Donnerstag, 3. August 2017

[Rezension] Ein Hund für Jakob von Liv Frohde

Gelesen von Jens Wawrczeck
Laufzeit: 2 Stunden, 15 Minuten
Ungekürzte Lesung, 2 CDs
ISBN: 978-3-8398-4884-5
Erschienen: 27. April 2017

Klappentext:

Jakob trauert um seinen toten Hund Buster. Jetzt macht er gemeinsam mit seinen Eltern Urlaub an der See, und sie hoffen, dass er den Verlust hier verarbeiten kann. Aber Jakob vermisst seinen besten Freund in jeder Minute. Doch dann begegnet ihm ein streunender, verwahrloster und einsamer Hund, und weil dieser Hunger hat, beginnt Jakob ihn zu füttern. Allmählich entsteht ein zaghaftes Band zwischen den beiden Schicksalsgefährten, und Jakob fragt sich, ob er den neuen Hund in sein Leben lassen darf, ohne Buster zu verraten …

Quelle: Argon Verlag

Rezension:

Ich kannte bereits das Buch zu dieser Lesung, aber da ich entdeckt hatte, dass das Hörbuch von Jens Wawrczeck gelesen wird, einen meiner Lieblingssprecher, hatte ich kurzerhand beschlossen, mir diese herzerwärmende Geschichte auch noch einmal vorlesen zu lassen.

Jakob ist todunglücklich, als er eines Morgens seinen geliebten Hund Buster tot auffindet. Nichts kann ihn trösten. Seine Eltern hoffen, dass ihr Sohn während des gemeinsames Urlaubes am Meer seinen Schmerz verarbeiten und auf andere Gedanken kommen kann. Doch auch hier vermisst Jakob seinen Freund ununterbrochen. Dann aber taucht plötzlich ein streunender und verwahrlost aussehender Hund auf, der immer wieder Jakobs Nähe sucht. Zuerst scheucht Jakob den Hund weg, als dieser aber immer wieder zurückkehrt und großen Hunger zu haben scheint, beginnt Jakob den Hund zu füttern und die beiden verbindet recht schnell eine wunderbare Freundschaft. Zusammen spielen sie Fußball oder gehen im Meer schwimmen. Jakob ist seit Busters Tod endlich wieder glücklich! Doch dann melden sich die echten Besitzer des Hundes, den Jakob mittlerweile den Namen Ronny gegeben hat. Ohne auf die Bitten von Jakobs Eltern einzugehen, nehmen sie Ronny mit. Jakob stürzt erneut in eine tiefe Trauer. Doch dann hört er, dass Ronny ausgerissen ist. Ob er wohl auf dem Weg zu ihm ist? Wird der kleine Hund die weite Strecke schaffen, um zu Jakob zurückkehren?

Ich fand ja schon das Buch ganz zauberhaft. Die Geschichte ist zwar recht ernst und traurig, gleichzeitig ist sie aber auch richtig schön und herzerwärmend!
Am Anfang verspürt man großes Mitleid mit dem Jungen Jakob, als sein geliebter Buster stirbt. An nichts hat der Junge mehr Freude und kann nur noch an seinen toten Hund denken.
Erst im Urlaub kommt er auf andere Gedanken, als er einen kleinen Streuner entdeckt, den er den Namen Ronny gibt.
Die Autorin beschreibt die besondere Verbindung zwischen den beiden wirklich wundervoll. Anfangs empfindet Jakob ja noch Schuldgefühle gegenüber seinem Buster, weil er nun einen neuen Freund gefunden hat. Dieses Gefühl ist nur zu gut nachvollziehbar und wird sehr realistisch von Liv Frohde dargestellt.
Auch die Annäherung und die immer stärker werdende Freundschaft zwischen den beiden wird sehr authentisch und liebevoll beschrieben.
Als Zuhörer zerreißt es einen wirklich das Herz, als es dann heißt, dass Ronny Jakob wieder verlassen soll. Endlich war der Junge nach Busters Tod wieder glücklich und nun soll ihn ein liebgewonnener Freund erneut verlassen.

Wenn man das so liest, denkt man wahrscheinlich, dass man es hier mit einer richtig Geschichte zu tun bekommt, die viel zu traurig für junge Kinder ist. Fröhlich ist die Geschichte nicht und Kinder, die lieber lustige Bücher bzw. Hörbücher mögen, würde ich „Ein Hund für Jakob“ auch eher nicht empfehlen.
Tierfreunden aber, die besonders gerne Hunde mögen, kann ich dieses Hörbuch sehr ans Herz legen. Das Buch dazu ist auch sehr schön, da es dort auch noch viele schöne schwarz-weiß Illustrationen von Almud Kunert gibt, die wirklich richtig klasse sind, aber mir persönlich hat das Hörbuch hier besser gefallen. Jens Wawrczeck liest dieses großartig und es macht sehr viel Spaß ihm zuzuhören. Wie ich es von ihm gewohnt bin, liest er mit seiner unverkennbaren Stimme in einem sehr angenehmen Lesetempo und betont alles genau richtig.
Zwischendurch wird auch immer wieder eine schöne, aber auch etwas traurig klingende, Geigenmusik eingespielt, die mir sehr gut gefallen hat, da sie wunderbar zu der Geschichte passt und deren Atmosphäre perfekt macht.

Die Geschichte ist auch nicht die ganze Zeit traurig. Es gibt auch viele fröhlich Momente, die einen sehr rühren und die besonders Hundeliebhabern sehr gut gefallen werden. Auch das Ende ist ein gutes und glückliches und gerade dieses hat mir ja besonders gut gefallen, da sie die Geschichte perfekt abrundet.
Für Kinder ab 8 Jahren, die gerne Geschichten über Tiere und Freundschaft mögen, ist „Ein Hund für Jakob“ sehr zu empfehlen. Allerdings bekommt man es hier eben mit keiner lustigen Geschichte zu tun, dafür aber mit einer sehr gefühlvollen und rührenden. Die Freundschaft zwischen Mensch und Tier wird hier wirklich wunderschön und sehr realistisch beschrieben.

Fazit: Für alle Tierfreunde ab 8 Jahren, die ein großes Herz für Hunde haben, ist dieses Hörbuch sehr zu empfehlen. Jens Wawrczeck liest diese einfühlsame Geschichte grandios und zusammen mit der netten Geigenmusik, die ab und an gespielt wird, wird einen hier ein sehr wunderschönes und bewegendes Hörerlebnis geboten, welches ich mir bestimmt noch so einige Male anhören werde. Von mir erhält das Hörbuch volle 5 von 5 Sternen!


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