dem Zelt der Sterne“ genauso
begeistern wie mit „Annähernd Alex“? Oh ja, das konnte sie!
Sogar mehr als das, mir hat ihr neuer Roman sogar noch besser
gefallen als ihr Königskinder-Titel. Ich finde das Buch großartig!
Einmal begonnen mit dem Lesen, wollte ich am liebsten gar nicht mehr
damit aufhören. Das Ergebnis könnt ihr euch vermutlich denken,
oder? Jep, genau, ich habe das Buch so richtig weggesuchtet und für
meinen Geschmack leider viel zu schnell wieder beendet. Jenn Bennett
hat einen fabelhaften Schreibstil. Er ist locker-leicht, humorvoll,
einfühlsam und sehr bildhaft. Durch die tolle Erzählweise, die
angenehm kurzen Kapitel und die mitreißende Handlung kommt hier ein
wundervoller Lesefluss zustande, sodass die Seiten wirklich nur so
dahin fliegen. Zumindest war es bei mir so.
Erfahren
tun wir hier alles aus der Sicht von Zorie in der Ich-Perspektive.
Zorie habe ich vom ersten Moment an ganz fest in mein Herz
geschlossen. Sie ist ein total herzliches und sympathisches Mädchen.
Sie ist witzig, sarkastisch, schlagfertig, ein Nerd mit Stil und ein
ziemlicher Ordnungs- und Kontrollfreak. Ich fand Zorie einfach klasse
und konnte mich jederzeit problemlos in sie hineinversetzen.
Bei
Lennon sah das ein bisschen anders aus. Er gibt sich anfangs sehr
distanziert und unnahbar, sodass man ihn als Leser irgendwie kaum
einschätzen kann. Ich habe ihn aber dennoch sehr schnell unheimlich
liebgewonnen. Man spürt als Leser einfach, dass Lennon das Herz am
rechten Fleck trägt und ein prima Kerl ist.
Zorie
und Lennon sind zwei ziemliche Gegensätze, aber vermutlich passen
sie gerade deswegen so gut zusammen. Zorie hegt eine große
Leidenschaft für Astronomie, Karos und Listen und muss alles bis
kleinste Detail durchplanen. Lennon trägt gerne schwarze Klamotten,
er liebt Reptilien und die Freiheit und ist ein großer Fan von
Abenteuern und Überraschungen. Beide haben sie so ihre skurrilen
Ticks und Eigenarten, was sie nur noch authentischer und
liebenswerter macht.
Neben
unseren beiden Hauptfiguren konnte mich Jenn Bennett auch mit den
Nebencharakteren komplett überzeugen. Ob Sympathieträger oder
nicht, sie tragen allesamt dazu bei, dass man unvergessliche
Lesestunden mit dem Buch verbringt. Wen ich zum Beispiel überhaupt
nicht leiden konnte war Zories Vater oder ihre „Freunde“, mit
denen sie glampen geht. Warum ich sie nicht mochte, werde ich hier
allerdings nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selber lesen.
Super
gerne mochte ich dafür Zories Stiefmutter Joy. Sie ist ein
herzensguter Mensch, den man einfach gernhaben muss.
Auch
die beiden Mütter von Lennon, Sunny und Mac, haben sich sofort in
mein Herz geschlichen. Die beiden fand ich total cool und lustig.
Die
Ausarbeitung der Charaktere ist Jenn Bennett in meinen Augen wirklich
perfekt gelungen. Womit sie mich ebenfalls hellauf begeistern konnte,
ist das Setting. Hach, seufz, die wilde Natur der Sierra Nevada wird
so, so atemberaubend und malerisch beschrieben. Pures Kopfkino, sag
ich euch! Dank der anschaulichen und traumhaften Beschreibungen kann
man sich alles ganz genau vorstellen und hat beim Lesen richtig das
Gefühl, live dabei zu sein.
Neben
dem fantastischen Setting hat mir auch das Zusammenspiel von Zorie und Lennon
wahnsinnig gut gefallen. Ihre Dialoge und Schlagabtäusche sind
einfach nur herrlich. Neben den witzigen Momenten gibt es aber
natürlich auch jede Menge gefühlvolle und emotionale, die einem so
richtig das Herz erwärmen. Man spürt als Leser nur zu deutlich,
dass Zorie und Lennon nach wie vor etwas ganz Besonderes verbindet.
Ob sie sich wieder vertragen und zueinander finden werden? Nun,
darüber werde ich selbstverständlich schweigen, Spannung muss
schließlich sein. ;)
Apropos
Spannung: Die mitreißenden Szenen und unerwarteten Wendungen kommen
hier natürlich ebenfalls nicht zu kurz. Ich persönlich würde die
Handlung schon eher als ruhig bezeichnen, aber mitfiebern ist hier
dennoch angesagt. Mich zumindest konnte das Buch durchweg fesseln.
Ich wollte unbedingt wissen, warum Zorie und Lennon sich so gar nicht
mehr riechen können. Wir erfahren im Verlaufe des Buches nur so nach
und nach, was damals vorgefallen ist, was das Leseerlebnis nur noch packender und aufregender macht.
Zu
guter Letzt muss ich unbedingt noch die tolle Innengestaltung des
Buches erwähnen. „Unter dem Zelt der Sterne“ ist insgesamt in
drei Teile gegliedert und zu jedem Abschnitt gibt es eine Karte, die
einen besonderen Bezug zur Handlung hat. Ganz am Ende gibt es dann
sogar noch mal eine Karte, sodass wir insgesamt in den Genuss von
vier verschiedenen Zeichnungen kommen. Mir haben die Karten
unglaublich gut gefallen, sie stecken voller süßer Details und sind zum Schmunzeln schön.
Fazit:
Ein absolut bezauberndes Buch mit lauter wunderschönen Momenten,
einer herrlichen Wohlfühlatmosphäre und vielen fantastischen
Augenblicken in der wilden Natur der Sierra Nevada! Für mich hat
sich „Unter dem Zelt der Sterne“ zu einem richtigen Highlight
entwickelt. Die Charaktere wurden wundervoll ausgearbeitet, die
Liebesgeschichte ist super süß und romantisch, die Handlung ist
tiefgründig, authentisch und durchweg mitreißend und das Setting
ist einfach nur grandios! Ich habe Zorie und Lennon nur zu gerne auf
ihrem Trip durch die Wildnis begleitet und war am Ende richtig
traurig, als ich mich wieder von den beiden verabschieden musste. Ich
bin ganz verliebt in das Buch und vergebe nur zu gerne volle 5 von 5
Sternen!
Vielen lieben Dank an den Carlsen Verlag, der mir dieses schöne Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
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