Dienstag, 3. September 2019

[Rezension] Unter dem Zelt der Sterne von Jenn Bennett

Softcover
Ab 14 Jahren
400 Seiten
ISBN: 978-3-551-58398-7
Erschienen: 01.08.2019

Klappentext:
Früher waren Zorie und Lennon beste Freunde – und kurze Zeit sogar mehr als das. Doch seit dem Homecoming-Ball letztes Jahr herrscht zwischen ihnen Funkstille, und auch ihre Familien haben sich nichts mehr zu sagen. Dann wird ein Campingtrip mit Freunden zum Desaster und Zorie strandet in der Wildnis. Zusammen mit dem Jungen, der ihr das Herz gebrochen hat: Lennon. Auf sich allein gestellt und ohne die Möglichkeit, einander aus dem Weg zu gehen, kommen endlich all ihre Gefühle zum Vorschein. Aber haben Zorie und Lennon den Mut, einen Neuanfang zu wagen?



Rezension:

Was war meine Freude groß, als ich beim Durchstöbern der neuen Vorschau des Carlsen Verlags entdeckte, dass im August ein neues Buch von Jenn Bennett erscheinen wird! Wer mich ein bisschen kennt, der weiß, dass ich die Bücher aus dem Königskinder Verlag über alles liebe. Auch „Annähernd Alex“ von Jenn Bennett konnte mich damals hellauf begeistern.
Für mich stand hier wirklich sofort fest: „Unter dem Zelt der Sterne“ möchte ich unbedingt lesen! Nicht nur, weil das Buch von Jenn Bennett ist, auch der Klappentext und das wunderhübsche Cover überzeugten mich auf Anhieb. Ich war schon so gespannt, ob mich Jenn Bennett mit ihrem neuen Jugendroman wohl genauso begeistern wird wie es ihr mit „Annähernd Alex“ gelungen ist.

Zorie ist ein Mensch, der sein Leben bis aufs Genaueste plant und strukturiert. Auch die Sommerferien hat sie bereits perfekt durchorganisiert. Dann aber soll alles ganz anders kommen. Anstatt ihre Liste abzuarbeiten, wird sie mit Freunden einen Campingtrip in die Sierra Nevada unternehmen, irgendwo zwischen dem Yosemite- und King‘s-Forest-Nationalpark. Genauer gesagt handelt sich dabei um glamouröses Camping, kurz Glamping. Als wäre das nicht schon stressig genug für Zorie, für die solche Ausflüge so gar nichts ist, erfährt sie leider zu spät, wer auch noch bei der Tour dabei sein wird: Lennon Mackenzie. Zorie und Lennon waren früher die allerbesten Freunde gewesen und eine kurze Zeit waren sie sogar mehr als nur Freunde. Seit einem Vorfall auf dem Homecoming-Ball letztes Jahr herrscht zwischen den beiden jedoch Funkstille. Dass Lennons Mütter ihren Sexshop dann ausgerechnet gegenüber von der Praxis von Zories Eltern eröffnen mussten und damit einen großen Nachbarschaftsstreit verursacht haben, hat das ganze Chaos erst so richtig perfekt gemacht. Und ausgerechnet zusammen mit Lennon wird Zorie von den anderen in der Wildnis zurückgelassen werden. Ganz auf sich alleine gestellt beginnen sich die beiden ihren Weg zurück in die Zivilisation zu kämpfen. Auf ihrem Weg kommen sich die beiden endlich wieder näher. Aber reichen ihre wieder erwachten Gefühle auch für mehr als nur eine Versöhnung? Werden die beiden zu ihrer alten Freundschaft zurückfinden?

Und, konnte mich Jenn Bennett mit „Unter dem Zelt der Sterne“ genauso begeistern wie mit „Annähernd Alex“? Oh ja, das konnte sie! Sogar mehr als das, mir hat ihr neuer Roman sogar noch besser gefallen als ihr Königskinder-Titel. Ich finde das Buch großartig! Einmal begonnen mit dem Lesen, wollte ich am liebsten gar nicht mehr damit aufhören. Das Ergebnis könnt ihr euch vermutlich denken, oder? Jep, genau, ich habe das Buch so richtig weggesuchtet und für meinen Geschmack leider viel zu schnell wieder beendet. Jenn Bennett hat einen fabelhaften Schreibstil. Er ist locker-leicht, humorvoll, einfühlsam und sehr bildhaft. Durch die tolle Erzählweise, die angenehm kurzen Kapitel und die mitreißende Handlung kommt hier ein wundervoller Lesefluss zustande, sodass die Seiten wirklich nur so dahin fliegen. Zumindest war es bei mir so.

Erfahren tun wir hier alles aus der Sicht von Zorie in der Ich-Perspektive. Zorie habe ich vom ersten Moment an ganz fest in mein Herz geschlossen. Sie ist ein total herzliches und sympathisches Mädchen. Sie ist witzig, sarkastisch, schlagfertig, ein Nerd mit Stil und ein ziemlicher Ordnungs- und Kontrollfreak. Ich fand Zorie einfach klasse und konnte mich jederzeit problemlos in sie hineinversetzen.

Bei Lennon sah das ein bisschen anders aus. Er gibt sich anfangs sehr distanziert und unnahbar, sodass man ihn als Leser irgendwie kaum einschätzen kann. Ich habe ihn aber dennoch sehr schnell unheimlich liebgewonnen. Man spürt als Leser einfach, dass Lennon das Herz am rechten Fleck trägt und ein prima Kerl ist.

Zorie und Lennon sind zwei ziemliche Gegensätze, aber vermutlich passen sie gerade deswegen so gut zusammen. Zorie hegt eine große Leidenschaft für Astronomie, Karos und Listen und muss alles bis kleinste Detail durchplanen. Lennon trägt gerne schwarze Klamotten, er liebt Reptilien und die Freiheit und ist ein großer Fan von Abenteuern und Überraschungen. Beide haben sie so ihre skurrilen Ticks und Eigenarten, was sie nur noch authentischer und liebenswerter macht.

Neben unseren beiden Hauptfiguren konnte mich Jenn Bennett auch mit den Nebencharakteren komplett überzeugen. Ob Sympathieträger oder nicht, sie tragen allesamt dazu bei, dass man unvergessliche Lesestunden mit dem Buch verbringt. Wen ich zum Beispiel überhaupt nicht leiden konnte war Zories Vater oder ihre „Freunde“, mit denen sie glampen geht. Warum ich sie nicht mochte, werde ich hier allerdings nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selber lesen.

Super gerne mochte ich dafür Zories Stiefmutter Joy. Sie ist ein herzensguter Mensch, den man einfach gernhaben muss.
Auch die beiden Mütter von Lennon, Sunny und Mac, haben sich sofort in mein Herz geschlichen. Die beiden fand ich total cool und lustig.

Die Ausarbeitung der Charaktere ist Jenn Bennett in meinen Augen wirklich perfekt gelungen. Womit sie mich ebenfalls hellauf begeistern konnte, ist das Setting. Hach, seufz, die wilde Natur der Sierra Nevada wird so, so atemberaubend und malerisch beschrieben. Pures Kopfkino, sag ich euch! Dank der anschaulichen und traumhaften Beschreibungen kann man sich alles ganz genau vorstellen und hat beim Lesen richtig das Gefühl, live dabei zu sein.

Neben dem fantastischen Setting hat mir auch das Zusammenspiel von Zorie und Lennon wahnsinnig gut gefallen. Ihre Dialoge und Schlagabtäusche sind einfach nur herrlich. Neben den witzigen Momenten gibt es aber natürlich auch jede Menge gefühlvolle und emotionale, die einem so richtig das Herz erwärmen. Man spürt als Leser nur zu deutlich, dass Zorie und Lennon nach wie vor etwas ganz Besonderes verbindet. Ob sie sich wieder vertragen und zueinander finden werden? Nun, darüber werde ich selbstverständlich schweigen, Spannung muss schließlich sein. ;)

Apropos Spannung: Die mitreißenden Szenen und unerwarteten Wendungen kommen hier natürlich ebenfalls nicht zu kurz. Ich persönlich würde die Handlung schon eher als ruhig bezeichnen, aber mitfiebern ist hier dennoch angesagt. Mich zumindest konnte das Buch durchweg fesseln. Ich wollte unbedingt wissen, warum Zorie und Lennon sich so gar nicht mehr riechen können. Wir erfahren im Verlaufe des Buches nur so nach und nach, was damals vorgefallen ist, was das Leseerlebnis nur noch packender und aufregender macht.

Zu guter Letzt muss ich unbedingt noch die tolle Innengestaltung des Buches erwähnen. „Unter dem Zelt der Sterne“ ist insgesamt in drei Teile gegliedert und zu jedem Abschnitt gibt es eine Karte, die einen besonderen Bezug zur Handlung hat. Ganz am Ende gibt es dann sogar noch mal eine Karte, sodass wir insgesamt in den Genuss von vier verschiedenen Zeichnungen kommen. Mir haben die Karten unglaublich gut gefallen, sie stecken voller süßer Details und sind zum Schmunzeln schön.

Fazit: Ein absolut bezauberndes Buch mit lauter wunderschönen Momenten, einer herrlichen Wohlfühlatmosphäre und vielen fantastischen Augenblicken in der wilden Natur der Sierra Nevada! Für mich hat sich „Unter dem Zelt der Sterne“ zu einem richtigen Highlight entwickelt. Die Charaktere wurden wundervoll ausgearbeitet, die Liebesgeschichte ist super süß und romantisch, die Handlung ist tiefgründig, authentisch und durchweg mitreißend und das Setting ist einfach nur grandios! Ich habe Zorie und Lennon nur zu gerne auf ihrem Trip durch die Wildnis begleitet und war am Ende richtig traurig, als ich mich wieder von den beiden verabschieden musste. Ich bin ganz verliebt in das Buch und vergebe nur zu gerne volle 5 von 5 Sternen!







Vielen lieben Dank an den Carlsen Verlag, der mir dieses schöne Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
 

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